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Neuer Job und Panikstörung
#21
Hallo Leute,
Ich bin jetzt eben nach Hause gekommen und habe mich heute mit einem sehr guten Freund getroffen, wir waren zusammen spazieren und haben anschließend noch etwas gekocht und einfach nur gequatscht. Ich war während des Spaziergangs sehr unruhig innerlich. Es war etwas weiter von meinem Zuhause weg und in ungewohnter Umgebung. Ich habe meinem Freund auch gesagt das mir unruhig zumute ist und ihm erklärt was da gerade in meinem Körper vorsich geht. Diese Gefühl ist auch erst am Ende des Spaziergangs nach ca 1 Stunde verschwunden als wir wieder am Parkplatz waren. Danach als wir bei ihm waren kam es wieder und hielt wieder für ca 1 Stunde an. Ich habe in dieser Zeit einfach weiter mit ihm gequatscht und mich einfach versucht der Situation zu stellen und mir gesagt, es ist nichts körperliches, die Symptome sind zwar wahrnehmbar aber niemals gefährlich!
Was kann im schlimmsten Fall passieren? Ohnmächtig werden? Sehr unwahrscheinlich aber Gefährlich? Nein!
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#22
Hallo Tommy,

auch mit Symptomen hat das doch gut geklappt.

Gruß
Karin
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#23
Lieber Tommy684,
ich könnte dich glatt umarmen, das ist toll, dass du mit anderen sprichst und dich so tapfer bewegst und dich nicht kleinmachen lässt. Denke nicht groß nach, ob eine Entscheidung (wie die Jobmöglichkeit) nun „die richtige“ ist. Mach es einfach und traue dir auch ein bisschen zu, immer soviel, wie es gut für dich ist. Ich kann dich gut verstehen, ich gab selbst vor Jahren meinen Beruf wegen Angst/Panik/Depressiom auf und kenne die Achterbahnfahrten danach und die Neuanfänge. Ich wünsche dir innere Gelassenheit, gute Freunde und schöne und interessante neue Tätigkeiten, die du gerne hast. Ein kleiner Tip am Rande aus meiner Erfahrung: es ist wunderbar, offen über seine Erkrankung (oder wie man es nennen will, ich persönlich halte es nicht für eine Krankheit) zu sprechen, oder sich in einem Forum wie diesem auszutauschen. Das tut gut, entlastet und man fühlt sich verstanden und unterstützt. Man sollte aber zugleich darauf achten, dass man mit einem Bein in der „Gesundheit“ bzw. der „Normalität“ bleibt, sich also nicht zu sehr mit der „Krankheit“ identifiziert und sie so manifestiert. Ich kann es nicht besser ausdrücken und hoffe, du kannst mit dem Gedanken etwas anfangen.
Alles alles Gute! :-)
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#24
Hey,
erstmal vielen Dank für dein Feedback. Es ist interessant immer von Leuten zu hören, was es auch immer ist. Das was du beschreibst mit manifestieren sehe ich zu 100% genauso. Momentan denke ich natürlich sehr sehr viel über meine Situation nach aber versuche trotzdem mich Situationen zu stellen. Heute um 12 Uhr hatte ich zum Beispiel einen Termin in der Hundeschule. Wir waren ca 10 Leute und ein paar Hunde. Am Anfang wurde sich natürlich erstmal vorgestellt. Das war eine sehr schwierige Situation. Zum einen Teil fällt es mir schwer mit Menschen zusammen zu sein(auch wenn ich ein sehr sozialer Mensch bin) Zum anderen fällt mir ebenfalls schwer(auch wenn es komisch klingt) solche Situation im stehen auszuhalten weil ich dauernd das Gefühl habe das meine Beine mich nicht mehr tragen oder das ich vor Schwindel plötzlich umfalle. 
Was ich gestern bei meinem Spaziergang mit meinem Kollegen und auch heute wieder stark gemerkt habe ist das dieser Zustand der Angespanntheit erst vorüber geht wenn ca 80% der Situation vorüber sind, damit meine ich wenn es zum Ende hin geht und ich weiss das ich gleich wieder auf dem Weg nach Hause sein kann.
Ich bin jetzt Zuhause und bin erstmal sehr froh wieder eine Erfahrung gemacht zu haben die mir gezeigt hat das es möglich ist solche Begegnungen zu überstehen!
Heute Abend bin ich bei meiner Mutter zum essen eingeladen. Das Problem ist das meine Mutter und Vor allem aber ihr Mann kein Verständnis für meine Entscheidung bezüglich des Jobs haben. Meine Mutter macht sich natürlich Vorwürfe und hat einfach Zukunftsangst um ihren Sohn und ihr Mann ist in meinen Augen einfach nur ein totales Arschloch, war er immer schon für mich. Das weiss er aber glaub ich garnicht.
Meine Mutter hatte zum Beispiel an dem Tag an dem ich es ihr erzählt habe wie es mir geht abends noch meinen besten Freund angerufen und im Hintergrund hat wohl ihr Mann immer reingerufen ich solle mich nicht so anstellen und meinen Arsch zusammenkneifen und bloß diese Jobchance wahrnehmen und was für ein Weichei ich wäre. 
Naja, wie ihr merkt wird dieses Essen heute Abend kein Spaziergang aber ich bin an einem Punkt wo ich auch aussortieren muss. Wenn jemand kein Verständnis hat weil er diese Gefühle die ich habe nicht kennt ist das eine Sache aber wenn jemand es auch einfach nicht verstehen möchte dann brauche ich diese Person auch nicht in meinem Leben und meinem weiteren Weg. Es ist natürlich schwierig weil es mein Stiefvater ist und ich meine Mutter gerne bei mir hätte....ich weiss noch nicht wie ich diese Situation einordnen oder beschreiben kann, das werde ich in Zukunft berichten.
Ich hatte auch wirklich schon darüber nach gedacht mich wieder hier abzumelden weil ich irgendwie das Gefühl habe das diese Thematik hier nicht wirklich auf viele offene Ohren stößt...
Ich werde aber weiter hier berichten und meine Erfahrungen teilen, Es sind halt immer wieder diese schönen Mails die dann als antworten kommen und ich sehr ja auch das dieser Beitrag wohl schon öfters gelesen wurde.. Ich stehe gerade nach sovielen Jahren des Verschweigens gerade ganz am Anfang und ich möchte einfach von der Front berichten, darum geht es mir und nicht als geheilter <Mensch hier zu berichten sondern als jemand gerade erst anfängt zu kämpfen!
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#25
des Weiteren würde ich gerne immer noch anbieten eine Art Selbsthilfegruppe zu gründen. Wie auch hier nur evtl auch über Videokonferenzen oder sehr gerne, wenn es wieder geht, auch mit persönlichen Treffen. Ich weiss nicht wie ihr als Betroffen euch fühlt oder bereit dafür seit und ich weiss auch jetzt das nicht diesen einen Plan X gibt der einem hilft aber ich denke jeder Versuch ist ein Schritt nach Vorne, so klein er auch ist. Wenn es einem nicht gut tut oder man mit der Situation nicht umgehen kann dann ist man eben nur als stiller Zuhörer dabei oder vllt auch garnicht, alles ihnen Druck.
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#26
Hi Tommy, ich wollte dir nur Mal Rückmeldung zu deinem Satz 'Ich hatte auch wirklich schon darüber nach gedacht mich wieder hier abzumelden weil ich irgendwie das Gefühl habe das diese Thematik hier nicht wirklich auf viele offene Ohren stößt...' geben. Leide seit einiger Zeit an Panikattacken und bin auch in Therapie,die mir bisher sehr geholfen hat und ich sogar inzwischen meine Tabletten absetzen konnte. Bin niemand der gerne von sich erzählt oder sich in den Mittelpunkt drängt, jedoch lese ich gerne Erfahrungsberichte anderer und muss sagen ich bin froh zu wissen, dass ich mit dieser Krankheit nicht alleine bin. Ich finde es toll wie du mit deiner Situation umgehst und wie mutig du bist. Daher fände ich es schade, wenn du dich hier zurückziehst. Ich denke mir hilft es zu lesen, wie du und andere damit umgehen.
Wollte ich nur Mal loswerden. Liebe Grüsse und alles gute weiterhin
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#27
An deinem Vorschlag eine Selbsthilfegruppe oä zu gründen wäre ich auch interessiert. Habe Mal gelesen dass einige hier eine WhatsApp Gruppe gegründet haben. Würde so etwas in die Richtung zu einem regelmäßigen Austausch auch begrüßen.
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#28
Hallo Leute,
gestern hatte ich einen Tag der wiedermal bestimmt war von meinen Symptomen, ich kämpfe zurzeit oft mit dem Gefühl das alles um mich herum so irreal ist bzw sich einfach so anfühlt...
Heute morgen hatte ich wieder einen Termin bei meiner Psychotherapeutin und muss sagen das ich mich heute nach dem aufstehen auch darauf gefreut habe, Freude“ ist so ein unwirkliches Gefühl für mich gerade. Ich habe mich seit ca 1 Woche erst damit „abgefunden“ das ich mich jetzt schon so lange Zeit mit der Panikstörung beschäftige...Ich nenne es allerdings von jetzt an nur noch eine persönliche Krise...Nachdem ich alle meine Freunde und auch meine Familie eingeweiht habe verspüre ich momentan einfach das Gefühl das Problem beim ersten mal an der Wurzel anzupacken!
Es geht mir heute schon um einiges besser als gestern und die Symptome sind sogar fast verschwunden. Solche Momente(auch wenn vllt nur Minuten sind geben mir Kraft)
Ich versuche aus diesen Momenten Kraft zu schöpfen. 
Mich nervt diese Panik einfach nur noch. Sie belastet mich und ich bin nicht mehr bereit ihr weiter so einen großen Platz in meinem Leben einzuräumen aber andererseits bedanke ich mich gerade auch ein bisschen bei Ihr...Die Panik hat mir aufgezeigt das mein Lebensweg bis jetzt einfach nicht der richtige war...Verdrängung, Ausreden, Lügen, Weglaufen...Das hat mein Leben bis jetzt bestimmt...
Was ich momentan will oder brauche weiß ich zurzeit noch nicht aber ich setze mich zurzeit mit vielen Dingen auseinander, vor allem mit mir. Trotz all meinen Belastungen die ich mit mir rumtrage bin ich der Meinung das es für Menschen wie mich enorm wichtig ist einen geregelten Tagesablauf zu haben! Es gibt Tage zurzeit an denen ich einfach nur im Bett bleiben will und Angst habe mich dem Leben zu stellen, trotz allem gehe ich einkaufen, führe viele Gespräche mit meinen Freunden und meiner Familie,
Ich stelle mich zum ersten mal in meinem Leben nur MIR! Nach 10 Jahren!!!
Die Panikstörung hat mich in diese Situation gebracht, der Unterschied ist nur das ich nun bereit bin das Ruder zu übernehmen und mich nicht mehr weiter lenken lasse!
Ich fühle mit euch allen und hoffe das meine Worte dem ein oder andren hier gut tun.
Hört auf eure innere Stimme, diese Stimme hat jeder und nur sie ist ehrlich.
Ich habe eine 450Euro Tätigkeit als Helder in der Senioren Betreuung und muss nun leider los zur Arbeit. 
Bleibt stark und Gesund in diesen Zeiten.
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#29
Hallo Tommy,

das Akzeptieren der Angst ist der erst Schritt in Richtung Besserung ich finde es auch gut, dass du das ganze nicht mehr versteckst. Es stimmt, dass die Angst einem zeigen will, dass etwas nicht passt und du hast ja erkannt, dass es immer wichtig ist, dass du dich gut um dich kümmerst und das tust, was du für dich für richtig hältst. Gut ist es auch, dass man sich davon nicht einschränken lässt, wenn es irgend wie möglich ist.
Schön, dass du einen sinnvollen Nebenjob hast.
Danke, das wünsche ich dir auch.

Gruß
Karin
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