06.02.2019, 21:58
Hallo,
bin auf der Suche nach Hilfe, wie wir unserer Tochter helfen können. Unsere Tochter ist 21 Jahre alt und hat sich seit mehreren Jahren komplett aus dem "normalen" Leben verabschiedet.
Angefangen hat es im Alter von 13 Jahren, als sie es nicht mehr schaffte in die Schule zu gehen. Vorausgegangen war dem eine erste Beziehung zu einem Jungen, die unglücklich endete. Das war der Anfang einer Odyssee. Es folgten 2 Klinikaufenthalte und zahllose Kontakte zu diversen Beratungsstellen und Psychologen. Zu der Zeit war eine Motivation unserer Tochter leider nicht sehr groß sich auf eines der Angebote einzulassen. Lange wussten wir auch nicht, was der Grund für dieses Rückzugsverhalten war. Häufig bekamen wir in dieser Zeit zu hören, dass wir als Eltern mehr Druck auf unsere Tochter ausüben sollten. Irgendwann wurde dann eine generalisierte Angststörung diagnostiziert.
Im Alter von 18 Jahre empfahl ein Therapeut den Auszug aus der elterlichen Wohnung als Maßnahme um mehr Selbstständigkeit zu entwickeln und um den Ort zu verlassen, an dem sie das Rückzugsverhalten erlernt hat. Am Anfang wohnte ihr damaliger Freund mit in der Wohnung in einem sehr symbiotischen Verhältnis. Es war neben uns der einzige Kontakt zur Aussenwelt. Die Beziehung zerbrach letztendlich mit der Folge, dass sich unsere Tochter nun völlig isolierte. In der Folge dieses Verlustes hat sie dazu auch noch eine Depression entwickelt.
Seit einem halben Jahr macht sie nun eine ambulante Therapie und nimmt auch Medikamente.Â
Die Situation ist nun so, dass sie häufig tagelang ihre Wohnung nicht verlassen kann. Sie ist darum auch nicht in der Lage eine Arbeit aufzunehmen oder sich eine kleine Beschäftigung zu suchen. Am Wochenende versuchen wir ihr etwas Abwechslung durch gemeinsame Unternehmungen anzubieten, indem wir mit ihr einkaufen, zum Essen und/oder spazieren gehen. Abends versuche ich nach der Arbeit manchmal bei ihr vorbeizuschauen. Es sind häufig recht angespannte und belastende Begegnungen.Â
Eine Besserung ist trotz Therapie und Medikation nicht erkennbar. Sie wird immer verzweifelter und hat keine Hoffnung, dass sich ihr Leben noch ändern könnte. Spreche sie immer wieder darauf an, ob sie es noch mal mit einem Klinikaufenthalt versuchen möchte. Weiß nicht, ob das wirklich eine Lösung ist, aber wenn sie sich weiter in dieser Isolation befindet, sehe ich wenige Möglichkeiten, dass sich an ihrer Situation etwas ändert. Aber die Hürde ist für sie zu groß.Oft enden dies Gespräche mit Tränen.Â
Vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen mit dem eigenen Kind gemacht? Bin dankbar für jeden Austausch, Anregung, Zuspruch oder ähnliches.
bin auf der Suche nach Hilfe, wie wir unserer Tochter helfen können. Unsere Tochter ist 21 Jahre alt und hat sich seit mehreren Jahren komplett aus dem "normalen" Leben verabschiedet.
Angefangen hat es im Alter von 13 Jahren, als sie es nicht mehr schaffte in die Schule zu gehen. Vorausgegangen war dem eine erste Beziehung zu einem Jungen, die unglücklich endete. Das war der Anfang einer Odyssee. Es folgten 2 Klinikaufenthalte und zahllose Kontakte zu diversen Beratungsstellen und Psychologen. Zu der Zeit war eine Motivation unserer Tochter leider nicht sehr groß sich auf eines der Angebote einzulassen. Lange wussten wir auch nicht, was der Grund für dieses Rückzugsverhalten war. Häufig bekamen wir in dieser Zeit zu hören, dass wir als Eltern mehr Druck auf unsere Tochter ausüben sollten. Irgendwann wurde dann eine generalisierte Angststörung diagnostiziert.
Im Alter von 18 Jahre empfahl ein Therapeut den Auszug aus der elterlichen Wohnung als Maßnahme um mehr Selbstständigkeit zu entwickeln und um den Ort zu verlassen, an dem sie das Rückzugsverhalten erlernt hat. Am Anfang wohnte ihr damaliger Freund mit in der Wohnung in einem sehr symbiotischen Verhältnis. Es war neben uns der einzige Kontakt zur Aussenwelt. Die Beziehung zerbrach letztendlich mit der Folge, dass sich unsere Tochter nun völlig isolierte. In der Folge dieses Verlustes hat sie dazu auch noch eine Depression entwickelt.
Seit einem halben Jahr macht sie nun eine ambulante Therapie und nimmt auch Medikamente.Â
Die Situation ist nun so, dass sie häufig tagelang ihre Wohnung nicht verlassen kann. Sie ist darum auch nicht in der Lage eine Arbeit aufzunehmen oder sich eine kleine Beschäftigung zu suchen. Am Wochenende versuchen wir ihr etwas Abwechslung durch gemeinsame Unternehmungen anzubieten, indem wir mit ihr einkaufen, zum Essen und/oder spazieren gehen. Abends versuche ich nach der Arbeit manchmal bei ihr vorbeizuschauen. Es sind häufig recht angespannte und belastende Begegnungen.Â
Eine Besserung ist trotz Therapie und Medikation nicht erkennbar. Sie wird immer verzweifelter und hat keine Hoffnung, dass sich ihr Leben noch ändern könnte. Spreche sie immer wieder darauf an, ob sie es noch mal mit einem Klinikaufenthalt versuchen möchte. Weiß nicht, ob das wirklich eine Lösung ist, aber wenn sie sich weiter in dieser Isolation befindet, sehe ich wenige Möglichkeiten, dass sich an ihrer Situation etwas ändert. Aber die Hürde ist für sie zu groß.Oft enden dies Gespräche mit Tränen.Â
Vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen mit dem eigenen Kind gemacht? Bin dankbar für jeden Austausch, Anregung, Zuspruch oder ähnliches.