03.03.2020, 13:16
Hallo,
als ich das Stichwort 'Panikattacken' in die Suchmaschine eingegeben hatte, bin ich auf dieses Selbsthilfe-Forum gestoßen. Zunächst war ich mir gar nicht so sicher, ob ich hier richtig bin, aber nachdem ich eine Weile hier mitgelesen habe, habe ich mich gerade angemeldet.
Ich gehe stramm auf die 50 zu, habe das Asperger-Syndrom (eine milde Form von Autismus) und bin deswegen frühzeitig in Rente. (Zuvor habe ich im künstlerischen Bereich gearbeitet.) Nun teile ich das Schicksal vieler Aspies der 50+-Generation, dass der Autismus viel zu spät erkannt wurde und psychische Folge-Erkrankungen aufgetreten sind. Auch die Ängste, die mich hierhergeführt haben, kommen nicht aus dem Nirgendwo, deshalb schicke ich meine Vorgeschichte voraus:
Meine angeborenen autistischen Züge sind bereits im Kleinkind-Alter bemerkt worden. Ich selber kenne es ja gar nicht anders, doch unter den negativen Reaktionen meiner Umgebung hat meine ganze Familie gelitten. Im Kindergarten und in der Grundschule hatte ich noch den Rückhalt meiner Geschwister, doch sobald ich das Gymnasium besuchte, ging die Tortur los. Kaum im zweistelligen Alter wurde ich in Maßnahmen gesteckt, die mich zu einem kontaktfreudigen geselligen Menschen umerziehen sollten. Eine Herausforderung ist jedoch etwas ganz anderes als eine dauerhafte Ãœberforderung. Nach einer Panik-Reaktion (ich habe Probleme mit Körperkontakt, wurde dort gegen meinen Willen umarmt und habe kräftig zugebissen) landete ich erstmals in der Kinder-Psychiatrie. Dies war der Beginn einer jahrzehnte-langen Serie von Verlegenheits-Diagnosen, Therapien und Maßnahmen, die entweder nur teilweise oder gar nicht geholfen haben oder sogar alles nur noch schlimmer gemacht haben. Meine Mutter wurde mit Vorwürfen überhäuft und hat selber psychisch gelitten. Während meinem Studium und im Berufsleben kam es zu Problemen wegen meiner fehlenden sozialen Kompetenzen, obwohl ich fachlich sehr gute Leistungen brachte. Meine psychischen Probleme - vor allem die Ängste und Panikattacken - steigerten sich. Es ist auch vorgekommen, dass man mich im Erwachsenenalter - wenn ich den Druck nicht mehr ausgehalten und dementsprechend reagiert hatte - gegen meinen Willen in die Geschlossene zwangseingewiesen hatte.
Von Natur aus habe ich kein großes Mitteilungs-Bedürfnis und ich fühle mich am wohlsten, wenn ich wirklich ALLEINE bin, denn ich finde meine Geborgenheit nicht in irgendeiner Gemeinschaft, sondern ausschließlich in meiner eigenen inneren Welt. Meine Zuflucht finde ich in den Schönen Künsten, denen ich mich aktiv und passiv widme. Ich habe auch nie verstanden, was daran so schlimm sein soll, wenn man introvertiert ist. Kommunikation und Emotionen sind definitiv nicht meine Stärke. Ich kann relativ gut schreiben, aber in spontanen Gesprächen und mit Emotionen bin ich meist total überfordert.
Mein eigenes Verhalten war auch nicht besonders klug: In der Psychiatrie oder in den Einrichtungen, in denen ich aufgrund von Panikreaktionen immer wieder gelandet bin, hatte ich nicht genügend Zeit und Raum für mich alleine. Ich durfte dort weder Malen noch musizieren (es kam zu Beschwerden). Den Therapeuten habe ich erzählt, was sie hören wollten, damit ich schnellstmöglich wieder nach Hause durfte. In der ambulanten Therapie habe ich mich nicht geöffnet, aus Angst vor einer erneuten Zwangs-Einweisung. Stattdessen griff ich auf Alkohol und Drogen - meine 'Painkiller' zurück. Und so geriet ich immer tiefer in dieser Abwärts-Spirale...
Es war schließlich meine Mutter - nicht die Ärzte -, die als Erste den Verdacht geschöpft hatte, dass ich autistisch sei. Sie hatte einen Fernsehfilm über einen autistischen Jungen gesehen und sich daraufhin Informationen gesucht. Ich habe sie zuerst ausgelacht und gar nicht ernst genommen, doch schlussendlich habe ich mich dazu überreden lassen, in ihrer Begleitung zum Arzt zu gehen und mir eine Ãœberweisung an die Spezialambulanz der hiesigen Universitätsklinik ausstellen zu lassen, um dort diesen Verdacht abklären zu lassen.
Nach zahlreichen Tests und Untersuchungen erhielt ich tatsächlich die fachärztliche Asperger-Diagnose. Es war ein AHA!-Erlebnis: einerseits erschütternd, weil ich mein Leben lang mit diesen Eigenarten zurechtkommen muss, andererseits eine Erleicherung, weil ich meine Macken jetzt endlich verstehe. Zum Zeitpunkt dieser Offenbarung war ich bereits in meinen Dreißigern. Es hat meine Probleme zwar nicht gelöst, aber geholfen, mich anzunehmen wie ich bin und meine Sucht hinter mir zu lassen. Fünf Jahre nach der Diagnose bin ich in Rente wegen Erwerbsunfähigkeit gegangen - das ist mir zwar nicht leicht gefallen, doch die Rente ermöglicht es mir immerhin, meine Lebensgestaltung meiner Wahrnehmung anzupassen und wieder frei atmen zu können. (Für jüngere Generationen hat sich zum Glück in dieser Hinsicht in der Gesellschaft vieles zum Positiven verändert.)
Aber die Ängste und Panikattacken bin ich leider nicht mehr losgeworden, eher im Gegenteil:
Ich habe Angst, dass andere Macht über mich haben sowie vor dem Ausgeliefertsein und ich steigere mich ohne sichtbaren Grund in Zukunftsängste hinein. Dabei bin ich eigentlich ein bodenständiger und logisch denkener Mensch.
Im nächsten Abschnitt beschreibe ich diese Ängste. Bitte nur weiterlesen, wenn Ihr das ertragen könnt.
Dieser krankhafte Argwohn, den ich meinen Mitmenschen gegenüber empfinde, geht weit über meinen Autimus hinaus. Wenn jemand auf mich zukommt, bin ich gleich von vornherein mißtrauisch, ohne dass die Person mir irgendwas zuleide getan hätte. Ich fühle mich sofort bedroht, sobald mir jemand zu nahe kommt. Ich erwarte, dass diese Person mir in irgendeiner Weise schaden will. Banale Konflikte genügen, Personen komplett aus meinem Leben zu verbannen und ihre Namen nie wieder zu erwähnen. Ich lasse freiwillig keinerlei Kontakte mehr zu. Der Grund ist diese fürchterliche Angst, verraten zu werden oder dass es nochmal jemand schaffen könnte, mir seinen Willen aufzuzwingen. Diese Angst existiert nur in meinem Kopf.
Die Folge: Negative Erfahrungen häufen sich, so dass dieser krankhafte Argwohn noch bestätigt wird, doch nehme ich mir selber jede Chance auf positive Erfahrungen, indem ich mich so verhalte.
Ein andere Punkt, der fürchterliche Panikattacken bei mir auslöst, ist meine Zukunftsangst. Ich male mir die schrecklichsten Bilder aus, etwa, dass ich unverschuldet in der Gosse lande, ein Opfer von Gewalt werde oder selber zum Mörder werde. Oder ich sehe mich auf einem Krankenlager dahinsiechen, 24-Stunden-Betreuung und Körperkontakt ertragen zu müssen, hilflos dem Willen anderer ausgeliefert zu sein. Dabei bin ich in der Realität körperlich vollkommen gesund und habe seit Jahren keinen Tropfen Alkohol und keine Drogen mehr angerührt.
Vor wenigen Tagen ist ein wichtiger Brief von einer Behörde nicht bei mir angekommen, den ich jedoch für einen Antrag für eine behindertengerechte ambulante Hilfe unbedingt benötigt habe. Also wollte ich einen Nachforschungsantrag bei der Post stellen, doch hat man mich an den Absender verwiesen. Also habe ich diese Behörde angeschrieben und man hat mir schroff geantwortet, ich hätte selber dafür Sorge zu tragen, dass meine Post bei mir ankomme. Diese Weigerung der Behörde, mir das Schreiben nochmal zukommen zu lassen oder den Nachforschungsantrag zu stellen, hat genügt, eine schreckliche Panikattacke bei mir auszulösen, die zu Selbstverletzungen geführt hat. Zwei Tage später lag der erwartete Brief jedoch in meinem Briefkasten. Das Problem hatte sich also von selber erledigt.
Solche Situationen wirken bei mir noch lange nach, selbst wenn sie gut ausgegangen sind.
Und genau deswegen will ich jetzt versuchen, mich mit diesen Ängsten auseinanderzusetzen. Aber ich weiß noch nicht so recht, wie. Falls ich überhaupt je wieder in eine Therapie einwilligen würde, dann nur ambulant. Ich weiß nicht, ob ich es schaffe, mich voll und ganz zu öffnen (mein Argwohn). Und Medikamente möchte ich aufgrund meiner Sucht nicht mehr einnehmen. Lieber möchte ich meine künstlerische Veranlagung nutzen, um mich selber zu therapieren, weiß jedoch nicht, ob das funktioniert.
Soviel für's Erste. Nun bin ich froh, dass es dieses Selbsthilfe-Forum gibt.
Kann man es tatsächlich ohne Medikamente und stationären Aufenthalt schaffen, mit solchen Ängsten fertig zu werden?
Hat jemand von Euch es versucht, seine Interessen als Ventil zu nutzen (z. B. Musik, Malerei, Sport etc.) und hat es geholfen? Es würde mich ganz besonders interessieren, ob das überhaupt sinnvoll ist und wie Ihr da vorgeht.
Welche Möglichkeiten gibt es sonst noch?
Einige Ratschläge und Hinweise habe ich hier schon in anderen Threads gefunden, bin jedoch noch nicht lange genug dabei, um alle durchzulesen. Damit werde ich jetzt nach und nach weitermachen und freue mich auf einen angenehmen Austausch mit Euch.
als ich das Stichwort 'Panikattacken' in die Suchmaschine eingegeben hatte, bin ich auf dieses Selbsthilfe-Forum gestoßen. Zunächst war ich mir gar nicht so sicher, ob ich hier richtig bin, aber nachdem ich eine Weile hier mitgelesen habe, habe ich mich gerade angemeldet.
Ich gehe stramm auf die 50 zu, habe das Asperger-Syndrom (eine milde Form von Autismus) und bin deswegen frühzeitig in Rente. (Zuvor habe ich im künstlerischen Bereich gearbeitet.) Nun teile ich das Schicksal vieler Aspies der 50+-Generation, dass der Autismus viel zu spät erkannt wurde und psychische Folge-Erkrankungen aufgetreten sind. Auch die Ängste, die mich hierhergeführt haben, kommen nicht aus dem Nirgendwo, deshalb schicke ich meine Vorgeschichte voraus:
Meine angeborenen autistischen Züge sind bereits im Kleinkind-Alter bemerkt worden. Ich selber kenne es ja gar nicht anders, doch unter den negativen Reaktionen meiner Umgebung hat meine ganze Familie gelitten. Im Kindergarten und in der Grundschule hatte ich noch den Rückhalt meiner Geschwister, doch sobald ich das Gymnasium besuchte, ging die Tortur los. Kaum im zweistelligen Alter wurde ich in Maßnahmen gesteckt, die mich zu einem kontaktfreudigen geselligen Menschen umerziehen sollten. Eine Herausforderung ist jedoch etwas ganz anderes als eine dauerhafte Ãœberforderung. Nach einer Panik-Reaktion (ich habe Probleme mit Körperkontakt, wurde dort gegen meinen Willen umarmt und habe kräftig zugebissen) landete ich erstmals in der Kinder-Psychiatrie. Dies war der Beginn einer jahrzehnte-langen Serie von Verlegenheits-Diagnosen, Therapien und Maßnahmen, die entweder nur teilweise oder gar nicht geholfen haben oder sogar alles nur noch schlimmer gemacht haben. Meine Mutter wurde mit Vorwürfen überhäuft und hat selber psychisch gelitten. Während meinem Studium und im Berufsleben kam es zu Problemen wegen meiner fehlenden sozialen Kompetenzen, obwohl ich fachlich sehr gute Leistungen brachte. Meine psychischen Probleme - vor allem die Ängste und Panikattacken - steigerten sich. Es ist auch vorgekommen, dass man mich im Erwachsenenalter - wenn ich den Druck nicht mehr ausgehalten und dementsprechend reagiert hatte - gegen meinen Willen in die Geschlossene zwangseingewiesen hatte.
Von Natur aus habe ich kein großes Mitteilungs-Bedürfnis und ich fühle mich am wohlsten, wenn ich wirklich ALLEINE bin, denn ich finde meine Geborgenheit nicht in irgendeiner Gemeinschaft, sondern ausschließlich in meiner eigenen inneren Welt. Meine Zuflucht finde ich in den Schönen Künsten, denen ich mich aktiv und passiv widme. Ich habe auch nie verstanden, was daran so schlimm sein soll, wenn man introvertiert ist. Kommunikation und Emotionen sind definitiv nicht meine Stärke. Ich kann relativ gut schreiben, aber in spontanen Gesprächen und mit Emotionen bin ich meist total überfordert.
Mein eigenes Verhalten war auch nicht besonders klug: In der Psychiatrie oder in den Einrichtungen, in denen ich aufgrund von Panikreaktionen immer wieder gelandet bin, hatte ich nicht genügend Zeit und Raum für mich alleine. Ich durfte dort weder Malen noch musizieren (es kam zu Beschwerden). Den Therapeuten habe ich erzählt, was sie hören wollten, damit ich schnellstmöglich wieder nach Hause durfte. In der ambulanten Therapie habe ich mich nicht geöffnet, aus Angst vor einer erneuten Zwangs-Einweisung. Stattdessen griff ich auf Alkohol und Drogen - meine 'Painkiller' zurück. Und so geriet ich immer tiefer in dieser Abwärts-Spirale...
Es war schließlich meine Mutter - nicht die Ärzte -, die als Erste den Verdacht geschöpft hatte, dass ich autistisch sei. Sie hatte einen Fernsehfilm über einen autistischen Jungen gesehen und sich daraufhin Informationen gesucht. Ich habe sie zuerst ausgelacht und gar nicht ernst genommen, doch schlussendlich habe ich mich dazu überreden lassen, in ihrer Begleitung zum Arzt zu gehen und mir eine Ãœberweisung an die Spezialambulanz der hiesigen Universitätsklinik ausstellen zu lassen, um dort diesen Verdacht abklären zu lassen.
Nach zahlreichen Tests und Untersuchungen erhielt ich tatsächlich die fachärztliche Asperger-Diagnose. Es war ein AHA!-Erlebnis: einerseits erschütternd, weil ich mein Leben lang mit diesen Eigenarten zurechtkommen muss, andererseits eine Erleicherung, weil ich meine Macken jetzt endlich verstehe. Zum Zeitpunkt dieser Offenbarung war ich bereits in meinen Dreißigern. Es hat meine Probleme zwar nicht gelöst, aber geholfen, mich anzunehmen wie ich bin und meine Sucht hinter mir zu lassen. Fünf Jahre nach der Diagnose bin ich in Rente wegen Erwerbsunfähigkeit gegangen - das ist mir zwar nicht leicht gefallen, doch die Rente ermöglicht es mir immerhin, meine Lebensgestaltung meiner Wahrnehmung anzupassen und wieder frei atmen zu können. (Für jüngere Generationen hat sich zum Glück in dieser Hinsicht in der Gesellschaft vieles zum Positiven verändert.)
Aber die Ängste und Panikattacken bin ich leider nicht mehr losgeworden, eher im Gegenteil:
Ich habe Angst, dass andere Macht über mich haben sowie vor dem Ausgeliefertsein und ich steigere mich ohne sichtbaren Grund in Zukunftsängste hinein. Dabei bin ich eigentlich ein bodenständiger und logisch denkener Mensch.
Im nächsten Abschnitt beschreibe ich diese Ängste. Bitte nur weiterlesen, wenn Ihr das ertragen könnt.
Dieser krankhafte Argwohn, den ich meinen Mitmenschen gegenüber empfinde, geht weit über meinen Autimus hinaus. Wenn jemand auf mich zukommt, bin ich gleich von vornherein mißtrauisch, ohne dass die Person mir irgendwas zuleide getan hätte. Ich fühle mich sofort bedroht, sobald mir jemand zu nahe kommt. Ich erwarte, dass diese Person mir in irgendeiner Weise schaden will. Banale Konflikte genügen, Personen komplett aus meinem Leben zu verbannen und ihre Namen nie wieder zu erwähnen. Ich lasse freiwillig keinerlei Kontakte mehr zu. Der Grund ist diese fürchterliche Angst, verraten zu werden oder dass es nochmal jemand schaffen könnte, mir seinen Willen aufzuzwingen. Diese Angst existiert nur in meinem Kopf.
Die Folge: Negative Erfahrungen häufen sich, so dass dieser krankhafte Argwohn noch bestätigt wird, doch nehme ich mir selber jede Chance auf positive Erfahrungen, indem ich mich so verhalte.
Ein andere Punkt, der fürchterliche Panikattacken bei mir auslöst, ist meine Zukunftsangst. Ich male mir die schrecklichsten Bilder aus, etwa, dass ich unverschuldet in der Gosse lande, ein Opfer von Gewalt werde oder selber zum Mörder werde. Oder ich sehe mich auf einem Krankenlager dahinsiechen, 24-Stunden-Betreuung und Körperkontakt ertragen zu müssen, hilflos dem Willen anderer ausgeliefert zu sein. Dabei bin ich in der Realität körperlich vollkommen gesund und habe seit Jahren keinen Tropfen Alkohol und keine Drogen mehr angerührt.
Vor wenigen Tagen ist ein wichtiger Brief von einer Behörde nicht bei mir angekommen, den ich jedoch für einen Antrag für eine behindertengerechte ambulante Hilfe unbedingt benötigt habe. Also wollte ich einen Nachforschungsantrag bei der Post stellen, doch hat man mich an den Absender verwiesen. Also habe ich diese Behörde angeschrieben und man hat mir schroff geantwortet, ich hätte selber dafür Sorge zu tragen, dass meine Post bei mir ankomme. Diese Weigerung der Behörde, mir das Schreiben nochmal zukommen zu lassen oder den Nachforschungsantrag zu stellen, hat genügt, eine schreckliche Panikattacke bei mir auszulösen, die zu Selbstverletzungen geführt hat. Zwei Tage später lag der erwartete Brief jedoch in meinem Briefkasten. Das Problem hatte sich also von selber erledigt.
Solche Situationen wirken bei mir noch lange nach, selbst wenn sie gut ausgegangen sind.
Und genau deswegen will ich jetzt versuchen, mich mit diesen Ängsten auseinanderzusetzen. Aber ich weiß noch nicht so recht, wie. Falls ich überhaupt je wieder in eine Therapie einwilligen würde, dann nur ambulant. Ich weiß nicht, ob ich es schaffe, mich voll und ganz zu öffnen (mein Argwohn). Und Medikamente möchte ich aufgrund meiner Sucht nicht mehr einnehmen. Lieber möchte ich meine künstlerische Veranlagung nutzen, um mich selber zu therapieren, weiß jedoch nicht, ob das funktioniert.
Soviel für's Erste. Nun bin ich froh, dass es dieses Selbsthilfe-Forum gibt.
Kann man es tatsächlich ohne Medikamente und stationären Aufenthalt schaffen, mit solchen Ängsten fertig zu werden?
Hat jemand von Euch es versucht, seine Interessen als Ventil zu nutzen (z. B. Musik, Malerei, Sport etc.) und hat es geholfen? Es würde mich ganz besonders interessieren, ob das überhaupt sinnvoll ist und wie Ihr da vorgeht.
Welche Möglichkeiten gibt es sonst noch?
Einige Ratschläge und Hinweise habe ich hier schon in anderen Threads gefunden, bin jedoch noch nicht lange genug dabei, um alle durchzulesen. Damit werde ich jetzt nach und nach weitermachen und freue mich auf einen angenehmen Austausch mit Euch.