10.12.2018, 20:02
Hallo zusammen,
mein Partner hat vor ein paar Tagen dieses Forum für mich herausgesucht. Ich habe bereits ein paar Beiträge gelesen und fühle mich nun endlich nicht mehr so ganz unverstanden und allein.
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Kurz zu mir:
W22, meine Angststörung wurde 2014 diagnostiziert. Mir wurde immer schlecht wenn ich das Haus verlassen musste. Anfangs ging es nach den ersten paar Minuten wieder weg, aber irgendwann war die Angst so gross, dass ich gar nicht mehr vor die Türe gehen konnte. Vor meiner Diagnose hatte ich auch drei Mal eine Panikattacke. In diesem Moment dachte ich, ich müsste sterben. Meine Mama «schleppte» mich dann zu unserem Hausarzt, wo ich dann total in Tränen ausbrach. Er verschrieb mir Tabletten gegen Angst und auch gegen Depression mit der Bedingung, dass ich eine Therapie starte.
So weit so gut. Die Jahre vergingen- immer wieder auf und ab aber grundsätzlich fühlte ich mich mit den Tabletten so ziemlich sicher. Die Therapie war soweit auch in Ordnung.
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2016 lernte ich dann meinen jetzigen Partner und Verlobten kennen. Ich warnte ihn zwar vor, dass ich «psychisch etwas verkorkst» (wie ich es auf lustige Weise beschriebe – ich möchte mit dem Ausdruck niemanden verletzten – ich möchte meine Situation nur etwas belustigen und nicht immer alles so ernst sehen – falls ich jemanden damit verletzte möchte ich mich entschuldigen) sei, aber so richtig konnte er sich das damals nicht vorstellen. Er hielt aber immer tapfer zu mir. Auch nach meinem ersten Depressionseinbruch. Ich weinte den ganzen Tag und konnte mit mir selber nurnoch wenig anfangen. Ich wechselte dann den Job und die Depression verging soweit wieder. Ich hatte mein Leben wieder total im Griff. Ich hatte das Gefühl, dass ich Berge versetzten könnte. In dieser Zeit habe ich mir nun ein Ziel vorgenommen: Meine Tabletten abzusetzen (da wir einen Kinderwunsch haben) Mit meiner Therapeutin habe ich sehr oft darüber gesprochen. Allerdings hatte ich dieses Ziel schon zweimal in Angriff genommen und war immer gescheitert – weshalb ich total Respekt davor hatte.
Ich nahm mir vor es dieses Mal wirklich durchzuziehen. Ich hatte dann ein ziemlich straffes Programm zu absolvieren. Ich machte einen Termin bei einer Energetikerin, die mich zusätzlich unterstützen sollte. Ebenso sollte mir eine Psychiaterin bei dem Reduzieren der Tabletten helfen. Zu meiner klassischen Therapie ging ich auch weiterhin. Ebenso hatte ich meinen Vollzeitjob. Es war alles im grünen Bereich. Es kamen immer wieder beängstigende Situationen, die ich aber soweit im Griff hatte.
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Ich fühlte mich hochmotiviert – bis ich dann körperlich etwas krank wurde. Soweit war dies kein Problem – bis mein Magen verrücktspielte. Meine Angst kam schlagartig wieder hoch und zwar nicht in einem Masse, dass ich im Griff gehabt hätte. All die positiven Erfolge waren wie ausradiert. Ich hatte zwar meinen «Handwerkskoffer» mit Ãœbungen – mein Kopf war aber wie leer. Ich kämpfte mich nun durch den Arbeitsalltag und die Tage. Allerdings kamen dann einige Situationen, die mich schon geschafft hätten, wenn ich psychisch soweit stark gefühlt hätte. Ich kämpfe mich tapfer durch die Woche – war total geschafft. Das Wochenende und die darauffolgende Woche versprachen aber keine Besserung was das Stresslevel anging. Ich kämpfte mit weiteren schwierigen Situationen bis mir einfach die Kraft ausging. Ich konnte nicht mehr schlafen und nicht mehr essen wegen meiner Angst und weinte wieder den ganzen Tag. Ich war am Ende meiner psychischen und auch körperlichen Kraft. Zusätzlich kam noch der enorme Stress bei der Arbeit. Ich kann so gar nicht mit Stress umgehen. Meine Bezugspersonen versuchten mich so gut es ging zu unterstützen. Meine Mama meinte dann, wenn ich nicht durchbeissen würde, dann würde ich von der Situation davonlaufen und das würde mir auch nicht weiter helfen. Im Nachhinein gesehen hatte sie total recht, aber ich war zu erschöpft um klar zu denken. Ich liess mich dann 1 ½ Tage krankschreiben. Im Nachhinein war das keine gute Entscheidung. In dem Moment fühlte es sich richtig an, aber im Nachhinein gesehen bin ich vielleicht wirklich weggerannt. Die Auszeit an sich hatte mir total gutgetan – am ersten Tag zumindest. Am zweiten Tag ist mir etwas die Decke auf den Kopf gefallen – im Krankenstand kann man ja nicht soviel machen. Jetzt versuche ich aber das beste aus der momentanen Situation zu machen. Ich bin soweit wieder auf Kurs. Der einzige Sieg, denn ich soweit in dieser Situation verbuchen konnte ist, dass meine Tabletten nicht wieder erhöht habe.
Hattet ihr auch schon mal so eine Situation, in der euch einfach die Kraft ausging? Was habt ihr dann gemacht? Wie habt ihr reagiert und euch wieder motiviert? Und vor allem wie reagiert ihr bei Stress? Bei mir löst Stress immer totale Panik aus – aber ein Job ohne Stress gibt es ja nicht wirklich ☹ Bin um Tipps und Feedback sehr dankbar.
mein Partner hat vor ein paar Tagen dieses Forum für mich herausgesucht. Ich habe bereits ein paar Beiträge gelesen und fühle mich nun endlich nicht mehr so ganz unverstanden und allein.
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Kurz zu mir:
W22, meine Angststörung wurde 2014 diagnostiziert. Mir wurde immer schlecht wenn ich das Haus verlassen musste. Anfangs ging es nach den ersten paar Minuten wieder weg, aber irgendwann war die Angst so gross, dass ich gar nicht mehr vor die Türe gehen konnte. Vor meiner Diagnose hatte ich auch drei Mal eine Panikattacke. In diesem Moment dachte ich, ich müsste sterben. Meine Mama «schleppte» mich dann zu unserem Hausarzt, wo ich dann total in Tränen ausbrach. Er verschrieb mir Tabletten gegen Angst und auch gegen Depression mit der Bedingung, dass ich eine Therapie starte.
So weit so gut. Die Jahre vergingen- immer wieder auf und ab aber grundsätzlich fühlte ich mich mit den Tabletten so ziemlich sicher. Die Therapie war soweit auch in Ordnung.
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2016 lernte ich dann meinen jetzigen Partner und Verlobten kennen. Ich warnte ihn zwar vor, dass ich «psychisch etwas verkorkst» (wie ich es auf lustige Weise beschriebe – ich möchte mit dem Ausdruck niemanden verletzten – ich möchte meine Situation nur etwas belustigen und nicht immer alles so ernst sehen – falls ich jemanden damit verletzte möchte ich mich entschuldigen) sei, aber so richtig konnte er sich das damals nicht vorstellen. Er hielt aber immer tapfer zu mir. Auch nach meinem ersten Depressionseinbruch. Ich weinte den ganzen Tag und konnte mit mir selber nurnoch wenig anfangen. Ich wechselte dann den Job und die Depression verging soweit wieder. Ich hatte mein Leben wieder total im Griff. Ich hatte das Gefühl, dass ich Berge versetzten könnte. In dieser Zeit habe ich mir nun ein Ziel vorgenommen: Meine Tabletten abzusetzen (da wir einen Kinderwunsch haben) Mit meiner Therapeutin habe ich sehr oft darüber gesprochen. Allerdings hatte ich dieses Ziel schon zweimal in Angriff genommen und war immer gescheitert – weshalb ich total Respekt davor hatte.
Ich nahm mir vor es dieses Mal wirklich durchzuziehen. Ich hatte dann ein ziemlich straffes Programm zu absolvieren. Ich machte einen Termin bei einer Energetikerin, die mich zusätzlich unterstützen sollte. Ebenso sollte mir eine Psychiaterin bei dem Reduzieren der Tabletten helfen. Zu meiner klassischen Therapie ging ich auch weiterhin. Ebenso hatte ich meinen Vollzeitjob. Es war alles im grünen Bereich. Es kamen immer wieder beängstigende Situationen, die ich aber soweit im Griff hatte.
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Ich fühlte mich hochmotiviert – bis ich dann körperlich etwas krank wurde. Soweit war dies kein Problem – bis mein Magen verrücktspielte. Meine Angst kam schlagartig wieder hoch und zwar nicht in einem Masse, dass ich im Griff gehabt hätte. All die positiven Erfolge waren wie ausradiert. Ich hatte zwar meinen «Handwerkskoffer» mit Ãœbungen – mein Kopf war aber wie leer. Ich kämpfte mich nun durch den Arbeitsalltag und die Tage. Allerdings kamen dann einige Situationen, die mich schon geschafft hätten, wenn ich psychisch soweit stark gefühlt hätte. Ich kämpfe mich tapfer durch die Woche – war total geschafft. Das Wochenende und die darauffolgende Woche versprachen aber keine Besserung was das Stresslevel anging. Ich kämpfte mit weiteren schwierigen Situationen bis mir einfach die Kraft ausging. Ich konnte nicht mehr schlafen und nicht mehr essen wegen meiner Angst und weinte wieder den ganzen Tag. Ich war am Ende meiner psychischen und auch körperlichen Kraft. Zusätzlich kam noch der enorme Stress bei der Arbeit. Ich kann so gar nicht mit Stress umgehen. Meine Bezugspersonen versuchten mich so gut es ging zu unterstützen. Meine Mama meinte dann, wenn ich nicht durchbeissen würde, dann würde ich von der Situation davonlaufen und das würde mir auch nicht weiter helfen. Im Nachhinein gesehen hatte sie total recht, aber ich war zu erschöpft um klar zu denken. Ich liess mich dann 1 ½ Tage krankschreiben. Im Nachhinein war das keine gute Entscheidung. In dem Moment fühlte es sich richtig an, aber im Nachhinein gesehen bin ich vielleicht wirklich weggerannt. Die Auszeit an sich hatte mir total gutgetan – am ersten Tag zumindest. Am zweiten Tag ist mir etwas die Decke auf den Kopf gefallen – im Krankenstand kann man ja nicht soviel machen. Jetzt versuche ich aber das beste aus der momentanen Situation zu machen. Ich bin soweit wieder auf Kurs. Der einzige Sieg, denn ich soweit in dieser Situation verbuchen konnte ist, dass meine Tabletten nicht wieder erhöht habe.
Hattet ihr auch schon mal so eine Situation, in der euch einfach die Kraft ausging? Was habt ihr dann gemacht? Wie habt ihr reagiert und euch wieder motiviert? Und vor allem wie reagiert ihr bei Stress? Bei mir löst Stress immer totale Panik aus – aber ein Job ohne Stress gibt es ja nicht wirklich ☹ Bin um Tipps und Feedback sehr dankbar.