Generalisierte Angststörung

[Create]

Hallo an alle
So, gestern hatte ich meine erste Therapie Stunde, bzw. ein Erstgespräch. Ich habe eine generalisierte Angststörung, und das schon seit ca 1986...! Es ist nicht meine erste Therapie, aber diesmal setze ich viel Hoffnung hinein, denn diese Krankheit schränkt mein Leben jetzt schon 35 Jahre massiv ein - bei dieser Zahl erschrecke ich jetzt selbst...
In diesen 35 Jahren ging es mir mal so und mal so, die berühmte Angst vor der Angst hat es nicht besser gemacht.
Fakt ist in Urlaub fahren o.ä. ist nicht drin, ich muss immer mein Auto dabei haben um immer und sofort weg zu kommen. Schiff, Fähre, Bahn ist ziemlich unmöglich, dann kommen Panikattacken. Ebenso abseits "der Zivilisation" zu sein, also weit draussen auf dem Land.
Es belastet Partnerschaft und Freundschaften und zieht sich durch den ganzen Tag
In der letzten Zeit hat sich das enorm gesteigert, so das ich nicht mal ohne Angst mit dem Hund durch den Wald kam. Wahrscheinlich bedingt durch nicht verarbeitete Trauer, seit 2015 habe ich in der Familie jedes Jahr ein oder zwei Trauerfälle gehabt, acht an der Zahl.
Vielleicht gibt es den einen oder anderen hier, dem es ähnlich wie mir ergeht. Dann würde ich mich sehr freuen wenn Ihr mir schreibt   Liebe Grüße an Euch

[FredFred]

Hallo Create,

ich wollte dir nur mal kurz schreiben, damit du weisst, dass du nicht allein bist.

Ich habe eine Angststörung seit 1990. Seitdem habe ich 24/7 Angstgefühle und Schwindel, ununterbrochen. Das steigert sich dann zu richtigen Attacken in ähnlichen Situationen wie du sie beschreibst. Aufzug, Bahn, Einkaufen, überall wo man nicht sofort rauskommt, löst Panik aus.

Natürlich auch keinen Urlaub mehr seit dem, kein Kino, keine Restaurantbesuche oder so.

Auch bei mir hat sich das vor ein paar Jahren gesteigert, kann nichtmal mehr Autofahren, Job ist auch weg usw.

Ich habe alle Medis durch, die es auf dem Markt gibt, 4 Therapien gemacht, Hypnose, Akkupunktur, Tagesklinik, Reha, alles ohne jegliche Wirkung.


lg

[Create]

Hallo Create,

ich wollte dir nur mal kurz schreiben, damit du weisst, dass du nicht allein bist.

Ich habe eine Angststörung seit 1990. Seitdem habe ich 24/7 Angstgefühle und Schwindel, ununterbrochen. Das steigert sich dann zu richtigen Attacken in ähnlichen Situationen wie du sie beschreibst. Aufzug, Bahn, Einkaufen, überall wo man nicht sofort rauskommt, löst Panik aus.

Natürlich auch keinen Urlaub mehr seit dem, kein Kino, keine Restaurantbesuche oder so.

Auch bei mir hat sich das vor ein paar Jahren gesteigert, kann nichtmal mehr Autofahren, Job ist auch weg usw.

Ich habe alle Medis durch, die es auf dem Markt gibt, 4 Therapien gemacht, Hypnose, Akkupunktur, Tagesklinik, Reha, alles ohne jegliche Wirkung.


lg

Hallo FredFred   Es ist natürlich schon trostreich zu hören, das man nicht allein auf der Welt ist mit solchen Problemen. Auch wenn das was Du schreibst natürlich nicht schön für Dich ist. Lieben Dank für Deine Antwort   Ich habe auch die Angst das es noch schlimmer werden könnte - wobei man sich das eigentlich kaum schlimmer vorstellen kann. Ich bin, noch jedenfalls, selbstständig, einen kleinen Klamottenladen...übrigens für Männer, Jeans, T-Shirts etc...heisst ich muß mich jeden Morgen rausquälen und zum Laden fahren...und vorher noch mit dem Hund gehen. Ich denke auf der einen Seite, das es gut für mich ist eine Verpflichtung zu haben und zu "müssen", auf der anderen Seite ist es an besonders schlimmen Tagen wirklich anstrengend und Angst steigernd. Schon allein die tägliche Routine, besonders eben am Morgen, finde ich schlimm. Wie Du schreibst, Ãœbelkeit, Schwindel, Angst...alles dabei ! Wenn aber dann ein netter Herr in den Laden kommt und z.B. eine Jeans will, kann es durchaus sein das sich die Angst verflüchtigt weil ich einfach abgelenkt bin. Ich persönlich glaube, Ablenkung ist ein ganz großer Faktor im Umgang mit Angst. 
Was mir immer und immer wieder geholfen hat ist meine Heilpraktikerin für freie Psychotherapie und Traumatherapie. Sie arbeitet überwiegend mit Somatic Experiencing und ich weiß...im ersten Moment glaubt man nicht wirklich das es helfen könnte. Aber Fakt ist, jedes mal wenn ich bei ihr war, das ist ca alle 2 Wochen, geht es mir weitaus besser und vor allem - ich bin erstmal ruhig. Hast Du sowas schonmal versucht ? Schade ist das man es selber bezahlen muss, in meinem Fall sind es 70 Euro pro Stunde, aber es zahlt sich aus. Wenn Du die Gelegenheit bei Dir in der Nähe hast, würde ich Dir das wirklich empfehlen.
Das Erstgespräch gestern von dem ich berichtet habe war auch ... na ja ... ich zitiere mal " ...die Prognose bei der Dauer der Krankheit ist nicht sehr erhellend...aber..." Das hat gleich Mut gemacht - oder auch nicht... Ich glaube nicht daran das man es nicht in den Griff bekommt nach so langer Zeit. Ich glaube man muss einfach an den richtigen Menschen bzw Therapeuten geraten. So nach dem Motto : Ist der Schüler bereit erscheint der Lehrer. 
Du bist seit 1990 betroffen, ich seit 1986, und trotzdem sollten wir nicht die Hoffnung aufgeben.
Jedenfalls will die Dame mich behandeln, am 21. Oktober treffen wir uns wieder und ich freue mich darauf, denn irgendwas muss man doch unternehmen sagt mir mein Gefühl. Ich möchte so sehr mal wieder richtig FREI und UNBESCHWERT sein können, und machen können was ich will !
So bleibt nur, uns Beiden und allen anderen Betroffenen auf der Welt fest die Daumen zu drücken, das sie ihr "Problem" wieder in den Griff bekommen.
Ich freue mich sehr, solltest Du mir nochmal schreiben wollen 
Liebe Grüße