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Wie geht es euch derzeit?
#41
"Hallo...Da bin ich wieder" (Michael Kessler)

Hallo Ihr Lieben,

ich hoffe, dass Ihr gut über die Runden gekommen seit und einen weiteren Tag geschafft habt. Gestern auf den Weg nach Hause hat es mich wieder erwischt und ich habe eine volle Breitseite "Angst" ab bekommen. Ohne Vorwarnung und mir völlig unerklärlich hatte ich plotzlich Todesangst und mir war meine eigen Endlichkeit bewusst. Durch das Laufen und die eigene Bewegung ging es dann, aber es war schon unangenehm. Der Tag heute geht bisher. Ich muss/darf/kann mich mit meiner Arbeit ablenken und versuche alle Nachrichten zu vermeiden.

Ich wünsche mir so sehr, dass der Spuk bald ein Ende hat. Auf langer Sicht kann ich das auch nicht aushalten und es ist gerade für uns alle wichtig, dass wir unsere eigenen Reserven immer wieder auffüllen.  Wenn ich was aus der ganzen Situation jetzt schon gelernt habe dann das, das vieles mir nicht mehr so wichtig ist und ich die Natur, Kultur und gerade Familie mehr schätzen gelernt habe. Mehr als zuvor. Vielleicht werden wir uns hier irgendwann mal über unsere Situation unterhalten, wenn wir alles überstanden haben. Vielleicht wird es dann heißen "Wisst Ihr noch wie wir uns damals gegenseitig geholfen und aufgebaut haben?". Ãœber eines bin ich mir aber ganz sicher. Wir werden dann noch gestärkter und mutiger sein, als wir alle es eigentlich jetzt schon sind. Und wenn das so kommt....und es wird so kommen...dann hat diese ganze schreckliche Situation für uns was gutes gebracht.

Verliert nicht den Mut und habt Geduld. Wir schaffen das!!

Thorsten
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#42
Hallo 😊
Also was ich wirklich merke ist, dass es mir in der Natur, beim Spazierengehen allein oder auch mit meiner Lebensgefährtin besser als drinnen geht.
Heute habe ich auch wieder etwas mehr „Beklemmungsgefühle“ als die letzten Tage. Aber als wir vorhin kurz unterwegs waren um einem befreundeten Kind zum Geburtstag ein Päckchen vor die Tür zu stellen, war das verschwunden und ich konnte ganz normal tief atmen und auch die Angst war verschwunden.

Ich lerne gerade die Zeit draußen und die Natur wirklich mehr zu schätzen und nehme sie viel bewusster wahr. Das ist tatsächlich ein winzig kleiner positiver Tropfen in diesem gerade so unbekannten Gewässer.
Und ich denke viel über die Therapie nach und was mir dort mit auf den Weg gegeben wird als konkretes „Werkzeug“.

Zum Thema Gedankenkarussel stoppen... ich habe ein Buch wo genau das beschrieben ist, ich muss direkt mal schauen ob das von dem genannten Autor ist. Mit dem Buch habe ich letztes Jahr ganz viel gearbeitet als ich noch keine Therapie in Aussicht hatte und die Herzangst immer schlimmer wurde.
Auf jeden Fall bekomme ich nicht heraus in welche Richtung sich dieses verdammte Karussell dreht, kann es demnach also auch nicht stoppen 😔 Ich habe das schon 2019 nicht geschafft und auch gestern Abend ,als ich das hätte sehr gut brauchen können, gelingt mir das einfach nicht...
Liebe Grüße von der Eisblume  124
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#43
Hallöchen Alle miteinander,

was ihr beschreibt sich in der Natur wohl zu fühlen, diese Erfahrung habe ich in meiner Krebszeit nochmal deutlicher gespürt und genieße es auch sehr, deshalb fällt es mir jetzt besonderst schwer, dass ich Angst habe rauszugehen und es engt mich so sehr ein. Und ich hatte mir gesagt in der Krebszeit das mich die Angst nicht mehr beherrschen soll, was bis jetzt auch bis zum Februar gut geklappt hatte.

Auch das Schätzen von der Familie, Freunden und das es Einem gut geht, habe ich durch einige Schicksalsschläge schon früh begreifen lernen, wie Wertvoll sie sind.

Auch alte Ängste von früher die ich in der Natur hatte, tauchen auch jetzt wieder ab und zu auf und da man ja jetzt nicht so stabil ist, komme ich schwer dagegen an. Das macht mich traurig. 

Aber ich war heute Nachmittag mit meinem Hund im Garten spazieren, allerdings mag unsere kleine Shi Tzu Dame nicht im Rasen zu laufen, Pipi grad so, aber Stinker bloß nicht und das bereitet mir große Sorgen, wenn mein Mann wieder an die Arbeit geht, ist er 24 Std nicht da und dann muss ich doch etwas weiter gehen, damit sie Stinker macht. Den Gedanken versuche ich erstmal noch weiter aufzuschieben. 

Auch das Streicheln geht im Moment nur mit Handschuhe, ja es klingt blöd, aber anderst bekomme ich es nicht gebacken zur Zeit.

Ich hoffe auch so sehr das Sie endlich wirksame Medikamente finden um den ganzen Alptraum endlich beenden zu können.
Die ganze Welt wird sich danach verändern und ich denke und hoffe auch nur zum Positiven. Die Unterstützung die wir uns hier geben, i ist so so so super und wir werden es gemeinsam schaffen.
Liebe Grüße
Sanny
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#44
Guten Morgen,

heute Nacht habe ich nicht so gut geschlafen, da mein Mann sagte, das er von meinem Sohn sich eine Topfbohrer geholt hat. Und mein Sohn ist mit seinen Nachbarn immer zusammen, die vor 2 Wochen aus Mexiko kamen. Deshalb halte wir auch keinen Kontakt. Bis jetzt war nichts aufgetreten, aber der Gedanken alleine macht mich fertig.

Heute früh kam mein Mann vom Gassi gehen, aber er hat seine Hände nicht gewaschen und ist dann wieder in die Garage. 
Er fäßt die Eingangstüren alle an und dann hier in seinem Zimmer Sachen. Das alleine, hat mich heute wieder in Ängste versetzt.

Eben klingelt unser Nachbar vom Nachbarhaus mit der Bitte, Unterlagen  für seine Mutter die im Krankenhaus ist für ihn zu faxen. Der Nachbar hatte Handschuhe an, mein Mann nicht und er Fax jetzt die Sachen, ÃœW und noch andere Sachen.
Ich bin total fertig, meine Todesangst ist riesig, mein Mann war schon genervt als ich ihm sagte, er solle seine Hände waschen.
Bin nur noch am Weinen, ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Ich habe solch eine Angst.
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#45
Hallo Sanny,

Du bist nicht alleine!

Sitze hier im Büro und habe so ein merkwürdiges Gefühl im Brustkorb. Ist natürlich der Beginn von Corona und schon geht die Spirale nach unten wieder los und ich brauche all meine Kraft und Erfahrung, dass daraus nicht wieder mehr wird. Aber es soll jetzt ersteinmal um dich gehen.

Lass uns das doch mal von Außen betrachten: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass dein Sohn sich bei seinem Nachbarn angesteckt hat, der sich bei irgendwem in Mexico angesteckt hat...vor 14 Tagen (da müssten längst Sympthome aufgetreten sein). Und weiter: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeut, dass dein Mann sich aufgrund der Faxe (Papier usw) ansteckt und wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass er sich bei dem Nachbarn ansteckt (Handschuhe hin oder her)? Wir beide wissen die Antwort doch, oder? Wir wollen es nur nicht wissen.

DoubleYou´s Idee mit der Sucht nach Angst ist vielleicht gar nicht mal so verkehrt und wie er sagte "Du bist der Herr im Haus...deinem Haus (Körper)." Es ist schwer, ich weiß, ber schüttel dich um mach weiter. Mach irgendwas für dich und lenke dich ab. Es geht vorbei!

Soll ich dich mal etwas ablenken?

Darf man in diesen Zeiten eigentlich lachen? Ich finde besonders in diesen Zeiten und ich muss dir sagen, dass ich über Teile deines Berichtes gestern herzlich gelacht habe. Was macht dein Hund ? Stinker !!!???!!! Das habe ich ja noch nie gehört und ich finde das Wort ja so lustig, dass ich selbst während ich das schreibe schmunzeln muss. Stinker!! Hahahahaha...toll.
Das sage ich mal nachher auch mal zu meinem Hund: "Mach jetzt Stinker"...der wird mich groß ansehen.

Ich will dich nicht verulken und bitte nimm mir das nicht böse. Solche kleinen Sachen helfen und bauen auf.

„Der Himmel hat den Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.“
- Immanuel Kant

„Wer lachen kann, dort wo er hätte heulen können, bekommt wieder Lust zum Leben.“
- Werner Finck

Die Welt ist nicht verloren und alles wird gut werden.

Thorsten
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#46
Liebe Sanny,

ich kann Thorsten absolut zustimmen: Es tut gut sich zwischendurch die Fakten einmal ganz genau vorzuhalten. Sozusagen ein "Realitätscheck", in deinem Fall zb wie lange die Reise nach Mexiko her ist etc.
Trotzdem kann ich es supergut nachvollziehen! Ich bin selber heute früh mit leichten Schnupfensymptomen aufgewacht und der erste Gedanke ist natürlich "OH je, jetzt hat mich Corona auch erwischt!" Dann hab ich kurz überlegt wo ich in den letzten 14 Tagen war. Nämlich fast ausschließlich zuhause. Und in Supermärkten. Aber dort immer mit Abstand. Selbst wenn sich ein Schnupfen entwickelt, ist es wahrscheinlicher dass ich mich die Tage bei den Spaziergängen mit meiner zu dünnen Jacke einfach verkühlt habe. Das meine ich in meinem Fall mit Realitätscheck. Trotzdem sitzt auch mir die Angst im Nacken und ich wäre glücklich wenn sich die auch nur leicht verstopfte Nase wieder fürs freie Durchatmen entscheidet. Ich brauche - genau wie wir alle zur Zeit- wirklich nicht auch noch Symptome die die Angst verstärken.

Es tut mir auch leid für dich, dass du dich nicht raus traust in die Natur Sad Das stelle ich mir sehr belastend vor. Und wie gemein, dass du deine Krebserkrankung so gestärkt erstmal hinter dich gebracht hast und jetzt kommt das nächste. Das Leben kann so ungerecht sein! 
Meine Lebensgefährtin hat seit letztem Jahr ebenfalls eine Krebserkrankung und hat aufgrund ihres geschwächten Immunsystems dolle Angst zur Zeit.. 

Aber ihr Lieben.. es wird besser werden, ich bin ganz sicher!! 
Ich schicke euch "kontaktlose Umarmungen" Wink
Liebe Grüße von der Eisblume  124
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#47
Lieber Thorsten,


ja wir Angsthasen sehen in jeder Sache eine Gefahr, diese Ungewissheit wie warscheinlich es ist, sieht bei mir immer 50 zig zu 50 zig aus.
Die Psyche spielt uns dann auch noch Streiche und verstärken dadurch diese Symthome die aber im Grunde nichts sind, außer von unsere Gedanken produziert.
Und es kostet sehr viel Kraft, dann die Techniken anzuwenden, damit diese Angtspirale nicht wieder loslegt.

Die Papieren waren soweit ich es von weiten sehen konnten von einem Arzt und da kommen sie aus einer Arztpraxis. Weil ja auch eine Einweisung oder Ãœberweisung dabei war.

Schon alleine das ist für mich gefährlich, es könnte ja sein und mein Mann hatte sie in der Hand und mit den Händen hat er nun auch den Drucker/Fax angefaßt. Du merkst meine Gedankenkette rennt und rennt.

Wir haben uns auch deswegen sehr in den Haaren gehabt, was die Situation nicht leichter macht. Er meinte das nächste mal sperrt er mich irgendwohin, damit ich das nicht sehe. Er sagt er weiß nicht was ich für eine Krankheit habe, er versucht es zu akzeptieren.

Ja wo er sein Bourn Out vor 10 Jahren hatte und ich mich davor trennen wollte von Ihm, weil er seine Probleme immer mehr mit Alkohol gedeckelt hatte, bat er mich, ihm zu helfen und da bin ich bei Ihm geblieben und ich habe ihn wieder mit aufgebaut.

Habe ihm schon zweimal gesagt, erinnere dich an diese Zeit, wie es dir da ging, da war auch die kleinste Kleinigkeit Zuviel für dich und so geht es mir jetzt, aber es scheint nicht zu fruchten. 
Aber ich will jetzt hier nicht über meine Ehe reden, das ist eine andere Baustelle.

Ja es hat sehr gut getan zu lachen über meinen Ausdruck Stinker, muss jetzt noch schmunzeln auch wenn mir bei deinen Zeilen wieder die Tränen geflossen sind, aber dieses mal vor Rührung wie du mir hilfts, es aus einem anderen Blickwinkel zu sehen und das hilft mir schon etwas. Auch weil Ihr versteht was in Einem vorgeht.

Habe vorhin eine Tavor genommen um runter zu kommen und es ruhiger zu sehen. Damit auch mein Körper entspannter ist.
Ja ich lenke mich mit Wäsche waschen, Gardinen waschen ab und mit schreiben und in der Sonne etwas sitzen.

Liebe Eisblume,

ja diesen Realitätscheck habe ich in meinen Therapien auch gelernt, fällt mir im Moment ganz schön schwer dann auch zu glauben. Ich sehe dann meistens schon wie mein Mann alles anfasst und ich dann das vielleicht auch berühren werde usw. 
Klar ich waschen mir sehr oft die Hände würde sogar sagen übertrieben, weil ich immer denke, das könnte mein Mann angefasst haben und da könnte was dran sein. Es ist ein Kreislauf, den ich im Moment echt schwer durchbrechen kann.

Hast du vielleicht Heuschnupfen, denn jetzt blüht ja die Erle und auch die Birke beginnt. Ich merke dies schon wenn die Haselnuss anfängt, mit Nase und Augen. 
Ja die kleinsten Punkte bringen uns schon ins Grübeln und lassen das Karussell anlaufen. Ich kann deiner Partnerin sehr nachfühlen, wie schwer es auch für sie ist, mit nun zwei großen belastenden Situationen klar zu kommen und drücke ihr feste die Daumen, das sie dem Mistkerl für immer den Gar ausmacht.

Ich schicke euch ganz viele Kraftpakete, wir schaffen das zusammen, es ist einfach super schön sich hier mit ganz lieben Menschen sich austauschen und gegenseitig helfen zu können.
GLG Sanny
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#48
Hey Smile 

Ja, die Sonne ins Gesicht scheinen lassen geht ja auch auf dem Balkon! Ich habe unseren zb am Samstag bepflanzt. Das tat gut und ich erfreue mich täglich an den Blumen! Und bei solchen Aktivitäten habe ich auch "komischerweise" nie Herzstolpern oder Engegefühle.

Ach wie belastend mit diesen Sachen die angefasst wurden Sad Da bin ich tatsächlich recht entspannt, warum auch immer. Ich kaufe aber zb auch nur mit Handschuhen ein. Einmalhandschuhe die nach Abstellen des Einkaufswagens sofort in den Müll wandern. Mundschutz haben wir jetzt auch, und zwar selbst genäht von der Tante. Wir durften uns sogar den Stoff aussuchen, und ich habe Sterne (mein Lieblingssymbol). Ich weiß aber dass man mit dem Mundschutz nur die anderen schützt und nicht sich selber (auch wenn ich noch immer nicht verstehe warum das so ist und es nicht auch mir Schutz vor Viren bietet - by the way- wenn das von euch jemand weiß, bitte erklären Wink )

Ja, allergischer Schnupfen kann sogar sein. Ich niese, wie auch schon in den letzten beiden Frühjahren, seit letzter Woche gefühlt ständig, ohne aber Schnupfen zu haben. Teils mehrfach hintereinander.  Hab das nur nie testen lassen. Jetzt gerade bin auch gar nicht mehr schnupfig, mal gucken wie es weitergeht. 

Dass du deinen Man vor 10 Jahren unterstützt hast ist super Smile Auch meine Partnerin versteht es nicht richtig mit meinen Ängsten, aber seit sie selber krebskrank wurde hat sie plötzlich das erste Mal auch echte Ängste gehabt und gesagt dass es ja furchtbar sein muss wenn man permanent von solchen Sorgen umgeben ist. Da hatte ich das erste Mal das Gefühl dass sie es plötzlich verstand. 
Jetzt ist es so, dass sie es auch nicht immer ernst nimmt, aber oft hilft mir das sogar. Den Realitätscheck macht sie dann auch mit mir zusammen. Als ich vorhin sagte "oh ich fühle mich etwas warm, vielleicht ist es Fieber" hat sie nur kurz mit dem Kopf geschüttelt und gesagt "mach dich nicht verrückt". Tatsächlich ist das aber für mich gerade besser als wenn sie besorgt mit dem Fieberthermometer gelaufen käme. Denn dann würde ich meine Sorgen ja auch noch für noch begründeter halten, wenn sie das auch denkt dass es bestimmt Fieber ist.
Liebe Grüße von der Eisblume  124
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#49
Hi Eisblume,

ich kann dich sehr gut verstehen, wenn ich meine Sorgen und Ängste erzähle und dann noch Jemand sagt, oh da musst du aufpassen oder check es mal ab, bekräftigt das mich auch in meiner Angst. Sagt aber Jemand, oder erklärt es von einem anderen Blickwinkel, entschärft sich das irrationale Denke etwas.

Seitdem ich Tavor genommen habe, bin ich entspannter, so dass ich jetzt mit unserer Bella unsere Straße bis in die andere Straße reingelaufen bin. Mein Mann ist noch mitgelaufen. Durch ein Trigger Erlebnis vor paar Wochen, wo Jemand auf den Burgersteig gespuckt hatte und ich volle Panik bekommen hatte, das vielleicht mein Hund darein getreten ist, schaue ich jetzt beim Laufen nur noch auf den Weg, damit mir so ein Panikerlebnis erspart bleibt.

Manchmal denke ich, ich werde verrückt weil ich das Gefühl habe alles zu kontrollieren, damit ich eigentlich entspannter sein könnte, aber gerade das ist das paradoxe, damit macht man sich verrückter.

Ich hatte im Herbst in die Blumenkästen Erde und paar Tulpenzwiebeln gesteckt und dann wieder Erde darauf und mit den Winterblumen bepflanzt. Jetzt haben sich die Tulpen durch die Winterblumen gearbeitet und ich haben meine ersten Frühlingsblumen auf dem Balkon.
Denn in die Wohnung kann ich mir leider keine blühende Blumen stellen, wegen meinen Allergien.

So gehe jetzt noch etwas sonne genießen auf den Balkon.
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#50
Hallo ihr Lieben,

Huh! Ich war ein Paar Tage nicht da und ihr seid sooo fleißig gewesen mit dem Schreiben. Aber das ist gut so und das ist so tröstlich zu wissen, dass es in diesem Forum Menschen gibt, die einem die Aufmerksamkeit schenken, die Texte lesen, versuchen sich in die Lage, Gedanken und Gefühle der anderen Menschen zu versetzen und Trost zu spenden.

Ich musste herzlich lachen, als ich Sannys und dann Thorstens Worte über den besagten "Stinker" gelesen habe. Mir kommt es bekannt vor, weil mein Border-Collie Rüde auch sehr wählerisch ist, was den Platz für seinen "Stinker" angeht. Manchmal muss ich gefühlt Kilometer laufen bis er sich erbärmt und sich endlich entscheidet  zu bücken *lach*.

Es ist 3 Uhr 20, ich bin seit ca. einer Stunde wach. Nachdem mich mein hoher Puls wieder mal aus dem Schlaf rausgeholt hat, bin 20 Runden um die Tische in menem Schulungsraum gelaufen, EFT gemacht und mich dann schließlich am Komputer gesetzt, um euch zu schreiben. Irgendwie beruhigt mich das und das ist nicht die erste nächtliche Schreibsession hier.

Wiss ihr was? Ich mache das, weil mich das jedes Mal runterbeamt und die Gewissheit soooo tröstlich ist, dass ähnlich fühlenden Menchen irgendwo, wo auch immer, diese Worte lesen und vielleicht darauf antworten.
Ich höre SECRET GARDEN mit schotischer Musik (mein Lieblingsland) schreibe und es geht mir viel besser als noch vor einer halben Stunde.

ICH DANKE, DASS ES EUCH HIER GIBT UND ZWAR ALLE, AUSNAHMSLOS!

Dich Thorsten, die trotz deiner Todesängste ein Lächeln bei den anderen zauberst, Dich Sanny, wie Du dich jeden Tag deinen Ängsten stellst, Dich Eisblume- du bist hier sehr aktiv, dem FredFred, der immer gute Tipps gibt und aus seinen reichen Erfahrungen für die anderen Gebrauch macht, Karin und die anderen Admins, die sich immer bei jedem neuen Menschen melden und alle willkommen heißen. Ich schätze alle Menschen hier, es ist gut euch zu haben.

Jetzt gehe ich ins Bett, bevor ich Romane schreibe. Ich glaube mein Puls ist wieder gefühlt bei 80. Morgen muss ich ab 9 Uhr 3 Blockwebinare geben, muss also fit sein.
Hört nicht auf zu schreiben bitte! Ich komme wieder. Haltet euch wacker!

Vele liebe Grüße
Edyta
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#51
Guten Morgen Ihr Lieben,

 liebe Edytallidia, ich kann dir sehr nachfühlen, mir geht es morgens immer so, ich werde wach und schon schnell alles in mir Hoch. Ich habe verschiedene Entspannungs CDs die ich mir dann anhöre und versuche mich voll und ganz darauf zu konzentrieren, es klappt meistens, das ich dann nochmal einschlafen kann. 

Allerdings wenn ich dann aufstehe, fängt es wieder an und ich zittere etwas, versuche mich in Ruhe im Bad zurecht zu machen, habe aber immer ein Ohr und höre was mein Mann macht. Da ist wieder diese Kontrolle, die mich so anstrengt, weil ich mich nicht auf ihn verlassen kann, ob er sich auch an die Verhaltensregeln hält und das macht mich noch unsicherer.

Ja ich bin auch sehr sehr froh das es Euch gibt und man weiß das man verstanden wird, das man sich austauschen kann und Hilfe bekommt um besser mit allem umgehen zu können. Das ist sooooooo wertvoll.

Eben hatte ich mit meinem Mann nochmal gesprochen und ihm versucht es ihm nochmal zu erklären wie es mir geht. aber er meinte nur er kann es nicht verstehen. Was soll ich denn da machen, das er meine Situation ernst nimmt und somit auch vorher nach denkt was er macht, damit ich nicht laufend noch getriggert werde. 

Er ist viel in der Garage und werkelt, denn ohne irgendwas zu basteln, werkeln kann er nicht leben. Was ja auch gut ist, somit schaffen wir etwas Luft zwischen uns.

So jetzt heißt es den Tag mit sinnvollen Sachen auszufüllen, damit sich die Ängste im Zaum halten. Wie du schon geschrieben hast, bitte schreibt weiter auch mir hilft es diese anstrengende Zeit auszuhalten, denn Ihr gebt mir in dieser Zeit ganz viele Halt und ich hoffe das ich Euch auch eine Hilfe bin.
Ganz liebe Grüße
Sanny
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#52
Ach was ich noch schrieben wollte, Edytallidia, ich habe mich bei deinen Worten wo du beschrieben hast, das du paar Runden um deine Tische gelaufen bist um runter zu kommen, wieder gefunden. 
Auch ich laufen manchmal paar Runden durchs Esszimmer, Flur und Wohnzimmer, wir habe da eine große Schiebetür und schon unsere Kinder sind natürlich aus anderen Gründen im Kreise gelaufen.
Mein Hund sieht mich dann immer sehr komisch ab, wie, was macht sie denn da, aber es tut gut.
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#53
"Hallo...Da bin ich wieder" (Michael Kessler)

Guten Morgen Ihr Lieben,

das erste Mal Tränen in den Augen hatte ich gerade beim lesen des Beitrages von Edyta. Wir alle kennen uns nicht und wissen doch so viel voneinander. Das ist so toll und gibt mir in Zeiten der Angst große Hoffnung.

Mein Abend gestern war auch nicht gut. Irgendwie wurde ich mit Zahlen der bereits verstorbenen Personen getriggert und die Panik kam wieder auf. Habe mich dann bereits auf der Intensivstation liegen sehen und ihr wißt bestimmt, wie ich das meine. Das alles geht so an die Substanz und ich fühle mich wie in einem Boxkampf und mein Gegner ist die Angst. Manchmnal geht es. Da sitze ich in der Ringecke und habe Pause während ich mir selber Luft zuwedel. Irgendwann ertönt aber wieder der Gong und ich muss zurück in den Ring und den Kampf bis zur nächsten Pause überstehen. Das zehrt an meinen Kräften.

Wie schon gesagt ist meine Frau Krankenschwester und der kann ich mit meinen aktuellen Ängsten nicht kommen. Sie unterstützt mich zwar aber so richtig verstehen will sie mich nicht. Auch bei mir ist die Situation daher manchmal sehr schwierig.

Sitze wieder im Büro und habe nächste Woche Urlaub. Auf der einen Seite freue ich mich darauf, dass ich hier rauskomme (wir haben derzeit sehr viel zu tun). Auf der anderen Seite lenkt mich der Stress ab und ich weiß nicht, ob ich zu Hause wieder anfälliger für meine Ängste werde. Ich habe mir da aber schon einiges an Beschäftigung für mich ausgedacht und wie ich meine Frau kenne, wird auch sie mich mit irgendwelchen Arbeiten beschäftigen.

Schön, dass Ihr alle da seid und wir uns virtuell an den Händen nehmen können. Gemeinsam werden wir da durch kommen....

Thorsten
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#54
Hallo Ihr Lieben,
ich bin auch mal wieder hier. Seit Tagen leide ich unter Ängsten, Bluthochdruck zu haben, mein Kopf fühlt sich „dicker“ an und ich denke dann, es wird bald zum Schlaganfall o. ä.  kommen. Ein Freund von mit starb genau so im Oktober 2017 auf der Straße, er hatte längere Zeit starken Bluthochdruck. Ich bin eigentlich weniger ein Kandidat dafür, denn ich bin mit 1,72 Größe und 74 kg Gewicht nicht übergewichtig und rauche nur gelegentlich man eine halbe Zigarette und bezeichne mich gar nicht als Raucher. Aber ich habe genetisch bedingt erhöhte Cholesterinwerte und eine Fettleber obwohl ich kein übermäßiger Alkoholzrinker bin, außerdem bewege ich mich viel in Abwechslung mit meiner Tätigkeit am PC und treibe seit vielen Jahren Sport (zur Zeit ist er leider abgesagt, was mir sehr fehlt). Ich habe kein Blutdruckmessgerät, will es aber in den nächsten Tagen mal messen (haben ja viele zu Hause). Die Angstgedanken verderben mir die gute Laune. Heute beruhige ich mich erst mal mit einer kleinen Dosis Bromazepam. 
Ich las eure Berichte und finde euch unglaublich tapfer und kämpferisch, wie ihr mit den verschiedenen Ängsten und Einschränkungen umgeht. Von Partnern darf man nicht erwarten, dass sie zu viel Rücksicht auf die eigenen Ängste nehmen, denn dann würden sie die neurotischen Muster ja füttern und langfristig dazu beitragen, dass man nicht mehr herauskommt aus dem Angstgefängnis. Je normaler sich andere verhalten, natürlich mit Empathie, desto besser ist es für uns AngstneurotikerInnen. Die Angst hat zum Ziel, uns immer weiter einzuschränken und einzuengen, bis man vor Angst erstickt oder vergeht. Dem muss man unbedingt, wie eine Heldin, wie ein Held, entgegentreten. Aufrecht, liebevoll, akzeptierend, stark. Dabei helfen im Notfall Medikamente (ich nehme seit Anfang Januar kontinuierlich Opipramol in niedrigster Dosierung), dabei hilft rationales Denken, dabei helfen Partner und Freunde, die Empathie zeigen und sich nicht dem Diktat der Angst beugen sondern „normal“ bleiben (das ist auch für sie anstrengend). Wenn sich Partner und Freunde der Angst beugen und versuchen, die einschränkenden Forderungen („Tu das nicht mehr, du siehst doch, wie schlimm das für mich ist“, „mach es ab jetzt nur noch so und so“) zu erfüllen, werden sie zu Co-Abhängigen und das Angstsystem manifestiert sich zum unerträglich werdenden Dauerzustand. Je früher man darum kämpft, die Kreise der Ängstlichkeit, Angst und Panik zu durchbrechen, desto besser. Das Motto könnte sein: „Ich lasse mich weder unterkriegen, noch einschränken, schließlich bin ich der Chef, bzw. die Chefin in meinem Leben und ich kann viel, ich habe schon viel geleistet und darauf bin ich stolz und das lasse ich mir von den dahergekommenen Angstgedanken nicht kaputt machen!“ Hilft natürlich nicht akut, aber wenn ich es mir so richtig sage, bemerke ich sofort eine kleine, sehr kleine Stimmungsverbesserung. Deshalb liegt hier der richtige Weg. Das sollte man sich immer und immer wieder sagen und vergegenwärtigen. Ich glaube, Angsterkrankungen sind keine Krankheiten sondern Eigenschaften sehr sensibler Menschen (die das oft gar nicht von sich wussten), die kreativ sind, zuverlässig, penibel, genau, gründlich, und am liebsten alles perfekt und vorbildlich machen. Sie wollen eine bessere Welt (die Welt, die sie sich so sehr wünschen, und nie hatten) schaffen, indem sie so richtig gut sind, auch sehr sehr hilfsbereit. Sorry, jetzt habe ich so lang vor mich hin gelabert, aber vielleicht können einige meiner Gedanken hier oder dort einen Impuls geben, es würde mich freuen (ich will ja auch diese bessere Welt, in der es allen gut geht  Smile 
Herzliche Grüße, Ihr Lieben
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#55
Hallo ihr Lieben Smile

Schön von euch zu lesen und auch mir tut es sehr gut zu wissen, dass hier alle "da" sind, natürlich auch wenn man mal eine Weile nichts schreibt. Ja, das mit dem fehlenden Sport besorgt mich auch etwas, aber ich mache alle paar Tage zuhause Workouts. Mein Fitnessstudio hat welche online gestellt, es gibt sogar auch jetzt täglich Live-Workouts. Ich gebe offen zu dass mir viele zu anstrengend sind. Ich habe im Januar erst als Wiedereinsteiger im Studio begonnen. Letztes Jahr hatte ich einfach keinen Nerv mehr zum Training, seit meine Partnerin krank wurde. Genau da hätte es gutgetan, aber ich war so "überladen" mit meinem Gefühlsleben und der Angst um ihr Leben parallel, dass mir die Motivation einfach fehlte.
Naja jedenfalls war ich ein paar Wochen dabei meine Kondition und Kraft langsam wieder aufzubauen, dann erwischte mich im Februar ein hartnäckiger Infekt mit Halsschmerzen, Husten und Nasennebenhöhlenentzündung, der mich 3,5 Wochen zumindest so geschwächt hat, dass Sport und Sauna absolut tabu waren. Dann war ich eine Woche im Urlaub und dann war alles dicht.  Von daher- Fitnesslevel schlecht. Aber ich mache soviel von den Ãœbungen wie ich kann, und wenn es 5 Minuten sind.

Wir haben jetzt so eine komische Akupunkturmatte. Ich habe noch keine Ahnung ob die irgendwie zur Entspannung beiträgt. Eigentlich piekst die mich nur *lach* Soll ja auch gegen Stress- und Angstzustände helfen. Ich frag mich nur wie und merke davon original nichts.

Das PartnerInnen nicht Zuviel mit in die eigenen Ängste und Materie mit einsteigen sollten kann ich nur befürworten. Sie können es, ohne es böse zu meinen, einfach nicht verstehen. Und das freut mich ehrlich gesagt für meine Partnerin, dass sie es nicht zu sehr nachfühlen kann. Denn dann würde man sich noch mehr verrückt machen. Ich habe leider schon "erfolgreich" geschafft meine Partnerin mit meiner Flugangst anzustecken Sad Sie hatte wirklich gar keine Angst im Flugzeug. Ich kralle mich bei jeder Turbulenz am Sitz fest und habe Schnappatmung, teils breche in in Tränen aus, weil ich die Anspannung im Flieger anders einfach nicht abbauen kann. 
Aber ich fliege! Ich war mit ihr mehrfach in den USA, wir waren in Neuseeland (ein absoluter Traum trotz über 24 Stunden Flugzeit), auf Island, in Kanada, auf den Kanaren, Madeira etc. Reisen ist "unser Baby". 
Und auch jetzt nehme ich mir teils die Urlaubsbilder in die Hand und habe ein Ziel: wieder weg, wenn es dann irgendwann geht. Ich liiiiiebe Reisen, also auch innerdeutsches ohne Flug Wink Das ist einer meiner Strohhalme an die ich mich gerade klammere. 
Vielleicht oder bestimmt habt ihr auch etwas auf dass ihr euch freut für "nach Corona"- da jetzt Gedankenenergie reinzustecken lohnt auf jeden Fall Smile

Tavor habe ich hier auch vorrätig und soll ich auch gerne nehmen wenn ich gar nicht mehr rauskomme aus den Gedanken bzw eine Panikattacke erleide. Ich nehme ja grundsätzlich Opipramol mit 150 mg täglich und drehe an der Dosis auch derzeit nichts. Das macht insgesamt auch ruhiger bzw wirkt seit Jahren gut bei mir. Mein Psychotherapeut ist eher gegen Medikamente, mal schauen ob ich zu einem späteren Zeitpunkt in der VT dann mal versuche das auszuschleichen. Aber jetzt ganz sicher nicht! 

Ich wünsch euch allen einen schönen Abend und haltet gut durch!
Liebe Grüße von der Eisblume  124
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#56
Hallöchen,

DoubleYou ich kann das nur bestätigen was du geschrieben hast, genau so habe ich auch das Empfinden, wenn wir durch unsere  Ängste auch versuchen alles den Partnern vorzuschreiben wie was sie zu machen haben, ist es für unsere Partner sehr schwer dies auszuhalten.
Darüber habe ich mit meinem Mann zum Mittagessen gesprochen, weil er genau das moniert hat. 
Habe ihm allerdings gesagt, das ich schon versucht habe ihn nicht an das Händewaschen zu erinnern und plums hat er es auch nicht getan und das hat mich wieder runtergezogen und noch mehr verunsichert.
Das hat bei mir auch was mit Vertrauen zu tun, was leider durch paar Ehekrisen gelitten hat. 

Habe ihm gesagt, wenn er es kann, dann soll er meine Erinnerungen als liebgemeinte Erinnerungen sehen, die mir mehr Sicherheit geben und es als eine Macke von mir. Damit hilft er mir ungemein, wenn ich ihn erinnern darf. Das ich ihn damit mich bevormunden will, sondern weil er so verpeilt ist, einfach gut gemeint ist, wie auch das Handy Regelmäßig reinigen. 

Es ist echt schwierig das in der angespannten Situation irgendwie hin zu bekommen.
Wie auch mit deinem Bluthochdruck, das macht unsere Psyche, sie lässt den Puls nach oben schnellen und den Blutdruck. Du wirst es schon gemerkt haben, wenn du ruhiger bist, fühlt sich dein Blutdruck wieder normal an. In meiner Krebszeit habe ich das besonderst gemerkt, wenn ich mich ziemlich schlecht gefühlt hatte nach einer Chemo, stieg mein Blutdruck, weil ich Angst hatte, das mein Immunsystem es nicht schaffen könnte.  Das du dir auch mit Medis in der Zeit Erleichterung schaffst ist nichts schlimmes, wenn man weiß, wie man damit umgeht. 2002 hatte ich eine Reha, keine Gute, da wurde ich mit Tavor regelrecht ausgenoggt oder sagen wir ruhig gestellt, war nicht die einzigste Patientin der es so erging. die Klinik ist komplett Umstrukturiert worden seitdem. Habe dann mit einem ansässigen Therapeuten dieses Medikament ausschleichen lassen. Deshalb achte ich auch darauf nicht zu oft Tavor zu nehmen, aber es tut mal gut wenn der Körper runterfahren kann.

Hi Thorsten, ja ich kann dir sehr gut nachfühlen, denn anderst ist es bei mir auch nicht, mit dem Partner da auf eine normale Ebene zu kommen ist nicht leicht. Zum Glück haben wir uns hier und wissen wie es dem anderen geht. Du schreibst du hast das Gefühl das du in einem Boxkampf bist gegen deine Angst, ich habe eher das Gefühl, das bei mir die Gefahr von der Krankheit bei mir die Angst auslöst. Wenn diese Krankheit nicht da wäre, hätte ich nicht die Angst. Weiß jetzt nicht ist das das Gleiche? Du wirst bestimmt schöne Sachen in deinem Urlaub finden die dir Ablenkung verschaffen und wir sind ja hier auch da. Das Wetter soll ja schön werden, somit sonne tanken fürs Nervenkostüm.
Siehst du, jetzt geht es gerade bei mir wieder los, ein Bullikollege ist gerade bei meinem Mann unten bei der Garage, meinem Manns sein Umbau anzusehen und ich musste nachsehen, ob sie auch den Abstand halten. Das macht mich schon wieder unruhig und kostet soviel Kraft, sowas auszuhalten und nicht wieder was sagen zu müssen. Obwohl ich habe vom Balkon aus was gesagt, lach jetzt nur tut ja gut, ich konnte nicht anderst. 

Schön das es euch gibt und wir wuppen es.
Ganz liebe Kraftgrüße
 Sanny
Ich war vorhin mit unsere Bella im Garten wieder spazieren, Pipi ging aber Stinker no, am Montag muss ich das alleine bewältigen. Heißt für mich bis dahin weiter üben.
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#57
Hi Eisblume,

habe wieder zu lange geschrieben, das mir gar nicht aufgefallen ist, das du einen Beitrag geschrieben hattest.
Ich versuche mich mit radeln auf dem Homtrainer etwas fit zu halten, meine Belastbarkeit ist seit der Krebserkrankung nicht mehr die selbe wir vorher, in geistigen sowie auch im körperlichen. Die Gassirunden sind jetzt auch drastisch gekürze, weil ich es nicht kann vor Angst.

Mit der Flugangst bist du nicht alleine, ich habe es mit meinen 59 Jahr noch nicht geschafft mal zu fliegen, aber ich muss sagen, mir fehlt auch nichts. Denn wir sind Wohnwagenfahrer und diese Reiseart gefällt uns sehr. los zufahren wann wir wollen, anhalten wann wir wollen und immer in der Natur sein zu können, das fehlt mir jetzt sehr. Wir haben 2017 3 1/2 Wochen eine Rundreise in Südschweden gemacht und das war so entschleunigend. Mit gings in der ganzen Zeit einfach super, insgesamt waren wir 5 1/2 an Tour. Darüber schreibe ich gerade, auch als Ablenkung und die guten Gefühle kommen da auch wieder hoch, was ja jetzt gut tut.

Zwischen den Reisen, stehen wir auf einem privaten Campingplatz am Rhein autark, da wir dort nur Brunnenwasser und kein Strom haben, geht alles über Solar. Der Platz ist nur 25km von uns entfernt und ermöglicht es einfach mal so paar Tage rauszufahren und am Rhein zu sitzen und den Schiffen zu zuschauen und anderen Bootfahrern. und mitten in Der Natur zu sein und das ist erstmal mein Reiseziel wenn es wieder geht. 

Jetzt hatten wir uns die letzte März Woche zum drittenmal ein Wohnmobil gebucht, mussten wir nun absagen, denn wir wollen uns durchtesten, was für ein Wohnmobil uns reichen würde, denn es soll später mal als Ersatz vom Bulli (VWT5)sein. Falls wir wirklich uns mal eins kaufen. 
Ganz liebe Grüße Sanny
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#58
"Hallo...Da bin ich wieder" (Michael Kessler)

Guten Morgen Ihr Lieben,

wir haben wieder einen weiteren Tag geschafft. Seid stolz auf Euch!

Mir ging es gestern ganz gut. Ich habe den Keller etwas entrümpelt. Das mache ich ganz gerne, da ich dort alleine bin und mich körperlich ablenken kann. Irgendwie sind mir dabei einige alte Lustige Taschenbücher (Mickey Maus) in die Hände gefallen. Kennt Ihr die noch? Ich hab mich dann tatsächlich mit einer Ausgabe in den Sessel gesetzt und mir eine Tasse Kakao dazu gemacht....wie früher. Das muss ein Anblick gewesen sein. Es tat aber gut, sich einfach in den Bildern und Geschichten treiben zu lassen. Was früher schon gut war, kann heute nicht schlecht sein. Jetzt ist es bei mir jedoch nicht so toll. Ich hab wieder so ein komisches Gefühl in der Brust und ich denke, dass mir auch immer warm und kalt wird. Meine Nase läuft etwas und ich fühle mich halt nicht wohl. Das kann natürlich auch Heuschnupfen sein...aber ihr wißt, wo die Gedanken hin gehen.

Eisblume hat gefragt, ob wir etwas haben, worauf wir uns nach Corona freuen würden. Meine Frau und ich haben Karten für die Staatsoper München am 30.04.2020. Dort wird "Don Carlo" in einer absoluten Traumbesetzung gespielt. Ich habe bereits die Bahnkarten und Hotel hatte ich auch schon. Wir wollen ein verlängertes Wochenende in München verbringen. Na ja....das Hotel hat uns bereits abgesagt. Die Staatsoper hat ersteinmal alle Vorstellugen bis zum 19.04.2020 abgesagt. Meine Hoffnung auf den 30.04.2020 ist noch gegeben wobei ich weiß, dass das utopisch sein wird. Ich muss aufpassen, dass ich dann nicht wieder depressiv werde, da ich mich so auf diesen Trip gefreut habe. Aber die Hoffnung ist in diesen Zeiten das wichtigste Gut.

Mir ist hier etwas aufgefallen und vielleicht liege ich da völlig falsch aber irgendwie haben wir alle doch starke Partner an unserer Seite oder? Wir scheinen uns die Personen auszusuhen, die irgendwie zu unserer Angst passen und gleichzeitig nicht passen. Meine Frau ist Krankenschwester und da bin ich als bekennender Hypochonder genau an die richtige Person geraten. Was die mir alles erzählt, da komm ich von einem Panikanfall in den nächsten. Gleichzeitig ist sie aber auch der ruhige Pol und Fels in der Brandung. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass das bei uns allen so ist. Nur so ein Gedanke von mir.

Kommt gut durch den Tag und ich freue mich schon von Euch allen zu hören.

Gebt nicht auf....wir schaffen das!
Thorsten
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#59
Thorsten, da geb ich dir Recht. Ist bei mir und meinen Mann nicht anders. Und ich bin froh drüber. Wäre er so wie ich , wir würden uns gegenseitig runter ziehen. Er ist auch der ruhigere Part bei uns. Wie heißt es doch so schön, Gegensätze ziehen sich an. Scheint was wahres dran zu sein  Wink
Wünsche dir sehr das euer Wochenende dann klappt. 
Ich finde das so Sachen die jetzt nicht erlaubt sind , oder Läden die geschlossen haben, Restaurant usw. Im Grunde genommen ist das doch Luxus wenn man ehrlich ist. Klar würde ich auch so manche Dinge wieder machen können . Aber was man zum Leben braucht , bekommt man ja alles . Man ist irgendwie gezwungen sich mit anderen Dingen zu beschäftigen, quasi mit sich selber oder Hobbys für die man vielleicht oft die Zeit nicht findet. Ist doch auch nicht schlecht oder?  Wink
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#60
Hi ihr Lieben,

im Moment  weiß ich nicht wie ich es ausdrücken soll wie ich mich fühle. Es ist eine Achterbahn in Minutentakt. 
Nach einem heftigen Vormittag mit Verzweiflung, Heulattacken( wieder heftige Auseinandersetzung mit Mann), zum Mittag Wut im Bauch und nicht mehr Reden wollen, mich nur noch wie benommen gefühlt.
Dann zu Anspannung pur, da ich mit Bella ein kleines Stückchen mehr gelaufen bin in unserer Straße und noch im Garten, das Ergebniss könnt ihr euch denken, nur Pipi, aber auch etwas Freude das ich ein kleines Stück mehr mich getraut habe und die frische Luft mir gut getan hat, den Kreislauf von zu hause etwas unterbrochen habe.

Thorsten ich weiß nicht ob es auch bei mir zutrifft, das mein Partner stark ist, denn in den ganzen Jahren auch in den Krankenzeiten war ich immer die Starke, habe alles zusammengehalten, organisiert, gekämpft  und meine Partner aufgebaut, alles sozusagen gewuppt. 
Jetzt ist er der Normalere von uns Beiden, das streite ich nicht ab, er ist aber überfordert mit meinen Ängste und kann mir leider nicht den Rücken stärken wie ich es bräuchte. Damit meine ich nicht all meine Vermeidungssachen zu unterstützen, nein nur die jetzt notwendige Hygiene beachten, damit wir beide gesund bleiben und das bekommt er leider nicht hin. Und das verunsichert noch mehr. Er hat mich direkt angelogen gestern, er hätte sich die Hände gewaschen, nachdem er in die Wohnung kam, obwohl ich das genau mitbekommen habe, das er vor dem WC Gang von draußen sich nicht die Händegewaschen hat und nachdem WC Gang auch nicht. 

Sorry wenn ich mir gerade wieder mal Luft mache, aber wie soll ich dann noch vertrauen können, gerade jetzt in der Zeit, vor 7 Jahren in meiner Krebszeit war es eigentlich nicht anderst. was die Hygiene anging, wenn ich darüber nachdenke.

Ja Taupe, da gebe ich dir Recht, diese ganze Situation entschleunigt alles und lässt uns auch in uns horchen. Viele Sachen die liegengeblieben sind, kann man jetzt sortieren und ordnen, aber durch die Angst bin ich zeitweise wie gelähmt.
Stück für Stück versuche ich es anzugehen. Mal klappt es mal nicht. 

Wünsche Euch einen schönen entspannten Abend
Sanny
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