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Sinnfragen
#1
Hallo an alle!
Ich bin heute hinzu gestoßen und habe schon einiges von euch gelesen und kann alles verstehen. Zur Zeit treibt mich die Angst immer wieder vor sich her und ich erkenne, wie lang dieser Leidensweg sein wird. 
Das bringt mich ständige an die Frage nach dem Sinn. An Fragen warum ich mich in der Welt nicht mehr sicher fühle. Warum ich mir nicht mehr trauen kann.
Kennst ihr solche Gedanken und Gefühle?
Wie schafft ihr es euch weiter zu lieben?
Gruß Butter
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#2
Hallo Butter,

herzlich willkommen bei uns im Forum.
Der Leidensweg muss nicht immer lange dauern, manchen geht es auch schnell wieder besser.
Am besten machst du ganz viele Dinge, die du gerne tust und gönnst dir auch immer wieder etwas Schönes. Hast du denn viel Stress zur Zeit oder gehabt?
Es gibt sicher vieles, was du an dir magst denk mal drüber nach.
Machst du bereits eine Therapie?

Gruß
Karin

Gruß
Karin
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#3
Ich hatte schon immer viele Ängste und Sorgen, war aber auch immer positiv und konstruktiv. Seit Mai bricht mir mein Leben weg. Die Angst spielt mit mir Ping Pong. 
Ich habe mich so angestrengt ein gutes und richtiges Leben zu führen. Sinnhaft in dieser Welt zu sein. Ein Teil vom Ganzen.
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#4
Ich hatte schon immer viele Ängste und Sorgen, war aber auch immer positiv und konstruktiv. Seit Mai bricht mir mein Leben weg. Die Angst spielt mit mir Ping Pong. 
Ich habe mich so angestrengt ein gutes und richtiges Leben zu führen. Sinnhaft in dieser Welt zu sein. Ein Teil vom Ganzen.
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#5
Versuchst du immer den anderen alles recht zu machen und zu gefallen oder auch dir selber?
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#6
Ich hatte schon immer viele Ängste und Sorgen, war aber auch immer positiv und konstruktiv. Seit Mai bricht mir mein Leben weg. Die Angst spielt mit mir Ping Pong. 
Ich habe mich so angestrengt ein gutes und richtiges Leben zu führen. Sinnhaft in dieser Welt zu sein. Ein Teil vom Ganzen.
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#7
Sorry. Aus irgendeinem Grund sende ich immer wieder das alte Formular. Ich versuche ständig für alle anderen richtig und gut genug zu sein. Das ist so tief verwurzelt und ich weiß noch nicht wie ich zu mehr Selbstvertrauen kommen kann.
Auf der anderen Seite können sich viele meine jetzige Situation bei mir gar nicht vorstellen, weil ich viele Jahre sehr souverän, auch öffentlich, auftreten konnte.
Im Mai bin ich in diese Situation gegangen und ich finde nur so schwer wieder heraus. Alles ist Angst.
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#8
Karin schrieb:Hallo Butter,

herzlich willkommen bei uns im Forum.
Der Leidensweg muss nicht immer lange dauern, manchen geht es auch schnell wieder besser.
Am besten machst du ganz viele Dinge, die du gerne tust und gönnst dir auch immer wieder etwas Schönes. Hast du denn viel Stress zur Zeit oder gehabt?
Es gibt sicher vieles, was du an dir magst denk mal drüber nach.
Machst du bereits eine Therapie?

Gruß
Karin

Gruß
Karin

Das mit dem Gönnen usw. stimmt und ist wichtig. Es ist (bei mir) aber oft nicht so einfach. Ich komme, wenn ich mir etwas gönne oder dergleichen, schnell in einen Modus des Wartens auf neue Angst-/Depressionsschübe. Das wiederum führt dazu, dass ich den Moment gar nicht so richtig genießen kann. Kennt ihr das auch?


Viele Grüße,

Tobias
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#9
Hallo Butter, I
Ich schreibe Dir diese Rückmeldung, weil ich das nur allzugut kenne. Bei mir ist das jahrzehntelanges Verfolgen von Zielen, die womöglich gar nicht meine waren....
Da gibt es tief verwurzelte innere Antreiber und auch Kritiker, die das entsprechende Verhalten befördern, und Kompensationsmechanismen, die die Fehlleitung abfedern. Das geht bei vielen lebenslang so, bei anderen kommen mit zunehmender Verantwortung, Alter etc, de Kompensationsmechanismen an Grenzen und es klappt nicht mehr. Dann steigt die Angst hoch.
Soviel zur Theorie, die Du am besten mit einem Psychitherapeuten besprichst. Das Erkennen der Situation ist sehr wichtig.
Und der Kassensturz macht Angst. Das ist normal und fuehrt Dich womöglich wieder in die Ausgangssituation (vermeintlich Sicherheit des Bekannten).
Aussenstehende koennen das mitunter nicht nachvollziehen, weil vordergruendig womoeglich alles super aussieht...
Sinngaftes Dasein in der Welt ist in mancherlei Hinsicht ein Teil einer Therapie, die sich Logotherapie nennt. Es gibt da sehr gute Buecher drueber (Viktor Frankl), aber sei gewarnt, das Lesen von Ratgebern verleiht eine gewisse Einsicht, löst aber das Problem nicht. Das ist harte Arbeit in Therapie.
Das Gleiche gilt übrigens fuer den buddhistischen Ansatz des Teil eines Ganzen zu sein (Sangha). Aber auch das ist schlaues Geschreibe von mir.
Nichts davon erreicht man beim Lesen der Hefte aus dem Zeitschriftenladen.
Kann sein, dass Dich das jetzt lange beschaeftigt, oder auch nicht (siehe Karin), aber der Aufbruch zu neuen Ufern kann dennoch und trotz Angst gut sein und innere Zufriedenheit bringen, und das scheint mir die bessere Alternative als die "blosse" Verhaltenstherapie oder die pharmakologische Behandlung der Angst.
Viel Erfolg, Gopi
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#10
Wie Gopi schon geschrieben hat ist das der Kanckpunkt. viel für sich selber tun, wie man es möchte und nicht, was die anderen von einem erwarten. Aber, wie er auch schon geschrieben hat, hilft da eine Therapie und viel an sich selber arbeiten. Nein sagen zu können ist auch sehr wichtig.

Wie kommst du eigentlich auf den Nick Butter?
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#11
Danke für eure Antworten! Das tut mir gut.
Frankl kenne ich und insgesamt habe ich viel in der Literatur herum gestöbert. Auch ohne akute Betroffenheit und Angst.
Ja, und das eine ist die Theorie und das andere der Alltag. Sich frei zu machen von all den Erwartungen, der Verantwortung und den lauernden Schuldgefühlen ist so irre schwer. Tief verwurzelt lauert da ein innerer Sklaventreiber, der sagt, dass du musst. Oder noch schlimmer, dass du liebe nur erfahren wirst in Form von Anerkennung und sozusagen als Belohnung für „richtig“ sein. 
Mich selber zu erkennen, als ein Mosaik im Ganzen. Als richtig und wertvoll in dieser Welt und seinen Zusammenhängen. Nur wie kann ich es nicht nur denken, sondern tief fühlen. Vertrauen haben.

Butter habe ich als Nick gewählt, weil Butter so wandelbar ist. Steinhart, zerfließend weich, streichzart ... aber irgendwie nicht gesund, cholesterinfrei.... aber ein Genuss.
Ich mag Paradoxien.
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#12
Du hast das ja schön erfasst, was da lost ist. Du solltest auf keinen Fall erwarten, dass Du die Erkenntnis schnell umsetzen können wirst. Das erreicht man höchstens mit einer psychotherapeutische Begleitung. Darum macht man ja auch die Erfahrung, dass man sich Ratgeber und Bücher kauft, sich teilweise selber erkennt, und dann am Ende feststellt, dass die Erkenntnis alleine nicht reicht, ohne harte Arbeit an sich selber. Vertrauen kommt nicht von alleine.
Alles Gute
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#13
Hast Du das „geschafft“? Bzw. kannst Du die Schritte sehen?
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#14
Zu Beginn konnte ich mir nicht vorstellen, ob und wie eine psychotherapeutische Intervention helfen kann, weil man doch nur da hockt und spricht.
Was sollte da anders sein, als der Erkenntnisgewinn durch das Lesen von Buechern.
Ich hatte ein sehr mechanistisches Bild von Erkrankungen, weil ich das so gelernt habe. Wenn was nicht stimmt, wird von aussen eingegriffen (OP, Pharma), damit das wieder funktioniert.
Allerdings hat dieses Bild nicht gegriffen. Die Manipulationen von aussen kommen den tieferliegenden Problemen nicht nahe. DAs gibt nur zwischendrin Ruhe.
Es war tatsaechlich Arbeit. Anstrengung und eine stetige Bemuehung über 4 Jahre. Ich wuerde mal fuer mich in Anspruch nehmen, dass ich dadurch grosse Fortschritte gemacht habe.
Alleine die Erkenntnis, dass es nicht darum geht, etwas zu "Schaffen". Es hoert nicht einfach auf, wie das beim Einnehmen von Antibiotika oder Schmerzmittel ist.
Es ist wohl (zumindest in meinem Fall) eine lebenslange Aufgabe, zu aktzpetieren , wer man ist, wie es ist und darauf baut man auf. Nicht zu verlgeichen mit einer verhaltenstherapeutischen Intervention, bei der man lernt, was mit bei akuter ANgst etc tut. ich glaube nicht, dass ich das in kuerzerer Zeit so hinbekommen haette.
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#15
Liebe/r Butter,
ich habe deinen kurzen Bericht mit Interesse gelesen. Du berührst zentrale Fragen des Menschseins. Du schreibst: „Das bringt mich ständige an die Frage nach dem Sinn. An Fragen warum ich mich in der Welt nicht mehr sicher fühle. Warum ich mir nicht mehr trauen kann.Kennt ihr solche Gedanken und Gefühle?“
Oh ja, und wie - und seit Jahrzehnten, mit schönen langjährigen Pausen zum Glück. Deine Fragestellung könnte (!) über psychotherapeutische Modelle hinausreichen. Therapien haben oft das Ziel, einem Menschen zu helfen, wieder leistungsfähig und stabil zu werden. Sinnfragen, Religiöses, Spirituelles und Künstlerisches haben da oft wenig bis gar keinen Raum.
Mich würde interessieren, wie alt du bist und was deine Tätigkeitsfelder sind. Du kannst auf jeden Fall mehr Sicherheit und Vertrauen finden. Letztlich haben wir es alle, es wird nur allzuoft überdeckt oder missachtet.
Viele Grüße
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#16
Liebe/r DoubleYou!

Zunächst zu dem, was leicht zu beantworten ist. Ich bin weiblich, 48 Jahre und Sozialpädagogin. Ich bin in dem Bereich Sterben, Tod und Trauer unterwegs und war das immer gerne. Mir begegnet schnell, dass hinter meine jetzige Situation ein Haken gemacht wird, wenn Menschen hören wo ich arbeite. Aber letztlich war mein Beruf lange Zeit sehr sinnstiftend und ich kann das einfach. 

Seit Mai stecke ich in der Angst und es ist ein ständiges vor und zurück. Ich bin unglaublich erschöpft davon und von dem fortlaufenden Versuch immer weiter zu machen, wieder aufzustehen. Lange Zeit hätte ich mich als einen Menschen bezeichnet, der sich getragen und gehalten fühlt. Ich sehe keinen lieben Gott, keine Allmächtigkeit oder dergleichen. Kirche ist mir inzwischen gleich. Macht das, oder lasst es. Beides gut.
Ich habe aber ein tiefes Vertrauen gehabt, oder immer wieder gehabt. Eine Gewissheit, dass ich „das alles“ begreifen würde, wenn ich ganz frei wäre. Alles von ganz weit oben betrachten könnte. Etwas wahres.

Jetzt stehe ich da und mir ist alles weggebrochen und was bleibt ist Angst. Es gibt keinen klaren Auslöser, kein spezielles Trauma. 
Ja, so kamen die Fragen zustande und ich sehne mich sehr nach Austausch auf dieser Ebene. 
Ich hätte dir immer zugestimmt ...“letztlich haben wir es alle“...! Ja, wir haben es alle. Wie hast du dich mit dieser riesigen Verunsicherung versöhnt? Oder kennst Du sie nicht?
Was bleibt?

Gruß Butter
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#17
Hallo liebe Butter,
ich kenne die Verunsicherung, sie hat mein ganzes Leben bis jetzt begleitet, war aber über längere Strecken nicht so schlimm, dass es ein großes Problem gewesen wäre. Leider brach sie verschiedentlich ganz krass auf, das waren dann Zusammenbrüche. Ich habe aber auch das innere Erleben völligen Vertrauens und absoluter Sicherheit erfahren. Daher kenne ich beide Welten aus eigenem Erleben. Besonders Menschen, die gern für andere da sind, und alles gut, richtig und sinnvoll machen wollen, sind in der Gefahr, nicht zu bemerken, dass sie übermenschliches leisten und dann geht irgendwann die Puste aus. Aber so richtig. Ich weiß, wie schlimm das ist und wie anstrengend. Ich selbst habe nach vielen Jahren zumindest erkannt, dass es gut ist, auch in der dunkelsten Zeit, in der man keinen Ausweg sieht und denkt, alles sei sinnlos (das höre ich bei dir heraus) fest daran zu glauben, dass im Innersten das Gute ist! Das halte ich für ganz wichtig. Auch wenn du es nicht mehr siehst oder fühlen kannst, halte daran ganz fest, dass es so ist (es ist auch so). Egal, ob du es „Gott“ oder „Seele“ oder „Universum“ oder sonst etwas nennst, es ist dein Kern, der gut ist und der dich letztlich weiter leiten wird. Auf jeden Fall solltest du nun, wie Karin es rät, bewusst gute Dinge für dich selbst tun. Vielleicht musst du erst einmal herausfinden, was das sein könnte. Den Sinn geben wir selbst dem Leben. Vielleicht liegt auch ein Sinn darin, durch die Ängste, Unsicherheit und Gefühle der Sinnlosigkeit etwas zu erkennen, das sonst nicht gesehen und nicht beachtet wird.
Die besten Grüße
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