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Und noch eine Betroffene ...
#1
Hallo liebe Forumsmitglieder!

Vielen Dank für die Aufnahme! Ich war seit langem auf der Suche nach einem Forum, zum Austausch und zum wieder Mut machen. Dann hab ich mich wieder mal dagegen entschieden, doch in der letzten Zeit geht es mir richtig schlecht und da ich niemanden habe, der mich versteht (so zumindest meine Empfindung) wende ich mich an euch.
Ich bin 28 Jahre alt und leide seit meinem 14. Lebensjahr immer einer immer wiederkehrenden Angst- und Panikstörung. Im Laufe der Jahre nach Festellung durch einen Psychiater sind nun noch eine generalisierte Angststörung und immer wieder auftretende depressive Episoden einhergehend. Natürlich is ja so, dass gerade bei psychischen Erkrankungen eine hohe Komorbidität nicht von der Hand zu weisen ist.

Momentan befinde ich mich in einem absoluten Loch. Ich stehe morgens schon auf und ich fühle mich, als wäre ich den ganzen Tag pber in einer Art „Fluchtbereitschaft“. Ich bin nur angespannt, und zwar so, dass ich Rücken- und Kopfschmerzen bekomme, bin hyperaufmerksam gegenüber allem, analysiere alles und male mir worst case szenarien aus... die Gedankenspirale kreist bis ich abends erschöpft ins Bett falle und der Körper nichts anderes mehr kann als schlafen. Aber auch nur weil der Akku leer ist.
Verhaltenstherapie hab ich vor Jahren gemacht, mit situativem Erfolg. Medikamentös bin ich abgedeckt und trotzdem bilden sich in meinem Kopf irrationale Gedanken, Zwangsgedanken, selbstzerfleischende Gedanken, Ängste....

Ich weiss momentan nicht mehr, was ich noch machen soll... ich merke einfach, dass es jetzt wieder alles zuviel wird und ich nicht weiss wie lang es dauert bis ich endgültig am Endpunkt bin.

Ich erhoffe mir von euch Mut machende Worte, das Gefühl, nicht allein damit zu sein ...

Eine Gesprächstherapie hat mir meiner Empfindung nach nichts gebracht. Ich brauch einfach jemanden, der mich verstehen kann und ich hoffe dass es diesen jemand gibt 😑 vll kann man sich gegenseitig wieder aus dem Loch herausziehen?

Danke euch erstmal vorab herzlich und einen schönen Abend!

Isa
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#2
Hallo Isa,

ich glaube, das was du beschreibst, kennt hier jeder. Auch wenn man schon lange eine Angsterkrankung hat gibt es irgendwann diese Phase, die dann einfach nicht mehr aufhört und einen komplett aufzehrt.
Ich hatte das 2015 ganz schlimm.

Was war bei der Therapie denn das Problem? Hattest du das Gefühl der Therapeut versteht dich nicht?

Mir hat eine tiefenpsychologische Therapie sehr weiter geholfen, aber es kommt halt drauf an, woher die Angst kommt. Hast du den Auslöser denn finden können bzw wäre es möglich, dass dieser in deiner Vergangenheit liegt?

Dann wäre eine Verhaltenstherapie tatsächlich nicht sehr sinnvoll gewesen.

Medikamentös kannst du ja dann auch nicht gut abgedeckt sein, wenn es dir so geht wie jetzt.

Es ist immer schwer, Ratschläge zu geben, wenn man so wenig weiß, aber vielleicht hilft es dir, dass ich mich in deinen Worten komplett wieder finde. Das war mein Zustand 2015 und ich bin da wieder raus gekommen. Mit Therapie, aber hauptsächlich durch mich selbst und der Bereitschaft etwas in meinem Leben zu verändern.

VG
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#3
Hallo Ria,

Vielen Dank für die schnelle Antwort.

Mein Therapeut damals war sehr religios und er hat vieles auf Gott und die Religion bezogen... Deswegen bin ich dort weg und ging dann fälschlicherweise davon aus, dass ich keinen mehr brauche. Dies war im Nachgang doof aber ich bin auch froh dass ich dort weg bin....

Aber heute hab ich mir einen Termin bei einer anderen Therapeutin gemacht. Hab zeitnah einen Termin bekommen..

Du sagst du hast dir überwiegend selbst geholfen, wie hast du das gemacht? Vielleicht kann ich mir bei dir was abgucken :-) 

Tabletten nehmen ich, ja, aber ich merke nicht, dass sie helfen... Und immer höher dosieren, da sträube ich mich noch, weil ich hoffe ich kriege es ohne in den Griff :-/ 

Schönen Abend!

Isa
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#4
Hallo Isa,

das ist toll, dass du es noch einmal mit einer Therapie versuchst. Irgendwo kommen diese Ängste her und auch wenn man vielleicht einiges selbst dagegen tun kann, bin ich doch der Ansicht, dass sie immer wieder kommen werden, bis man den Grund aufgearbeitet hat.

Mit den Medikamenten ist es quasi dasselbe wie mit den Therapeuten: Das falsche Medikament wird dich nicht weiter bringen. Wenn du die Therapie begonnen hast, wäre vielleicht anzudenken, ein anderes auszuprobieren. Von ständigem erhöhen halte ich auch überhaupt nichts. Habe seit meinem Absturz 2015 meine Tabletten von 3 Mal täglich auf eine halbe abends reduzieren können und hoffe, dass ich sie bald ganz weg lassen kann, wenn endlich mal Ruhe in mein Leben kommt....

Ich hatte damals das Glück einen Hausarzt zu haben, der auch Psychologie studiert hatte und mit dem ich in akuten Fällen reden konnte.

Was mir sehr geholfen hat und es immer noch tut (und ich hasse mich dafür, dass ich das sagen muss) ist Sport. Das baut hervorragend den Stress ab, der durch die Angst kommt.
Gehst du aktuelle arbeiten oder bist du zu Hause?
Ich weiß, dass man sich wenn man in dieser akuten Phase steckt, nicht vorstellen kann, wie man auch noch dafür Energie aufbringen soll, aber es lohnt sich. Zumindest bei mir hat es das.

Da ich auch in meinen Gedankenspiralen festgehangen habe, hat meine Therapeutin mir aufgetragen, mir einen Plan zu machen, was ich den Tag über machen soll, um mich abzulenken. Um den Tag voll zu bekommen, habe ich dann einfach angefangen, ganz neue Hobbies auszuprobieren (Malen, Basteln, Häckeln...alles was mir so eingefallen ist)
Wenn ich man etwas runtergefahren bin, habe ich Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen gemacht. Das hat mir sehr geholfen, was ich zunächst gar nicht erwartet habe, da ich sehr schlecht darin bin, den Kopf auszuschalten. Manchmal war es echt, als würde alles von mir abfallen, aber das kam ganz darauf an, wie sehr ich mich darauf einlassen konnte. Habe dafür einfach ein Video auf Youtube benutzt...

In der Therapie habe ich noch unterschiedliche Techniken gelernt, meine Gedanken zu kontrollieren und diese Gedankenkreise loszuwerden, aber ich muss ehrlich sagen, dass ich sie kaum praktiziert habe. Für den Moment waren sie gut, aber heute mache ich davon nichts mehr.

Das sind alles Dinge, die mir geholfen haben, aber das kann bei dir auch ganz anders sein.
Die Angst versucht uns ja auf etwas aufmerksam zu machen, was gerade schief läuft. Ich war sehr inaktiv und musste deswegen in Gang gebracht werden. Wenn die sehr viel unterwegs wars und immer unterwegs, kann es natürlich sein, dass du gerade einfach Ruhe brauchst. Das ist schwer zu sagen und dabei kann dir auch nur ein Therapeut helfen, da man generell dazu neigt, einfach nur die Angst loswerden zu wollen und gar nicht sehen will, dass man sich selbst ändern muss.

So das war viel und soll erst einmal reichen!

Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute!

VG
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