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krank oder nicht krank?
#1
Hallo liebe Mitmenschen,

ein gutes neues zuerst.
ich bin neu hier und hoffe auf regen ausstausch. Und gleich auch mal um Rat:
Ich leide seit fast 20 Jahren an einer generalisierten Angsstörung, Depris und einiges mehr.
Ich habe täglich vor x Sachen angst, möchte hier nicht Triggern. Hauptproblem ist, dass ich keine Angst-Pausen mehr habe, so wie wehenpausen. ich bin echt am ende. Aber ich arbeite noch und das nicht wenig. Auf der Arbeit bin ich professionell und angstfrei (zu 95%), der rest vom tag ist dann für den arsch und am We geh ich vor Erschöpfung und weil ich keinen sehn will nicht aus dem haus und versuch den haushalt zu machen.
Jetzt habe ich aber die schnauze voll, und denke : im Büro würden sie nach 3 Tagen versuchen ohne mich zurecht zukommen. Ich möchte mich nun länger krankschreiben lassen, so mindestens 3 Monate. und mein leben wieder in den griff bekommen. Ich war noch nie länger krank, mal eine Woche und dann mal ein paar tage, meine Ärzte wissen ich bin kein Drückberger. Aber seit dem dieser Entschluss steht verfolgen mich fragen, fühle mich als ob ich was schlimmes tue, zu wissen ich komm montqg einfach nichtmehr, kann aber nix vorbereiten zur übergabe, geh ja nicht "geplant in den Urlaub". Ich bin 50% schwerbehindert, kann man mir kündigen? mein Chef weis dass ich mich mit soner Erkrankung rumplage, allerdings sooo lange mit dem stempel auf der AU von einem Psychiater?
Ich suche Unterstützung, die mir mut macht diesen weg zu gehen, und an mich zu denken. Ich bin aktuell wieder in thera und bin auch medikamentös eingestellt. meine thera findet es gut, sie ist im kontakt mit meinem Psychiater. nur ich muss stärker an das projekt glaube.
Danke fürs lesen
grüssle perdita
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#2
Hallo perdita,

herzlich willkommen bei uns im Forum.
Möglich, dass du überarbeitet bist und dich nie weiter viel um dich gekümmert hast. Vielleicht tun dir ja ein paar Tage Auszeit gut. Ob du jetzt mehrere Monate Krankschreibung brauchst, kannst nur du und dein Arzt beurteilen.
Wie du ja schon geschrieben hasst, kommen die Kollegen nach ein paar Tagen selber zurecht. Also musst du nichts vorbereiten.

Gruß
Karin
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#3
Liebe Perdita

Herzlich willkommen im Forum. 
Ich finde es gut, wenn Du Dir eine Auszeit nimmst!
Aber Du musst aufpassen, dass Du nicht zu lange zuhause bleibst, da Du ansonsten noch schnell in einen Teufelskreis gerätst.  

Ich war auch mal in solch einer Situation, in der ich krank geschrieben wurde, jedoch nur für etwa 1-2 Wochen, kann mich nicht mehr genau erinnern, also es waren wirklich max. 2 Wochen, danach 50%. Mein Psychiater meinte, dass das zwar kurzfristig gut tut, sich danach aber eher als kontraproduktiv erweist, wenn man zu lange zuhause bleibt. 
Es war tatsächlich so, denn nach einer grösseren OP musste ich sowieso zuhause bleiben für eine längere Zeit, es ging mir dort psychisch auch nicht sehr wunderbar. Ich merkte dann nach einer gewissen Zeit, dass sich meine Psyche nach und nach verschlechterte, das ich ZU viel Zeit für mich und meine Gedanken hatte und dass das eher in einem Teufelskreis endete, gleichzeitig hatte ich Angst das Haus zu verlassen, um nicht wieder unter Menschen und Stress sein zu müssen. 
Am Besten ist es denke ich, wenn man seinen Fall wirklich individuell mit dem Psychiater betrachtet und sich aber auch wirklich klar Gedanken macht, ob so viel Zeit tatsächlich nötig ist oder ob das auch ein bisschen die Angst ist, das Haus dann wieder zu verlassen, um nicht erneut in die Stressspirale zu gelangen. 

Ich wünsche Dir alles Gute!!
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#4
Liebe Perdita,

ob man dir kündigen kann, das weiß ich nicht. Normalerweise aber ist Krankheit kein Kündigungsgrund. Im Gegenteil, du hast das Recht darauf krank geschrieben zu sein, wenn du krank bist. Nach 6 Wochen zahlt der Arbeitgeber sowieso nicht mehr, sodass es ihm, hart ausgedrückt, egal ist. Dann ist deine Kasse zuständig. Natürlich hat man Gewissensbisse den Kollegen gegenüber, aber sie werden sicher nicht wütend vor deiner Tür stehen und dich zurück verlangen. Sie werden es akzeptieren und da du sowieso noch nie länger ausgefallen bist, ist es für alle beteiligten sicher ok. Mir ging es letztes jahr ähnlich wie dir. Ich war auch noch nie länger als eine Woche krank, 8 Jahre lang. Dann letztes jahr hat mich die Panik & Angst so stark in den Griff bekommen, dass ich nicht mehr arbeiten gehen konnte. Ich habe mich dann auch wegen des Gewissens immer wieder in die Arbeit geschleppt, bis es immer schlimmer wurde. Letztendlich war ich auch lange krank geschrieben und es hat mich große überwindung gekostet. Insgesamt waren es bei mir 6 Monate. Meine Kollegen und mein Chef waren sehr entgegenkommend und ich habe nie ein schlechtes Wort gehört von niemandem. Alle waren sehr nett zu mir. Bei uns war es allerdings auch so, dass wir untereinander immer ein gutes Verhältnis hatten. Ist ja nicht immer so. Wie es dann ist, wieder zur Arbeit zu kommen kann ich dir nicht sagen, denn ich habe gekündigt Big Grin neuer lebensabschnitt usw. aber das ist ein anderes thema.
Was ich sagen möchte, ist, wenn du glaubst, dass du eine auszeit brauchst, dann nimm sie dir! das ist so wichtig! Und du musst ja nicht jetzt schon wissen, wie lang du weg sein wirst. Meines Wissens kann ein Arzt immer max. für 4 Wochen am Stück krank schreiben. Und dann musst du eh wieder kommen und die nächste Krankschreibung holen. Dann kannst du doch immer noch entscheiden ob du noch länger pause brauchst oder nicht. Später kannst du dann ja auch eine Wiedereingliederung machen und erstmal mit den Stunden runterfahren dann überrollt dich der Arbeitsalltag nicht gleich wieder. Es gibt viele Möglichkeiten und ich denke nicht, dass jemand deswegen schlecht über dich reden wird.

LG
Klara
Beständig ist nur der Wandel.
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