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Meine Angststörung und mein Essverhalten
#1
Hallo zusammen,
ich bin neu hier und möchte kurz berichten. Vielleicht hat jemand Ähnliches erlebt und kann mir Mut machen. 
Ich leide an einer Angststörung. Dabei geht es vor allem darum, krank zu werden. Dahinter steht wohl eigentlich eine Versagens- und Verlustangst. Ich bin bereits in tiefenspsychologischer Therapie, habe aber dennoch das Bedürfnis mich mit anderen auszutauschen. Im Moment plagt mich am meisten mein Essverhalten. Ich esse eigentlich gerne und vielseitig, aber gerade bin ich sehr eingeschränkt, weil ich immer Angst habe, dass die Lebensmittel verdorben, Packungen beschädigt oder manipuliert sein könnten. Das führt dazu, dass ich an manchen Tagen nur belegtes Brot esse. Ich finde im Supermarkt oft kein Gemüse, weil es nicht „makellos“ aussieht usw. Kennt das jemand von Euch? Seid Ihr da irgendwann wieder rausgekommen? Wie habt Ihr es geschafft? Ich freue mich, von Euren Erfahrungen zu lesen!
Liebe Grüße Marie
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#2
Hallo Marie,
Da sich niemand anderes auf diese Geschichte gemeldet hat, schicke ich Dir hier meine "two-cents", wenngleich ich selber mit Lebensmitteln keine Probleme habe.
Aber das ist auch völlig egal. Bei dem einen ist es die Angst vor den Lebensmitteln und bei dem anderen die Angst vor der Erdstrahlung. Dann die Angst, unheilbare Krankheit zu haben, oder jeden Moment umzufallen. Es ist egal. Hypochondrie ist vielseitig, und hier ist es das Unterbewustsein, welches sich etwas einfallen lässt, um Dich aus der Routine rauszureissen, damit Du Dich einer innen gelegenen Baustelle widmest. Da bist D ja offenkundig dran, das zu erguenden.
Nach meiner Erfahrung und nach gegenwärtiger Therapiemeinung ist es aber mit Tiefenpsychologie bei Angstneurosen nicht getan. Die schiere Erkenntnis, wo etwas herkommt, hilft nur bedingt bei der Bewältigung, wie Du ja selber beobachten kannst im Supermarkt. Und ansonsten brächten die unzähligen Ratgeber in den Buchhandlungen etwas, wo man oft etwas vomn sich erkennt, feststellt, dass es anderen auch so geht, aber dann am Ende doch ohne Hilfe da steht.
Die Therapie der Wahl ist KVT mit oder ohne Medikamente.
Natuerlich kannst Du selber da ran, aber das erfodert ungemein vel Disziplin und Mut. Bei der Lebensmittelangst ist das ja an sich technisch einfach, kauf Dir einen Salat und gib Dir weniger Mühe beim Putzen....just kidding.
Ich weiss, dass das nicht zum Lachen ist.
Sprich das mit dem Therapeuten an. Bis dahin gilt Folgendes: Du hast jetzt halt einmal diese Furcht. Es ist Unsinn, damit zu haderrn, drum akzeptiere es. Du kommst Du auch irgendwann mal raus, so oder so, mit kompletter "Heilung" oder auch bleibender Furcht, aber das ist auch egal, denn jetzt ist es auch so. Und Hoffnung hat immer einen Haken.
Es gibt auch keine magische Pille oder einen Trick, sonst gäbe es sowas, wie dieses Forum nicht. Aber schon, die tatsache, dass Dir keiner (ausser mir schreibt) zeugt schon davon, dass die leute Besserung erfahren und dann dem Forum fern bleiben, so wirst Du das auch machen. Bis dahin gilt es, die Backen zusammenzukneifen und abzuwarten. Kein Kampf, keine Bemuehungen, nicht zuviel Hoffnung und Erwartung an die ein oder andere Massnahme. Kannst Du alles machen, aber am Ende sind es Geduld und Akzeptanz. Lenk Dich ab, beschäftige DIch mit anderen Menschen und geh raus.
Klingt simpel, ist aber sehr schwer, aber es wird schon. Schoenen Advent !
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