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Herz und Kopf
#1
Hallo zusammen, 

Ich habe nun erstmal ausführlich in diesem Forum gelesen und auch viele Beiträge gelesen, die mich stark an mich selbst erinnern. Also sorry,  wenn es nun der 193. ähnlich klingende Beitrag ist,  aber ich denke das bleibt in so einem Forum nicht aus und ich habe grade wieder ein paar richtig miese Tage. 

Aber zuerst mal zu mir. Ich stehe kurz vor der 50, habe Kinder,  die ich über alles liebe und einem lieben und verständnisvollen Mann...

.... Und dieses Herz.

Nach ausgiebiger Untersuchung vor ca. 4 Jahren,  Langzeit ekg, Ultraschall des Herzens,  Belastung ekg, sogar 2 Tage dauer Ãœberwachung im kh mit ausgiebiger Blut Untersuchung wurde mir ein kerngesundes Herz mit "wunderbar zarten Herzklappen" attestiert. Und meine Beschwerden mehr oder weniger auf Stress zurückgeführt. 

Also bemühe ich mich das entsprechend zu bedenken,  wenn das Herz mal wieder stolpert oder rast. Das gelingt mal besser,  mal schlechter. Ich will ja auch nicht als Hypochonder ständig hysterisch bei den Ärzten vor der Tür stehen. 

Im Moment geht es grade wieder schlechter. Vor 3 Tagen bin ich abends ins Bett gegangen und hatte plötzlich dieses furchtbare Brennen in der Brust. Alles Selbst zureden half mal wieder nicht und am nächsten Tag bin ich zum Arzt. Da ich auch seit Wochen schon eine verstopfte Nase habe und ständig meine schlecht Luft zu bekommen,  weswegen ich auch schon mehrfach überlegte zum Arzt zu gehen,  hab ich also gleich beides vorgebracht. 

Mein Arzt war sehr verständnisvoll, hat abgehört,  Blut abgenommen, mir wieder mal eine Ãœberweisung zum Kardiologen gegeben und zudem direkt ein 24h ekg dran gehangen.

Und jetzt warte ich... auf den Termin beim Kardiologen,  die Auswertung des 24h ekgs und die Blutwerte. 

Und bis dahin sind es einige Tage um viele schlimme Gedanken zu haben,  nachts mit brennender Brust wach zu liegen und zu überlegen,  ob es diesmal vielleicht doch dieses eine Mal ist,  wo es nicht die Psyche ist,  sondern wirklich ernst. Und ich am liebsten noch zu später Stunde zum Notarzt fahren möchte. 
Dann denke ich, vor lauter selbst einreden,  dass es nur mein Kopf ist,  der diese schlimmen Dinge erspinnt, werde ich irgendwann gar nicht mehr mitbekommen, wenn es wirklich mal ernst ist. 
Und was ist dann mit meinem Kindern? Die so früh die Mutter verlieren, die ich dann nicht zu Ende aufwachsen sehe. 
Und schon bin ich wieder an dem Punkt. Wo die Katze sich in den Schwanz beißt...

Ich habe jetzt schon wieder Angst später ins Bett zu gehen,  weil es dann am schlimmsten ist. Keine Ablenkung mehr durch Mann und Kinder,  nur ich allein und mein verdammter Kopf und dieses Brennen in der Brust als hätte ich mich verbrüht......

Dann wieder denke ich,  wäre es wirklich jedes mal das Herz,  wenn ich solche Panik bekomme,  müsste ich längst tot sein.

Aber egal wie ich es angehe,  mein Kopf führt da irgendwie ein Eigenleben und lässt sich nicht reinreden. 

Inzwischen habe ich sogar erste Versuche gemacht eine entsprechende Behandlung zu finden. Aber egal welchen Psychologen/Psychiater ich probiere,  dieses Jahr wird das nichts mehr. 
Der Kardiologe hat in Dezember erst einen Termin. Wäre es ein Notfall soll ich ins Krankenhaus gehen...

Diese Warterei ist die schlimmste. Wie geht ihr damit um?

Danke fürs zulesen... falls ihr es bis hierher geschafft habt...

L.
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#2
Ich kenne das mit den Herzen ganz genau am anfang hatte ich den Notarzt gerufen zwei mal sogar, ich bekomme immer Angst wenn ich mein Herz höhre oder fühle ist aber nicht mehr so stark das die Brust schmerzt oder ich keine luft bekomme. Zuerst hatte ich mir angewöhnt den Fernseher anzuschalten weil ich mein Herz dann weniger war nehme, inzwischen ändere ich nachts wenn es anfängt meine Liege Position zb von Links nach Rechts wenn es anfängt da ich die Linke Seite weil da das Herz Sitz mit Negativen verbinde und lasse das Herz einfach machen und es beruhigt sich dann von ganz anleine. Ich versuche es auch nicht durch gedanken zubeinflussen und versuche nicht an schlimmes zu denken was ich inzwischen auch ohne TV gut kann mein Herz zu ignorieren. Bei mir hilft es sehr einfach die Position zu wechsel von der Position weg wo es anfing bei mir immer wenn ich Links liege, dennoch lege ich mich jede nacht auf links bis zur Angst und lege mich wenn die weg ist auch wieder auf die Seite damit ich mich drann gewöhne und die Situation nicht meide und die Angst ist bei mir dadurch weniger geworden.
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#3
Ich hatte auch diese Angst wie du dachte ok ich sterbe bekomme einen Herzinfarkt. Diese Gedanken das meine Tochter und Frau, meine Eltern ohne ihren Vater/Sohn leben müssen hat mich zerrissen.

Was mir persönlich geholfen hat war einfach zu denken ok habe eine panikattacke ich werde dadurch nicht sterben.
Du musst dir bewusst sein das du der Herr über deinen Verstand und Körper bist. Du musst es akzeptieren. Es hat bei mir Tage gedauert bis ich stark genug war um zu kämpfen aber ich habe gewonnen. Bin meine panikattacken los und das ohne Medikamente oder Therapie. (Zeitraum 1 Monat)
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#4
Liebe Lilyyy!
 
Die Wechselwirkung von einer Angst-/Panikattacken die sich in Herzbrennen und -stolpern äußern (die Ausdrucksformen sind ja sehr individuell) und dem Zwangsgedanken, es handle sich - trotz besseren Wissens - um ein physisches Problem. („Aber egal wie ich es angehe,  mein Kopf führt da irgendwie ein Eigenleben und lässt sich nicht reinreden“) ist fatal. Nachdem ich Jahrzehnte mit Panik hinter mir habe, kenne ich auch die Manifestation in Herzbrennen bzw. dem Gefühl einen Herzinfarkt zu haben. Allerdings reichte mir eine Sicherheitsuntersuchung beim Kardiologen um die Gewissheit zu haben, dass physische Ursachen auszuschließen sind. Der Grund ist wahrscheinlich, dass ich so viele Spielarten der Panik schon kannte, und damit die Diagnose eine Art „eh klar“ darstellte.
Vielleicht hilft zumindest gegen den Zwangsgedanken einer akuten Herzerkrankung, wenn Dich damit vertraut machst, dass Du eine Angsterkrankung hat. Mit dieser dann umzugehen, ist anspruchsvoll genug.
 
LG Franz
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#5
(12.10.2018, 09:12)Hell schrieb: Ich kenne das mit den Herzen ganz genau am anfang hatte ich den Notarzt gerufen zwei mal sogar, ich bekomme immer Angst wenn ich mein Herz höhre oder fühle ist aber nicht mehr so stark das die Brust schmerzt oder ich keine luft bekomme. Zuerst hatte ich mir angewöhnt den Fernseher anzuschalten weil ich mein Herz dann weniger war nehme, inzwischen ändere ich nachts wenn es anfängt meine Liege Position zb von Links nach Rechts wenn es anfängt da ich die Linke Seite weil da das Herz Sitz mit Negativen verbinde und lasse das Herz einfach machen und es beruhigt sich dann von ganz anleine. Ich versuche es auch nicht durch gedanken zubeinflussen und versuche nicht an schlimmes zu denken was ich inzwischen auch ohne TV gut kann mein Herz zu ignorieren. Bei mir hilft es sehr einfach die Position zu wechsel von der Position weg wo es anfing bei mir immer wenn ich Links liege, dennoch lege ich mich jede nacht auf links bis zur Angst und lege mich wenn die weg ist auch wieder auf die Seite damit ich mich drann gewöhne und die Situation nicht meide und die Angst ist bei mir dadurch weniger geworden.

Hallo Hell,

danke für Deine Antwort. Das mit der Liegeposition habe ich auch schon mal probiert. Wie alles andere funktioniert das mal gut, mal gar nicht.
Wahrscheinlich sollte ich mir angewöhnen wirklich aufzustehen um mich abzulenken, statt liegen zubleiben und nur immer mehr in mich zu horchen.
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#6
(12.10.2018, 11:59)Tk3817 schrieb: Ich hatte auch diese Angst wie du dachte ok ich sterbe bekomme einen Herzinfarkt. Diese Gedanken das meine Tochter und Frau, meine Eltern ohne ihren Vater/Sohn leben müssen hat mich zerrissen.

Was mir persönlich geholfen hat war einfach zu denken ok habe eine panikattacke ich werde dadurch nicht sterben.
Du musst dir bewusst sein das du der Herr über deinen Verstand und Körper bist. Du musst es akzeptieren. Es hat bei mir Tage gedauert bis ich stark genug war um zu kämpfen aber ich habe gewonnen. Bin meine panikattacken los und das ohne Medikamente oder Therapie. (Zeitraum 1 Monat)

Ja, wie schon gesagt, das funktioniert durchaus hin und wieder. Eigentlich inzwischen öfter, als das es nicht funktioniert. 
Manchmal dauert es aber auch ein paar Tage, bis ich mich da "durchgesetzt" habe. Und diese Tage bis dahin sind einfach schlimm. Und auch wenn ich es dann irgendwann geschafft habe ist es kein Garant dafür, dass es nie wieder passiert.
Leider...
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#7
(14.10.2018, 21:15)Franz Felder schrieb: Liebe Lilyyy!
 
Die Wechselwirkung von einer Angst-/Panikattacken die sich in Herzbrennen und -stolpern äußern (die Ausdrucksformen sind ja sehr individuell) und dem Zwangsgedanken, es handle sich - trotz besseren Wissens - um ein physisches Problem. („Aber egal wie ich es angehe,  mein Kopf führt da irgendwie ein Eigenleben und lässt sich nicht reinreden“) ist fatal. Nachdem ich Jahrzehnte mit Panik hinter mir habe, kenne ich auch die Manifestation in Herzbrennen bzw. dem Gefühl einen Herzinfarkt zu haben. Allerdings reichte mir eine Sicherheitsuntersuchung beim Kardiologen um die Gewissheit zu haben, dass physische Ursachen auszuschließen sind. Der Grund ist wahrscheinlich, dass ich so viele Spielarten der Panik schon kannte, und damit die Diagnose eine Art „eh klar“ darstellte.
Vielleicht hilft zumindest gegen den Zwangsgedanken einer akuten Herzerkrankung, wenn Dich damit vertraut machst, dass Du eine Angsterkrankung hat. Mit dieser dann umzugehen, ist anspruchsvoll genug.
 
LG Franz

Ich arbeite ja daran. Ich bin mir durchaus bewusst, dass ich da an einer Angsterkrankung leide. Aber die Tatsache, dass ich mir da jetzt grade, wo es mir gut geht drüber im Klaren bin, ändert leider nichts daran, dass ich dann in dem Moment nicht gegen ankomme. Da Du ja wie Du sagst auch schon einige Jahre damit hinter Dir hast wirst Du sicher wissen was ich meine.
Ich habe nun inzwischen die Auswertung meiner Blutwerte und des Langzeit EKGs und zu wissen, dass dort alles weitgehend okay war, wird mir erstmal wieder über die nächste Zeit hinweghelfen. Hin und wieder brauche ich dann einfach mal wieder die ärztliche Rückmeldung, dass es wirklich nur in meinem Kopf stattfindet. Das letzte Mal, dass ich solche Panik bekommen hatte, dass ich zum Arzt gegangen bin ist ja nun 4 Jahre her. Ich hoffe das hilft mir also diesmal auch wieder über Jahre hinweg...

Ich versuche zumindest immer, die Panik auch zu akzeptieren und da nicht ein wochenlanges Thema draus zu machen, sondern mir dann zu sagen, okay, das war nun da, aber jetzt ist dann auch wieder gut. 
Ich bin durchaus schon ein Stück weiter gekommen, das merke ich. Früher noch bin ich wirklich wochenlang nicht zur Ruhe gekommen, immer habe ich noch diese Restangst im Nacken gehabt. Heute schaffe ich es immerhin meist, nach einer schlimmen Nacht am nächsten Morgen sagen zu können...
Okay, das war es nun, ich lebe noch, das war "nur" in meinem Kopf. Das Leben geht weiter.

Naja, bis auf einige  Ausnahmen halt...
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#8
Hallo
Ich habe das Buch „Panikattacken und Angststörungen los werden „ von Klaus Bernhardt gelesen und er hat sehr gute Tipps und vor allem Tricks mit der Angst umzugehen bzw. umzuwandeln!!!!
Mir hat es tatsächlich geholfen, alles etwas entspannter zu sehen,wende die Tricks von ihm an und sie helfen mir!
Lg Danny
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#9
Hallo  Ich kann dich gut verstehen Habe mittlerweile tägliche Herzbeschwerden.ware auch schon zwei mal in der Klinik  Echo Katheter LZ EKG Blut  Alles im grünen Bereich bis auf etwas Bluthochdruck der daann bei solchen Pa´S ausser Kontrolle gerät. Habe mich jetzt für die Tagesklinik entschieden .
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