Dieses Forum nutzt Cookies
Dieses Forum verwendet Cookies, um deine Login-Informationen zu speichern, wenn du registriert bist, und deinen letzten Besuch, wenn du es nicht bist. Cookies sind kleine Textdokumente, die auf deinem Computer gespeichert sind; Die von diesem Forum gesetzten Cookies düfen nur auf dieser Website verwendet werden und stellen kein Sicherheitsrisiko dar. Cookies auf diesem Forum speichern auch die spezifischen Themen, die du gelesen hast und wann du zum letzten Mal gelesen hast. Bitte bestätige, ob du diese Cookies akzeptierst oder ablehnst.

Ein Cookie wird in deinem Browser unabhängig von der Wahl gespeichert, um zu verhindern, dass dir diese Frage erneut gestellt wird. Du kannst deine Cookie-Einstellungen jederzeit über den Link in der Fußzeile ändern.

Angst, keinen freien Willen zu haben
#1
Smile 
Hallo zusammen,
dies ist mein erster Forums-Eintrag. Ich bin also etwas nervös. Smile
 
Ich weiß gar nicht so genau, was ich mir hiervon erhoffe, aber vielleicht möchte ich mich auch einfach mal mit anderen Betroffenen austauschen.
 
Kurz zu mir: Ich bin 20 Jahre alt und bin momentan am Studieren.
Die Angst begleitet mich seit ca. 10 Jahren würde ich sagen.
 
Seit einigen Jahren ist es nun so, dass mich neben den, ich sage mal kleineren Ängsten, eine „große Angst“ bzw. eine „große Frage“ über einen gewissen Zeitraum sehr beschäftigt und belastet. Diese dominiert dann über meist so ein halbes Jahr bis zu einem Jahr meine Gedanken und wird dann aber schwächer und dann durch eine andere ersetzt. Ist irgendwie schwer in Worte zu fassen, also hier ein Beispiel: Ich hatte lange Zeit Angst vor dem Tod bzw. vor der Vorstellung der Hölle. Diese Angst ist dann aber irgendwann abgeklungen und beschäftigt mich nun kaum noch, auch wenn ich jetzt darüber nachdenke. Diese Angst wurde dann durch die Frage nach dem Sinn des Lebens ersetzt. Klar diese Frage stellt sich wohl jeder Mal, aber ich kann mich in so etwas richtig reinsteigern und auch diese Frage hat mich dann für ca. ein Jahr beschäftigt.
Momentan habe ich richtig Schiss davor, dass so etwas wie Schicksal existiert beziehungsweise dass ich keinen freien Willen habe beziehungsweise das alles bereits vorgeplant ist. Da gibt es ja einige Theorien, die dies voraussagen und auch einige führende Wissenschaftler, die diese These vertreten.
Diese Angst lähmt mich teilweise richtig und macht mich richtig fertig.
 
Vielleicht hat hier im Forum ja einer ein paar beruhigende Gedanken zu dieser Angst und vielleicht kennt das ja noch irgendwer, dass es so „dominierende“ Ängste gibt, die über einen relativ langen Zeitraum anhalten und dann durch andere ersetzt werden.
 
Danke auf jeden Fall schon mal fürs Lesen!
Zitieren
#2
Hallo Mandelkrähe,

ja die Angst kenne auch ich. 
Jedes mal denke ich darüber nach, was nach dem Tod ist. Und oft erlebe ich im Kopf so eine Art blockade, die mich abhält die Antwort finden zu lassen.
Angst vor dem Tod habe ich schon ein wenig besonders bei mir ist es mit einem Herzinfarkt verknüpft. Dieses Thema kannst du aber auch hier im Forum nachlesen von meinen Posts.
Es ist schwierig solche Gedanken seinen lauf nehmen zu lassen. Schicksal ist so ein Wort, welches für alles genommen werden kann. Es gibt immer viele Wege. Welchen du nimmst ist deine Entscheidung. Wenn du den einen Weg genommen hast, kannst du in dem Moment einfach nicht den anderen mehr nehmen. Mag sein, dass es Schicksal genannt werden kann, aber am ende hast du für dich selber die Entscheidung getroffen. Dieses "Was wäre wenn" oder "hätte ich mal bloß mich anders Entschieden" habe ich bei mir schon lange abgelegt. Ich finde man sollte zu seinen Entscheidungen einfach stehen ob positiv oder negativ. Daher finde ich, dass das schicksal deines Lebens du selbst in die Hand nimmst. Es ist nicht Schicksal, dass du nun genau diesen Job hast oder eben gerade ne Pizza isst. Es sind alles deine Entscheidungen. Du hast dich dafür entschieden oder eben dagegen. Am ende lernt man drauß ob man diese Entscheidung nochmal eingeht oder nicht, falls sich eine Situation wiederholt. Da ist es dann auch kein Schicksal, wenn du den selben Fehler erneut machst. Das ist alles deine Erfahrung und deine Entschlossenheit einen zweiten Versuch zu wagen.

Jeder Mensch ist verschieden, weil niemand die selben Erfahrungen zur selben Zeit gemacht hat.
Unser aller Schicksal ist es das Leben selbst in die Hand zu nehmen und Entscheidungen zu treffen.

Viele Grüße
André
Zitieren
#3
Hallo Mandelkrähe,

ich denke, dass es total normal ist, sich im Laufe seines Lebens gewissen Gedanken (auch wenn sie manchmal etwas konfus sind) zu stellen und wie du ja auch schon erfahren hast, verlieren sie mit der Zeit ihren Schrecken.

Habe mich auch eine ganze Zeit mit dem Älterwerden und Sterben sehr stark auseinander gesetzt und deswegen auch wieder starke Angstschübe gehabt, aber jetzt geht es mir wieder gut und habe das Gefühl daran wieder etwas gewachsen zu sein.
Es gehöt zum Leben dazu, sich diese Fragen zu stellen, nur dass Menschen, die zur Angst neigen, einen etwas steinigeren Weg haben.

Vielleicht hilft es dir, deine Ängste mal aus einer anderen Perpektive zu sehen:

Wenn alles vorgeplant ist, dann brauchst du dir ja keine Sorgen mehr zu machen. Es ist ja schon entschieden und du musst dir dazu selbst keine Gedanken machen. Das kann ja auch etwas befreiendes haben.

Damit will ich nicht deine Ängste bestätigen, denn ich glaube das nicht, aber es hilft manchmal Ängste zu Ende zu denken, um mit ihnen besser klar zu kommen bzw sie zu verarbeiten.

VG
Zitieren
#4
Ich denke auch, dass diese Angst jeder in irgendeinem Moment seines Lebens in unterschiedlicher Ausprägung erlebt. Beobachte es mit wachem Auge, aber richte nicht deinen Alltag nach dieser Angst aus. Das wäre schlimm und ein Teufelskreis.
Zitieren
#5
Was wäre denn so schlimm daran keinen freien absolut Willen zu haben?
Zitieren
#6
Ich frag weil ich damit aufgewachsen bin. Ich wusste schon früh, dass das nur eine Illusion ist. Bitte verstehe, dass ich da wenig Einfühlungsvermögen habe.^^

Aber vielleicht qualifiziert ja genau das mich dazu, dich zu beruhigen. Also wovor genau hast du da Angst?
Zitieren
#7
Liebe Mandelkrähe,
ich bin beeindruckt, dass du solche Fragen (Ängste) über Monate mit dir herumträgst und wälzt. Du bist ein Philosoph. Deine Fragen sind ja genau die großen Fragen der Menschheit, die die antiken Philosophen antrieben. Du solltest dich mal mit den Stoikern befassen, da könntest du eventuell sehr schöne und wohltuende Entdeckungen machen. Du bist mit deinen Gedanken beileibe nicht allein sondern in bester Gesellschaft. Die Vorstellung, dass alles vorbestimmt ist, muss nicht unbedingt in Angst münden, sie kann im Gegenteil entlastend und beruhigend sein. Den wahren Unterschied macht immer nur unsere eigene innere Einstellung zu den Vorgängen und Gedanken. Wie wir es bewerten. Dasselbe kann für den einen Glück und für den anderen die Hölle bedeuten. Man entscheidet es selbst und wenn man es nicht entscheidet, gerät man u. U. in eine Stromschnelle und es wird entschieden ... das nennt man dann Leiden.
Darf ich fragen, was du studierst?
Liebe Grüße :-)
Zitieren
#8
(03.07.2020, 22:13)DoubleYou schrieb: Die Vorstellung, dass alles vorbestimmt ist, muss nicht unbedingt in Angst münden, sie kann im Gegenteil entlastend und beruhigend sein.

Dem muss ich zustimmen und da du in die Wehe gesteuert kann ichs jetzt auch empfehlen.

Setze dich mit Philosophie auseinander. Wer bin ich und wenn ja, wieviele? von Richard David Prächt(ig) ist eine Moderne Einführung in recht verständlicher Sprache.

Dann solltest du dir Jenseits von Gut und Böse von Micheal Schmidt-Salomon besorgen. Dort erklärt er die Konsequenzen aus dem Abschied vom Freien Willen(der in der Bibel als Gottgegeben dargestellt wird. Ohne ihn gäbe es nichts gutes oder böses.). Die wussten schon, dass ihr Schuldsystem nicht ohne freien Willen funktioniert.
Zitieren