14.03.2020, 23:11
Hey Leute,
ich (männlich, 26 Jahre alt) mache mir in letzter Zeit häufiger Sorgen um meine Gesundheit. Es fing alles in der Uni an. Ich saß in einer Vorlesung für Dynamik (eines meiner Angstfächer in diesem Semester) und habe mir Mühe gegeben die Aufgabe an der Tafel nachzuvollziehen und gemeinsam mit meinen Kommilitonen zu lösen. Auf einmal traf es mich wie aus dem Nichts. Mir wurde ganz seltsam. Das Gefühl ist schwer zu beschreiben. Die Stimme des Professors wurde auf einmal immer leiser, so als würde er sich immer weiter von mir entfernen und ich nahm alle Geräusche im Raum nur noch gedämpft war. Dazu überkam mich ein bedrohliches Schwindelgefühl. Ich habe mich dann gemeldet und gefragt, ob ich mal auf die Toilette gehen darf und auch meine eigene Stimme kam mir seltsam vor. So als käme sie von außerhalb meines Körpers und nicht aus mir heraus. Ich habe mir dann etwas kaltes Wasser ins Gesicht geworfen und eine Zigarette geraucht. Als ich mich beruhigt hatte, bin ich wieder in die Vorlesung und habe sie bis zum Ende "durchgestanden". Allerdings musste ich danach den Tag beenden und nach Hause fahren. Auf dem Heimweg (ich wohne 25Km von der Uni entfernt) hatte ich die ganze Zeit Panik. Im Zug war ich mir dann ganz sicher ich habe einen Herzinfarkt. "Nur noch schnell nach Hause die Krankenkassenkarte holen und dann ab in die Notaufnahme" waren meine einzigen Gedanken. Zu Hause angekommen bekam ich dann sehr starkes Herzrasen und Atemnot, so dass ich den Notarzt angerufen und ihn gebeten habe zu mir nach Hause zu kommen. Im Krankenwagen konnte der Arzt dann aber nichts besonderes feststellen. Mein Blutdruck war mit 170/90 stark erhöht, was sich aber noch im Krankenwagen wieder besserte und wohl auf meine Panik zurückzuführen war. Mein EKG und die Sauerstoffwerte waren allerdings tip top in Ordnung (eine spätere Langzeitblutdruckmessung hat ergeben, dass auch mein Blutdruck in Ordnung ist).Â
Seit diesem Ereignis häufen sich Vorfälle dieser Art. An einem Tag sind es die "viel zu laut brummenden Maschinen", am nächsten Große Menschenmengen, die meine Panikattacken auslösen. Obwohl ich mittlerweile schon ein paar davon hatte (20-30 schätzungsweise) fühlen sie sich jedes mal aufs neue Lebensbedrohlich an und ich kann meine Angst nicht kontrollieren. Seitdem meine Semesterferien vor gut drei Wochen begonnen haben, finde ich einfach nicht mehr zu meiner alten Leistungsfähigkeit. Ich habe mir im letzten Monat eine Magendarmgrippe UND eine Bronchitis direkt hintereinander eingefangen. Davor war ich zwei Jahre überhaupt nicht krank. Und auch an Tagen, an denen ich "gesund bin", kann ich mich nur schwer dazu aufraffen mein Bett zu verlassen. Jeder Einkauf wird zur Belastungsprobe. Ich bin sehr Lichtempfindlich geworden. Grelles Tageslicht oder Computermonitore fühlen sich manchmal an, als würde ich direkt in die Sonne gucken. Ich bekomme Abends vor dem Schlafengehen oft leichten Tinnitus mal auf dem linken und mal auf dem rechten Ohr. Ich habe Angst vor Lungen/Herzversagen, Krebs an sämtlichen Körperteilen und Gehirntumoren. Ich schlafe sehr viel und fühle mich trotzdem überhaupt nicht ausgeruht. An manchen Tagen muss ich mich überwinden wenigstens eine kleine Mahlzeit zu essen (und das obwohl ich in meiner Freizeit ins Fitnessstudio gehe um zuzunehmen. Auch meine Kraft hat stark nachgelassen. Vor ein paar Monaten habe ich problemlos zwei Stunden am Stück trainiert und hatte das Gefühl, dass locker drei drin gewesen wären). Heute schaffe ich vielleicht gerade so noch die zwei Stunden, aber dann mit deutlich weniger Trainingsintensität und mindestens zwei gerade noch so in den Griff bekommenen Panikattacken dazwischen (mein Herz könnte ja stehen bleiben, wisst ihr). Danach fühle ich mich den ganzen Tag wie gerädert. Meine Hände zittern mehr als früher und auch meine Beine fühlen sich oft schwach an.Â
Für mich gibt es jetzt drei Möglichkeiten:
1.) Ich werde mit 26 Jahren körperlich schwer krank und das ist gerade erst der Anfang
2.) Ich bin überlastet und das regelt sich alles von alleine wieder
3.) Ich habe irgendein Trauma, eine Depression oder Angststörung und muss zum Psychologen
Da ihr euch mit der Materie vermutlich alle sehr viel besser auskennt als ich, bitte ich euch um gute Ratschläge und eigene Erfahrungen mit psychosomatischen Störungen. Was ist das, was macht das und wie wird man das so schnell wie möglich wieder los?Â
Danke im Voraus und liebe Grüße, Tim :-)
ich (männlich, 26 Jahre alt) mache mir in letzter Zeit häufiger Sorgen um meine Gesundheit. Es fing alles in der Uni an. Ich saß in einer Vorlesung für Dynamik (eines meiner Angstfächer in diesem Semester) und habe mir Mühe gegeben die Aufgabe an der Tafel nachzuvollziehen und gemeinsam mit meinen Kommilitonen zu lösen. Auf einmal traf es mich wie aus dem Nichts. Mir wurde ganz seltsam. Das Gefühl ist schwer zu beschreiben. Die Stimme des Professors wurde auf einmal immer leiser, so als würde er sich immer weiter von mir entfernen und ich nahm alle Geräusche im Raum nur noch gedämpft war. Dazu überkam mich ein bedrohliches Schwindelgefühl. Ich habe mich dann gemeldet und gefragt, ob ich mal auf die Toilette gehen darf und auch meine eigene Stimme kam mir seltsam vor. So als käme sie von außerhalb meines Körpers und nicht aus mir heraus. Ich habe mir dann etwas kaltes Wasser ins Gesicht geworfen und eine Zigarette geraucht. Als ich mich beruhigt hatte, bin ich wieder in die Vorlesung und habe sie bis zum Ende "durchgestanden". Allerdings musste ich danach den Tag beenden und nach Hause fahren. Auf dem Heimweg (ich wohne 25Km von der Uni entfernt) hatte ich die ganze Zeit Panik. Im Zug war ich mir dann ganz sicher ich habe einen Herzinfarkt. "Nur noch schnell nach Hause die Krankenkassenkarte holen und dann ab in die Notaufnahme" waren meine einzigen Gedanken. Zu Hause angekommen bekam ich dann sehr starkes Herzrasen und Atemnot, so dass ich den Notarzt angerufen und ihn gebeten habe zu mir nach Hause zu kommen. Im Krankenwagen konnte der Arzt dann aber nichts besonderes feststellen. Mein Blutdruck war mit 170/90 stark erhöht, was sich aber noch im Krankenwagen wieder besserte und wohl auf meine Panik zurückzuführen war. Mein EKG und die Sauerstoffwerte waren allerdings tip top in Ordnung (eine spätere Langzeitblutdruckmessung hat ergeben, dass auch mein Blutdruck in Ordnung ist).Â
Seit diesem Ereignis häufen sich Vorfälle dieser Art. An einem Tag sind es die "viel zu laut brummenden Maschinen", am nächsten Große Menschenmengen, die meine Panikattacken auslösen. Obwohl ich mittlerweile schon ein paar davon hatte (20-30 schätzungsweise) fühlen sie sich jedes mal aufs neue Lebensbedrohlich an und ich kann meine Angst nicht kontrollieren. Seitdem meine Semesterferien vor gut drei Wochen begonnen haben, finde ich einfach nicht mehr zu meiner alten Leistungsfähigkeit. Ich habe mir im letzten Monat eine Magendarmgrippe UND eine Bronchitis direkt hintereinander eingefangen. Davor war ich zwei Jahre überhaupt nicht krank. Und auch an Tagen, an denen ich "gesund bin", kann ich mich nur schwer dazu aufraffen mein Bett zu verlassen. Jeder Einkauf wird zur Belastungsprobe. Ich bin sehr Lichtempfindlich geworden. Grelles Tageslicht oder Computermonitore fühlen sich manchmal an, als würde ich direkt in die Sonne gucken. Ich bekomme Abends vor dem Schlafengehen oft leichten Tinnitus mal auf dem linken und mal auf dem rechten Ohr. Ich habe Angst vor Lungen/Herzversagen, Krebs an sämtlichen Körperteilen und Gehirntumoren. Ich schlafe sehr viel und fühle mich trotzdem überhaupt nicht ausgeruht. An manchen Tagen muss ich mich überwinden wenigstens eine kleine Mahlzeit zu essen (und das obwohl ich in meiner Freizeit ins Fitnessstudio gehe um zuzunehmen. Auch meine Kraft hat stark nachgelassen. Vor ein paar Monaten habe ich problemlos zwei Stunden am Stück trainiert und hatte das Gefühl, dass locker drei drin gewesen wären). Heute schaffe ich vielleicht gerade so noch die zwei Stunden, aber dann mit deutlich weniger Trainingsintensität und mindestens zwei gerade noch so in den Griff bekommenen Panikattacken dazwischen (mein Herz könnte ja stehen bleiben, wisst ihr). Danach fühle ich mich den ganzen Tag wie gerädert. Meine Hände zittern mehr als früher und auch meine Beine fühlen sich oft schwach an.Â
Für mich gibt es jetzt drei Möglichkeiten:
1.) Ich werde mit 26 Jahren körperlich schwer krank und das ist gerade erst der Anfang
2.) Ich bin überlastet und das regelt sich alles von alleine wieder
3.) Ich habe irgendein Trauma, eine Depression oder Angststörung und muss zum Psychologen
Da ihr euch mit der Materie vermutlich alle sehr viel besser auskennt als ich, bitte ich euch um gute Ratschläge und eigene Erfahrungen mit psychosomatischen Störungen. Was ist das, was macht das und wie wird man das so schnell wie möglich wieder los?Â
Danke im Voraus und liebe Grüße, Tim :-)