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Seit 3 Jahren im gleiche Kreis....
#1
Hallo,

seit drei Jahren sitze ich im Gleichen Haus. Bin jetzt drei Jahre aus dem Heim raus.
Ich merke die Schäden, die das Heim angerichtet hat. Ich drehe mich immer mit dem Denken im Kreis.
Die Dunkelheit der Erde macht mir sehr zu schaffen. Ich habe im Leben immer nur Angstzustände.
Die Menschen sind so oberflächlich, arrogant und dumm, das ertrage ich nicht.
Jeder mag Fehler und Probleme haben, aber das Eigentliche Leben ist doch schön.
Jeden Tag neue Hiobsbotschaften mit Artterminen, Corona-Impfung. Das Leben ist doch kein Krankheitszirkel.
Ich lebe im Betreuten Zuhause und kriege jeden Morgen Tabletten geliefert, die ich direkt nehme muss.
Ich nehme seit 10 Jahren Antidepressiva und komme mir vor, als zieht mein Leben an mir vorbei. Demokratie heißt Pflegediktatur. Immer gehts nur ums Kranksein, Klientsein nie um den Menschen selbst.
Ich habe keine Lust mehr. Gegen Räder zu kämpfen, die stärker sind als ich.
Ich habe eigene Bedürfnisse, Träume , Ziele. Aber ich darf noch nicht mal arbeiten gehen.
Meine Eltern glauben auch, ich hätte dieses und jenes.
Jeder sieht mich immer als "Kranker".
Ich möchte endlich mich voll umfänglich annehmen dürfen. Ich habe noch nie Liebe erfahren.
Für mich ist das nur zu kaufen. Die Menschen sind so blind für das Schöne im Leben.
Das Leben ist Schön. Auch obdessen die Menschen ständig nicht da sind.
Ich finde das Leben ist sehr privat.
Man darf gar nichts mehr machen, das eigen ist.
Man schuftet sich den Allerersten bunt, da man nicht mehr dazu verdienen darf.
Meine Geldsituation nervt am Allermeisten.  Ich darf nichts verdienen. Da man nur Grundsicherung hat.
Das belastet mich, alles so fremdbestimmt scheint. Nichts kommt aus dem Herzen.
Ich bin seit 2014 betreut. Manchmal denke ich ob man nur betreut sein kann. Ich möchte endlich freier leben.
Und eigene Entscheidungen treffen.
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#2
Hallo Grinsekindl,

herzlich willkommen bei uns im Forum.
Leider kenne ich mich mit Betreuungen nicht aus. Aber vielleicht kannst du mit deinem Betreuer mal darüber sprechen oder auch beim Vormundschaftsgericht mal vorsprechen bzw. einen Termin ausmachen.Versuche auch möglichst viel alleine zu unternehmen auch raus in die Natur zu gehen und auch schöne Dinge zu tun, auch wenn das Geld knapp ist.

Gruß
und alles Gute,
Karin
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#3
Hallo Grinsekindl

Dein Beitrag hat mich sehr berührt, weil er zeigt, wie wichtig es dir ist, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. 
Ich habe von Viktor Frankl gelernt, dass wir an den Gegebenheiten unseres Lebens nicht immer etwas ändern können. Dass wir aber immer die Freiheit haben, unsere Einstellung dazu zu ändern. 
Im Moment scheint es so zu sein, dass du deine Situation im betreuten Wohnen als Einschränkung empfindest, was zunächst nachvollziehbar ist. Wer möchte nicht selbständig sein Geld verdienen und in einer eigenen Wohnung leben?
Doch das allein ist nicht alles. 
Könntest du deine aktuelle Situation, im Sinne Frankls, vielleicht auch als grosses Geschenk betrachten? Ich könnte mir vorstellen, dass du im betreuten Wohnen Möglichkeiten hast, die denjenigen, die im stressigen Berufsalltag drinstecken, gar nicht offenstehen. 
Vielleicht bist du jemand, der gerne liest oder schreibt oder sonst etwas gut kann, das für deine Mitmenschen bereichernd ist. Oder du bist ein:e gut:e Zuhörer:in, der/die ein offenes Ohr für die Sorgen anderer hat. 
Nicht alles ist sinnvoll, was das grosse Geld einbringt. Und es geht auch nicht darum, das Leben der anderen nachzuahmen. Dein Leben mit deinen spezifischen Talenten und Interessen hat seinen ganz eigenen Sinn, der wahrscheinlich nur in dieser spezifischen Situation zum Ausdruck kommen kann, weswegen dich das Leben auch dahin geführt hat. Du bist einmalig und musst nicht wie alle anderen sein.
Wenn es dir gelingt, deine Situation als Geschenk und nicht als Mangel zu sehen, entdeckst du möglicherweise brachliegende Fähigkeiten und neue Möglichkeiten, deinen Alltag zu gestalten. 
Ich wünsche dir von Herzen ein erfülltes Leben. 

Viele Grüsse
sandra
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