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Hallo ihr,
ich bin langsam wirklich verzweifelt.
Habe bereits 2015 eine schlimme Phase der Angst gehabt mit Diagnose generalisierte Angststörung mit Derealisation. Mit einer Therapie, Medikamenten und vielen Veränderungen an mir selbst, habe ich diese Zeit überwunden und war lange komplett beschwerdefrei.
Nun ist die generalisierte Angst wieder da. Als es anfing, bin ich ruhig geblieben und habe versucht, dagegen vorzugehen (habe Sport getrieben, Entspannungstechniken und mich mit den Gründen auseinander gesetzt) doch es ist jetzt im Laufe der letzten Woche jeden Tag schlimmer geworden.
Habe jetzt vom Aufstehen bis zum in Bett gehen dieses Angstgefühl, bin komplett verspannt und heute Nacht konnte ich gerade einmal 2 Stunden schlafen, weil mein Körper nicht zur Ruhe gekommen ist. Auch die Derealisation ist wieder komplett da.
Ich bin jetzt echt verzweifelt, habe das Gefühl, dass es immer nur schlimmer anstatt besser wird und weiß einfach nicht mehr weiter.
Egal, was ich tue, es geht gerade nur bergab. Meine größte Angst ist, dass es nun nicht mehr weggeht und nur noch schlimmer wird, auch wenn ich mir langsam nicht mehr vorstellen kann, wie es noch schlimmer werden kann
Vielleicht habt ihr ja Tipps oder zumindest ein paar nette Worte für mich!
VG
Lost
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Hallo Lostgirl,
das wird bestimmt besser, nur nicht so verbissen dagegen ankämpfen, sondern den Zustand akzeptieren. Eventuell würde dir sicher auch mal, falls möglich, ein Tapetenwechsel, sprich Urlaub gut tun, mal was anderes sehn.
Gruß
Karin
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Hallo karin,
das geht leider aktuell nicht. hab zwar bald frei aber da wir im Herbst in den Urlaub fahren, wird das jetzt nichts.
Bin mir auch nicht sicher, ob das gerade gut wäre. Mit der Derealisation ist für mich zu Hause sein noch am angenehmsten
VG
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Dann versuchst du es dir zu Hause angenehm zu machen
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Hallo lostgirl,
ich kenne sehr gut, was du schreibst. Wenn die Angst kommt, versucht man, es gelassen zu sehen und erstmal nicht sofort wieder in Panik zu verfallen. Manchmal klappt es, aber manchmal eben nicht. Bei mir lag es dann oft daran, dass sich irgendeine bestimmte Angst in mir aufzustauen begann und dadurch dass ich sie nicht an mich rangelassen habe, sie immer größer wurde. Dann musste es erst einmal richtig schlimm werden, bevor es besser werden konnte. Ich denke es hat mit Akzeptanz zu tun. Bei mir hilft es in diesen Akutsituationen wenn ich gar nicht mehr weiter weiß, einfach loszulassen, auch wenn ich den Zeitpunkt nicht wirklich steuern kann... es kommt dann von selbst. Alles was ich glaube sein zu müssen, was ich glaube, tun zu müssen, was ich glaube, fühlen zu müssen. Ich lass das alles los. Dann weine ich laut, schimpfe und verzweifle aber ich denke, dass ich da auch ein Stück weit akzeptiere. Und das ist erstmal schlimm, dauert dann so einen Tag, und dann wird es besser. Es ist wie eine "Reinigung". Kann es schwer beschreiben. Und wieder eine kleine Veränderung und ein Schritt nach vorne. Bleib stark!
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Hallo Klara,
ich weiß genau was du meinst. Hab alles die letzten tage einfach durchgestanden, aber weil es immer schlimmer wurde, hatte ich heute Nacht keine Kraft mehr und hab viel geweint. Und heute dann auch noch einmal, als sich beim Yoga irgendetwas in mir gelöst hat. Fühl mich seither auch schon etwas besser.
Darf mich jetzt nur nicht in der Angst vor der Angst verlieren. Wegen der letzten Nächte habe ich den ganzen Tag im Kopf wie furchtbar es wäre, wenn das heute Nacht wieder so wäre....
Ãœbe mich gerade im Gedankenstopp....
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Hi,
das hört sich doch schon mal ganz gut an. Jetzt geht es vielleicht so ganz langsam wieder bergauf. Wie war die Nacht?
Ich weiß nicht, ob das auch für dich denkbar wäre, aber ich habe immer wenn meine Nächte so schlimm waren und ich Angst vor dem ins Bett gehen hatte, eine Naturdoku im laptop laufen lassen, ganz leise, sodass einerseits ich von meinen Gedanken ein wenig abgelenkt werde und andererseits wegen der Lautstärke und den schönen Bildern theoretisch auch einschlafen könnte. Das hilft mir immer ganz gut.
Ich wünsche dir einen guten Tag heute und ein gutes Rüberkommen ins neue Jahr!
LG
Klara
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Hallo Klara,
die Nacht war viel besser und ich konnte tatsächlich gut schlafen :-) Nun geht es mir von der körperlichen Angst wieder iel besser, dafür ist die DP/DR heute wieder extrem stark. Das macht ja auch durchaus Sinn, wenn man bedenkt wie angespannt ich die letzten Tage war und was die DP/DR eigentlich ist.
Davon kann ich mich aber zumindest etwas besser ablenken, als wenn ich überall verspannt bin. Bin auch die Woche noch 3 Tage arbeiten, was auch dabei mir sehr gut tut, auch wenn ich zunächst immer Angst habe, den Tag nicht zu schaffen. Aber was heißt das "nicht schaffen" eigentlich. Bin noch nie zusammengebrochen oder von der Arbeit geflüchtet. Selbst zu meinen schlimmsten Zeiten nicht, also was soll passieren.
Ich mache mir abends gerne seichte Comedyserien an, auch ganz leise, aber dann höre ich aufmerksam zu und denke nicht so viel nach. Dabei kann ich meist gut einschlafen. Vermutlich da jemand in diese blöden Gedanken reinquatscht :-)
Danke Klara für deine netten Worte. Finde auch, dass du in anderen Themen sehr hilfreiche und vor allem ermutigende Beiträge schreibst. Das ist genau das, was wir hier brauchen!
Guten Rutsch!
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Hallo lostgirl,
das ist schön zu lesen, dass es dir besser geht. Hilft dir die Arbeit bzw. der Kontakt zu Kollegen, ein wenig deine DP zu verdrängen oder zu vergessen?
Danke, das freut mich. Ich selbst lese auch gerne ermutigendes, das ist wichtig, wie du sagst.
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Hallo Klara,
ja Arbeit hilft mir sehr, die Kollegen aber auch die Tatsache, dass ich den ganzen Tag Kundengespräche mit Menschen habe, die wirklich Probleme haben (Obdachlosigkeit, Sucht, Vorstrafen...)
Zu helfen (soweit möglich) tut ja immer gut und außerdem kommen mir dann meine eigenen Probleme einfach lächerlich vor. So eine Arbeit zu haben, hilft einen dankbar zu sein, für das was man hat :-)
VG
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Hi lostgirl,
ich verstehe, was du meinst. Aber ich kann da nicht so ganz mitfühlen. Klar, dass es Menschen mit existentiellen Problemen gibt, kein Job, keine Wohnung, usw. das ist schlimm. aber deshalb müssen Probleme psychischer Art dennoch nicht lächerlich sein. Es ist einfach nur eine andere Art von Problemen. Ich finde, man kann das nicht bewerten, in der Art, dieses Problem ist schlimmer als dieses. Es ist einfach anders.
Was ich schön finde, ist, wenn man Dankbarkeit empfinden kann, das ist sehr wertvoll. Da hast du recht. Jeder Mensch hat etwas, wofür er im Leben dankbar ist, man muss es sich nur ab und zu vor Augen führen (lassen).
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Hallo Klara,
es war auch nicht darauf bezogen, dass ich z.B. Wohnungslosigkeit "schlimmer" finde, als eine psychische Erkrankung, aber da stecken ziemlich heftige Geschichten hinter und die meisten von denen haben auch psychische Erkrankungen davon getragen. Wenn ich diese Menschen mit diesen Hintergründen sehe, die sich aber trotzdem nicht unterkriegen lassen, gibt mir das dahingehend Kraft, dass ich, mit wesentlich "kleineren Dämen" das auch schaffen werde.
Ich hoffe, dass jetzt etwas klarer geworden ist, was ich meine.
VG
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