Dieses Forum nutzt Cookies
Dieses Forum verwendet Cookies, um deine Login-Informationen zu speichern, wenn du registriert bist, und deinen letzten Besuch, wenn du es nicht bist. Cookies sind kleine Textdokumente, die auf deinem Computer gespeichert sind; Die von diesem Forum gesetzten Cookies düfen nur auf dieser Website verwendet werden und stellen kein Sicherheitsrisiko dar. Cookies auf diesem Forum speichern auch die spezifischen Themen, die du gelesen hast und wann du zum letzten Mal gelesen hast. Bitte bestätige, ob du diese Cookies akzeptierst oder ablehnst.

Ein Cookie wird in deinem Browser unabhängig von der Wahl gespeichert, um zu verhindern, dass dir diese Frage erneut gestellt wird. Du kannst deine Cookie-Einstellungen jederzeit über den Link in der Fußzeile ändern.

Ich bin am Limit... (Burn Out, Depressionen, Somatisierungsstörung, Zittern)
#1
Hallo ihr Lieben,

ich bin ganz neu hier und hoffe das ich hier einen guten Austausch finde.

"Kurz" zu meiner Angst-Geschichte:
Ich bin Mina, 34 Jahre alt und alleinerziehende Mutter von 3 Kindern (11, 7 und 5).
Depressionen habe ich schon seit etwa 20 Jahren.
Die Angststörung ist noch relativ neu.
2012 hatte ich meine erste dolle Panikattacke. Dann hatte ich einige Jahre Ruhe und dann ging's mit leichten Attacken Ende 2016 wieder los, als der Papa der Kids ausgezogen ist.
Irgendwann wurde es wieder besser.

Nun wurde es vor etwa einem Jahr wieder schlimmer. Ich hatte oftmals das Gefühl in der Öffentlichkeit die Kontrolle über meinen Körper zu verlieren, gleich umzukippen.. mir wurde ganz schummrig und mir gings einfach nicht gut... die so genannte Agoraphobie spitzte sich Ende letzten Jahres zu... ich hatte dann sogar Schwierigkeiten einkaufen zu gehen, in mir bekannte Läden... weil dieses Gefühl eigtl jedes Mal aufkam.
Ich war die letzten 2 1/2 Jahre in einer toxischen Beziehung, die mir scheinbar die letzten Kräfte genommen hat.
Kurz vor Weihnachten letzten Jahres hatte ich eine so krasse Panikattacke das ich wieder überzeugt war das ich in dem Moment sterbe... ich rief mit letzter Kraft meine große Tochter, die den Krankenwagen für mich rief.
Ich dachte wirklich es wäre vorbei... habe mich schon halbwegs von meiner Tochter verabschiedet... ich dachte nur "boar wenn sich so sterben anfühlt hab ich da echt kein bock drauf".. als ich dann im Krankenwagen war (wohne auf dem Dorf, es dauerte ne Weile bis der da war, etwa 20min) kam es nur so aus mir heraus, konnte nicht mehr aufhören zu heulen...
Im Krankenhaus habe ich dann mit einer ganz lieben Ärztin gesprochen, die mir recht schnell mitteilte das ich wohl eine Somatisierungsstörung habe. Im KH wurde nur mein Blut untersucht, welches gut aussah und was mich auch etwas beruhigt hat.
ABER seit dieser extremen Attacke ist alles anders als vorher... seit nun über 2 Monaten bin ich täglich in großer Angst... ich kann es einfach nicht abstellen... momentan ist das was mich am meißten belastet das übelste Zittern.. ich zittere am ganzen Körper... durchgehend... den ganzen Tag, die ganze Nacht... seit Wochen... erst war es nur so ein innerliches Zittern.. was dann aber größer geworden ist... es betrifft nahezu alle Muskeln im Körper, Gesicht (sieht man besonders wenn ich versuche zu lächeln), Beine (Oberschenkel besonders und Waden) fühle mich pausenlos als hätte ich extrem Sport gemacht und/oder wäre unterzuckert.. ich fühle mich extrem wackelig auf den Beinen und es fällt mir schwer mich überhaupt auf den Beinen zu halten... dieses Zittern ist aber auch dolle im Brustkorbbereich und in den Oberarmen (Trizeps).. neben diesem Zittern kribbelt es auch ständig überall (Ameisenlaufen) oder es zuckt in bestimmten Bereichen (Lid, zwischen den Rippen, Oberschenkel,...)...
Durch die Somatisierungsstörung mache ich mir natürlich große Sorgen das eine ernshafte (totbringende) Krankheit hinter den Symptomen steckt... denke da an MS, Gehirntumor oder irgendwas anderes Schlimmes.
Heute war ich dann mal bei meiner Hausärztin, die auch Homöopathin ist. Sie sagte das dieses Zittern für sie stressbedingt aussieht und glaubt nicht das sich dahinter was anderes verbirgt.
Ich könnte eigtl pausenlos nur heulen weil ich mich so elend fühle... weil ich einfach nur will das das aufhört.
Die letzten Tage wars wieder sehr extrem mit dem Zittern das ich dachte "gleich gehe ich ins KH und bleib so lange da bis mir endlich geholfen wird"... und wenn dort nix gefunden wird lass ich mich einweisen... ich will und kann so einfach nicht mehr...
aber so einfach gehts nunmal alles nicht.. ich hab da noch 3 kleine Kinder... und eher wenig Hilfe vom Papa der Kinder.

Ich habe mir für April schon sämtliche Termine besorgt, um mich nochmal gründlich durchchecken zu lassen... auch wenn mich genau sowas unendlich viel Kraft kostet und ich jetzt schon nicht weiß wie ich es schaffen soll all die Termine wahrzunehmen...
manchmal denke ich nur "schaffe ich es überhaupt bis April durchzuhalten"? Was wenn es doch nicht "nur" die Psyche ist?
Zum Glück hab ich endlich eine Therapeutin gefunden, Ende März hab ich bei ihr das Erstgespräch und die Therapie könnte dann April schon losgehen...
Aber ich frage mich halt wie ich es JETZT weiterschaffe... im Hier und Jetzt... im Alltag... bin sowas von am Limit.
Ich möchte einfach nur gesund sein... Sad

Sorry fürs Vollheulen und den langen Text... danke für diejenigen, die es bis hier hin geschafft haben

Liebe Grüße

Mina
Zitieren
#2
Hallo Mina,

herzlich willkommen bei uns im Forum.
Mit ziemlicher Sicherheit kommen deine Symptome alle von der Angst, wie deine Hausärztin schon meinte. Wenn du dich komplett untersuchen lässt, ist es dann ja ausgeschlossen, dass dir körperlich etwas fehlt.
Hast du denn jemanden, der dich etwas entlastet?
Tust du dir auch ab und zu etwas gutes und kümmerst dich gut um dich?
Auf jeden Fall ist es gut, dass du einen Therapie bald beginnen kannst.
Les dich mal durch unser Erste Hilfe Thema, eventuell ist da etwas für dich dabei, was dir hilft.
Du kannst hier jederzeit schreiben, wenn dich etwas bedrückt.

Gruß
Karin
Zitieren
#3
Hallo Mina,

Karin hat vollkommen Recht, wenn sie sagt, dass die Symptome mit Sicherheit von einer Angsterkrankung kommen.

Die allermeisten Erkrankten wollen es nicht wahrhaben, dass all diese Symptome von der Psyche ausgelöst werde können, und rennen oft jahrelang von Arzt zu Arzt, in der "Hoffnung", dass endlich eine körperliche Ursache gefunden wird.

Tatsache ist allerdings, dass die Psyche fast alle körperlichen Symtome hervorrufen kann, obwohl man körperlich kerngesund ist. Nur hat die Psyche leider keine andere Möglichkeit, sich mitzuteilen.

Ich glaube, hier ist der Punkt, wo du ansetzen musst. Stell dir vor, du verstauchst dir den Knöchel. Du wirst den Knöchel dann schonen, den Fuß hochlegen, mit Salbe einschmieren. Aber du kämst nicht auf die Idee, dass du plötzlich einen Hundert-Meter-Lauf machen müsstest.

Jetzt stell dir vor, dass die Psyche Alarm schlägt. Genau das tut sie nämlich grade bei dir. Und du versuchst nun, einfach so weiterzumachen, wie bisher. Du willst, dass es "einfach nur aufhört", willst dich "einweisen lassen bis man endlich was findet".

Jetzt wäre der Zeitpunkt, nach dem Grund zu fragen, warum die psychisch erkrankt bist. Was hat dich in der Vergangenheit oder auch jetzt so starkt unter Druck gesetzt, dass die Psyche jetzt dem Druck nicht mehr standhalten kann?

Das wird sicherlich in der Therapie ausgiebig erörtert, aber unter Umständen kann es hilfreich sein, schonmal eine Spur zu finden, wer oder was dich bis zu diesem Punkt gebracht hat wo du heute stehst.


lg

Smile
Zitieren
#4
Hallo zusammen ich heisse Jane bin 42 und komme aus Brandenburg an der Havel. Leide unter extremen Angstzustände und Panikattacken. Auslöser Traumatische Erlebnisse in der Partnerschaft. Nehme jeden Tag Tavor um etwas über die Runden zu kommen. Ich weiss das es keine Dauerloesung ist. In der Klinik konnten sie mir nicht wirklich weiter helfen da wurde ich nur mit Tabletten ruhig gestellt. Ich weiss bald nicht mehr weiter auch mit mein Partner schaffe es nicht von ihn los zukommen.
Zitieren
#5
hallo Jane,

herzlich willkommen bei uns im Forum.
Versuchs mal mit einer Therapie. Aber sicher wäre es das beste, wenn du das mit deiner Partnerschaft klärst, sonst wird das echt schwierig, dass es dir wieder gut geht.

Gruß
Karin
Zitieren
#6
Liebe Mina,

es ist so schade, zu lesen, dass es dir so mies geht. Aber ich kann dir sagen: Ich kenne einiges von dem, was du schilderst aus eigener Erfahrung! Vor allem in der Akutphase, als bei mir alles anfing, hatte ich sehr, sehr ähnliche Symptome, wie du. Das ständige Zittern, das Gefühl unterzuckert zu sein... Und ich sage dir: Das kann durchaus sogar sein! Bei mir war es so. Ich hatte zu dem Zeitpunkt sehr wenig gegessen, weil mir nicht danach war und damit machte ich alles nur schlimmer. Denn durch den extremen Stress und das Adrenalin, was ich bei den Panikattacken aufgebracht habe, bin ich jedes Mal stark unterzuckert, war kaum ansprechbar, hatte kaum Kraft selbst zu sprechen und dachte wirklich JEDES MAL, dass ich jetzt sterbe. Mein Herz ist gerast, ich konnte es kaum noch messen, so schnell hat es geschlagen. 
Versuche doch einfach mal Traubenzucker. Ich habe Monatelang Traubenzucker dabei gehabt und wenn das Gefühl kam, das Zittern, habe ich es in mich rein gekippt. Ob es wirklich Unterzucker war oder nur der Placeboeffekt mich gerettet hat, war mir ehrlich egal, Hauptsache es hörte auf. 

Das Allerwichtigste ist: Habe keine Angst vor der Angst! Ich habe das selbst gemerkt. Ich hatte solche Panik davor, dass diese Gefühle wieder kommen und natürlich kamen sie immer und immer wieder, täglich, mehrfach. Das klingt jetzt für dich erstmal utopisch, ich weiß das, ich kenne das sooo gut. Aber es ist das einzige, was längerfristig hilft: Du darfst keine Angst vor deiner Angst haben! Wenn du spürst, dass sie kommt, lenke dich ab. Höre spaßige Musik, singe mit, tanze, mach etwas Lustiges mit deinen Kindern, denk an tolle Dinge, die du erlebt hast. Urlaube, liebe Menschen, Witze, lustige Situationen... Du stirbst nicht einfach so. An einer Panikattacke stirbt man nicht. Und du hast dich untersuchen lassen, du bist gesund. 
Rational gesehen passiert dir nichts. Die Symptome sind eine völlig natürliche Reaktion auf dein Angstgefühl. Und es ist nur ein GEFÃœHL, ein Instinkt; keine Krankheit, nichts, was dich umbringt. Das kann ich dir schwören! Natürlich kannst du an den Aussagen deiner Ärztin zweifeln, glaub mir, ich kenne das zuuuu gut und es macht mich fertig! Ich bilde mir ständig neue Krankheiten ein, habe Angst vor ihnen, denke nur an sie. Ich habe die letzten Tage damit zu gebracht meine Blutwerte selbst auseinander zu nehmen. Ich habe jeden einzelnen Wert gegoogelt, seine Bedeutung studiert, Krankheiten studiert, die mit einem Mangel oder Ãœberschuss einhergehen könnten.... und was hat es mir gebracht? Stress, schlaflose Nächte und die Erkenntnis, dass ich absolut top fit und gesund bin. Meine Ärztin hat mich nicht belogen oder etwas vergessen. Aber ich bin regelrecht süchtig danach, mich und meine Körper und meine Symptome und alles zu kontrollieren... Ich habe mir nun selbst laut gesagt: "Es reicht jetzt, hör auf damit!", und ich werde nun versuchen weder nach Blutwerten noch nach Krankheiten zu googlen. 

Es ist übrigens toll, dass du eine Therapie machst. Es ist das, was einem langfristig am meisten gegen die Angst hilft oder einem zumindest dabei hilft, damit umgehen zu können. Du wirst sehen.... Ich habe nun 7 Monate Therapie hinter mir und zumindest die Panikattacken habe ich unter Kontrolle. Wenn sie kommen, was nur noch selten vorkommt, lasse ich sie kommen. Ich rede mit ihnen und erinnere mich an alle Tricks und Kniffe, die ich gelernt habe und sie helfen mir. 
Ich habe sie schon mehrfach hier empfohlen, aber ich schreibe sie dir noch mal auf: Schau dir mal die Bücher von Dr. Claudia Croos- Müller an. Die sind großartig! Sie hat scheinbar auch eine App, Body 2 Brain heißt sie. Habe ich durch Zufall vorhin gesehen. Vielleicht ist das ja auch was für dich?! Die Bücher kosten 10 Eur pro Stück. Gibt es teilweise auch als Hörbuch. Da stehen wirklich tolle Tipps drin und Dinge, die du gut in den Alltag einbauen kannst. 

Lass dich nicht unterkriegen! Kopf hoch.

Liebe Grüße
Zitieren
#7
PS: Das Muskelzucken (Lid, Beine, Arme) habe ich auch zwischendurch. Das ist aber absolut nichts Krankhaftes. Manchmal habe ich das bei großem Stress, manchmal ohne ersichtlichen Grund. Stresshormone reizen die Nerven. Das liegt bei dir sehr nahe. Es kann aber auch sein, dass deine Augen müde sind, du Zugluft abbekommen hast oder deine Augen trocken sind. 

Muskelzucken in anderen Körperteilen hat mein Freund zB auch manchmal und der ist kerngesund und hat keine Angststörung. Kann aber auch, vor allem wenn es länger als ein paar Sekunden oder Minuten stattfindet, mit Stress, seelischem Ungleichgewicht oder auch an Magnesiummangel liegen. Vllt bist du auch total verspannt, du schilderst in einem anderen Beitrag ja deine Rückenschmerzen. Versuche es mal bei einem Osteopathen, das wirkt bei mir immer Wunder- egal, was ich für Verspannungen habe. 

Lieber Gruß
Zitieren
#8
(27.02.2020, 19:11)Karin schrieb: Hallo Mina,

herzlich willkommen bei uns im Forum.
Mit ziemlicher Sicherheit kommen deine Symptome alle von der Angst, wie deine Hausärztin schon meinte. Wenn du dich komplett untersuchen lässt, ist es dann ja ausgeschlossen, dass dir körperlich etwas fehlt.
Hast du denn jemanden, der dich etwas entlastet?
Tust du dir auch ab und zu etwas gutes und kümmerst dich gut um dich?
Auf jeden Fall ist es gut, dass du einen Therapie bald beginnen kannst.
Les dich mal durch unser Erste Hilfe Thema, eventuell ist da etwas für dich dabei, was dir hilft.
Du kannst hier jederzeit schreiben, wenn dich etwas bedrückt.

Gruß
Karin

Hallo Karin, vielen Dank für Deine liebe Antwort.
Jein.. eigtl bin ich so ziemlich auf mich allein gestellt.
Aber ich habe nochmal ein ernstes Wörtchen mit dem Papa der Kids gesprochen und ihm gesagt, dass ich nicht mehr kann und
das er mir helfen muss... sonst muss ich in eine Klinik und falle mal eben 4-6 Wochen aus.
Er hat mich zum Glück ernst genommen und versucht die Kids nun wieder so gut wie jedes Wochenende zu nehmen.
Sonst war die Regel 2 Wochenenden im Monat, bedeutet 4 Tage hat er sie und ich 26. Ist einfach zu viel für mich.

Ich versuche mich um mich zu kümmern und mir Gutes zu tun, ja. Aber leider hab ich auch für mich noch nicht wirklich
rausgefunden WAS mir wirklich richtig gut tut... klar Pausen, ausruhen usw., aber es gibt tatsächlich sehr wenige Dinge die mir wirklich
Freude bereiten Sad
Zitieren
#9
(28.02.2020, 09:31)FredFred schrieb: Hallo Mina,

Karin hat vollkommen Recht, wenn sie sagt, dass die Symptome mit Sicherheit von einer Angsterkrankung kommen.

Die allermeisten Erkrankten wollen es nicht wahrhaben, dass all diese Symptome von der Psyche ausgelöst werde können, und rennen oft jahrelang von Arzt zu Arzt, in der "Hoffnung", dass endlich eine körperliche Ursache gefunden wird.

Tatsache ist allerdings, dass die Psyche fast alle körperlichen Symtome hervorrufen kann, obwohl man körperlich kerngesund ist. Nur hat die Psyche leider keine andere Möglichkeit, sich mitzuteilen.

Ich glaube, hier ist der Punkt, wo du ansetzen musst. Stell dir vor, du verstauchst dir den Knöchel. Du wirst den Knöchel dann schonen, den Fuß hochlegen, mit Salbe einschmieren. Aber du kämst nicht auf die Idee, dass du plötzlich einen Hundert-Meter-Lauf machen müsstest.

Jetzt stell dir vor, dass die Psyche Alarm schlägt. Genau das tut sie nämlich grade bei dir. Und du versuchst nun, einfach so weiterzumachen, wie bisher. Du willst, dass es "einfach nur aufhört", willst dich "einweisen lassen bis man endlich was findet".

Jetzt wäre der Zeitpunkt, nach dem Grund zu fragen, warum die psychisch erkrankt bist. Was hat dich in der Vergangenheit oder auch jetzt so starkt unter Druck gesetzt, dass die Psyche jetzt dem Druck nicht mehr standhalten kann?

Das wird sicherlich in der Therapie ausgiebig erörtert, aber unter Umständen kann es hilfreich sein, schonmal eine Spur zu finden, wer oder was dich bis zu diesem Punkt gebracht hat wo du heute stehst.


lg

Smile

Ich danke Dir für Deine lieben Worte.

Ja, ich ahne was jetzt quasi das Fass zum überlaufen gebracht hat... ich deutete ja schon an das ich in einer toxischen Beziehung war.
Ich habe sehr gelitten... fast 3 Jahre lang.. ich glaube das war letztendlich alles zu viel für mich.
Vor der Beziehung war das Leben schon nicht so leicht für mich wegen meiner Depression usw. aber das hat mir glaub ich den Rest gegeben.
Zitieren
#10
(28.02.2020, 18:07)Caracol schrieb: Liebe Mina,



es ist so schade, zu lesen, dass es dir so mies geht. Aber ich kann dir sagen: Ich kenne einiges von dem, was du schilderst aus eigener Erfahrung! Vor allem in der Akutphase, als bei mir alles anfing, hatte ich sehr, sehr ähnliche Symptome, wie du. Das ständige Zittern, das Gefühl unterzuckert zu sein... Und ich sage dir: Das kann durchaus sogar sein! Bei mir war es so. Ich hatte zu dem Zeitpunkt sehr wenig gegessen, weil mir nicht danach war und damit machte ich alles nur schlimmer. Denn durch den extremen Stress und das Adrenalin, was ich bei den Panikattacken aufgebracht habe, bin ich jedes Mal stark unterzuckert, war kaum ansprechbar, hatte kaum Kraft selbst zu sprechen und dachte wirklich JEDES MAL, dass ich jetzt sterbe. Mein Herz ist gerast, ich konnte es kaum noch messen, so schnell hat es geschlagen. 




Versuche doch einfach mal Traubenzucker. Ich habe Monatelang Traubenzucker dabei gehabt und wenn das Gefühl kam, das Zittern, habe ich es in mich rein gekippt. Ob es wirklich Unterzucker war oder nur der Placeboeffekt mich gerettet hat, war mir ehrlich egal, Hauptsache es hörte auf. 


Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort und Deine lieben Worte Smile .




Essen tue ich eigtl genauso wie vorher auch.. das ist nicht wirklich weniger geworden.. aber abgenommen habe ich trotzdem.


Dieses Zittern ist halt permanent da... Anfangs kannte ich es auch nur von den akuten Phasen.. wenn ich direkt in einer Attacke steckte... nun ists aber immer da.. das macht mich total wahnsinnig. Wenn ich z.B. versuche zu grinsen dann zittern meine Gesichtsmuskeln extrem. Also bei jeder kleinsten Anstrengung zittern meine Muskeln am gesamten Körper.. aber auch im Ruhezustand merke ich dieses Zittern manches mal an verschiedenen Körperstellen. Es belastet mich echt sehr... momentan stehe ich nicht unter Stress.. habe dies Wochenende sogar kinderfrei.. aber das Zittern bleibt halt....




Caracol schrieb:Das Allerwichtigste ist: Habe keine Angst vor der Angst! Ich habe das selbst gemerkt. Ich hatte solche Panik davor, dass diese Gefühle wieder kommen und natürlich kamen sie immer und immer wieder, täglich, mehrfach. Das klingt jetzt für dich erstmal utopisch, ich weiß das, ich kenne das sooo gut. Aber es ist das einzige, was längerfristig hilft: Du darfst keine Angst vor deiner Angst haben! Wenn du spürst, dass sie kommt, lenke dich ab.

Ja... das ist der Punkt... ich habe quasi Angst vor meinem eigenen Körper, was einfach nicht sein darf.

Ich will vertrauen haben das mit mir alles stimmt... es ist wirklich schwierig sich da abzulenken aber ich versuche das auch.



Caracol schrieb:Und du hast dich untersuchen lassen, du bist gesund.


Jein.. bisher wurde ja bloß das Blut untersucht und sonst nix weiter. Leider glaube ich ja oft das in meinem Kopf was nicht stimmt, MS, Tumor oder irgendwo anders im Körper Krebs.. (was man im Blut ja nicht immer sehen kann), einerseits steiger ich mich dann manchmal so rein das ich echt das Gefühl habe verrückt zu werden... andererseits gibt's auch Momente wo ich mir gut zureden kann und sage "mit dir ist alles in Ordnung, du bist gesund". 

Diese Symptome machen mir halt so Angst... was ja ein Teufelskreis ist, denn wenn die Symptome von der Angst kommen und ich angst vor der Angst habe können die Symptome ja nur schlimmer statt besser werden.. *wahhhhhh*



Caracol schrieb:Ich bilde mir ständig neue Krankheiten ein, habe Angst vor ihnen, denke nur an sie. Ich habe die letzten Tage damit zu gebracht meine Blutwerte selbst auseinander zu nehmen. Ich habe jeden einzelnen Wert gegoogelt, seine Bedeutung studiert, Krankheiten studiert, die mit einem Mangel oder Ãœberschuss einhergehen könnten.... und was hat es mir gebracht? Stress, schlaflose Nächte und die Erkenntnis, dass ich absolut top fit und gesund bin. Meine Ärztin hat mich nicht belogen oder etwas vergessen. Aber ich bin regelrecht süchtig danach, mich und meine Körper und meine Symptome und alles zu kontrollieren... Ich habe mir nun selbst laut gesagt: "Es reicht jetzt, hör auf damit!", und ich werde nun versuchen weder nach Blutwerten noch nach Krankheiten zu googlen.


Tut mir leid das du dich da auch so verrückt machst, ich kenne das. Jedes neue Symptom macht mir erneute Angst und ich google was es sein könnte... und natürlich geht man dann immer gleich vom allerschlimmsten aus... oohhh maaan.

Ja wir müssen anfangen an uns zu glauben.. und uns zu vertrauen.. das wir völlig gesund sind.. zumindest physisch.



Caracol schrieb:Ich habe sie schon mehrfach hier empfohlen, aber ich schreibe sie dir noch mal auf: Schau dir mal die Bücher von Dr. Claudia Croos- Müller an. Die sind großartig! Sie hat scheinbar auch eine App, Body 2 Brain heißt sie. Habe ich durch Zufall vorhin gesehen. Vielleicht ist das ja auch was für dich?! Die Bücher kosten 10 Eur pro Stück. Gibt es teilweise auch als Hörbuch. Da stehen wirklich tolle Tipps drin und Dinge, die du gut in den Alltag einbauen kannst.


Vielen Dank für Deinen Tipp, ich werde mir die Bücher mal anschauen.
Zitieren
#11
Hallo Jane,

leider kann ich deine Nachricht nicht beantworten, da du die Nachrichtenfunktion deaktiviert hast.

Gruß
Karin
Zitieren
#12
Hallo Mina,
Ich habe mich beim Lesen von deinem Text fast zu 100% wiedergefunden. Ich bin seit dem vollkommenden Zusammenbruch mit Krankenhaus auch in einer ständigen inneren Anspannung mit all den beschriebenen Symptomen. Ich hoffe du konntest gut durch die ganzen Termine kommen. Es ist wirklich wichtig erstmal so ein MRT oder CT Bild zu sehen mit den ärztlichen Worten: Alles in Ordnung. Dann nimmt es langsam ab. Aber das wichtigste ist wirklich einfach mal ein paar Therapeuten abzutelefonieren. Ich lebe auch auf dem Land und da kann es eine Weile dauern bis man jemanden findet.
Schon jetzt nach dem ersten Kennenlernen-Termin schöpfe ich bereits wieder neuen Mut und beobachte meine Ticks und Vermeidungsverhalten und komme immer mehr raus aus dem Zittern!

Das allerbeste!
Leo
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Depressionen , Austausch , Panikattacken Pingu0709 0 1.406 19.09.2022, 05:42
Letzter Beitrag: Pingu0709
Shy Angststörung und Depressionen behindern mein tgl. Leben permanent Alter_Angsthase 2 3.576 21.02.2022, 13:14
Letzter Beitrag: Alter_Angsthase
  Depressionen? Timi1993 6 6.316 18.03.2020, 21:03
Letzter Beitrag: Timi1993
  Zittern wie frau Merkel bobo04509 4 6.025 15.07.2019, 10:10
Letzter Beitrag: Universum
  Generalisierte Angst und Depressionen mali 2 4.097 25.11.2018, 20:24
Letzter Beitrag: lifelover
  Studie: Online-Therapie für Personen mit Ängsten und Depressionen UniBerlin 3 7.007 10.09.2018, 20:00
Letzter Beitrag: UniBerlin