02.02.2021, 21:42
Hallo an alle,
wenn ich mich vorstellen darf, ich bin 47 Jahre, männlich, und ein Angsthase. Bis ich jedoch zu diesem Eingeständnis gekommen bin, war es ein langer Weg.
Angefangen hat bei mir alles mit moderaten Attacken in der Jugendzeit. Herzklopfen, innere Unruhe, schwitzen. Ich hab das damals noch als „normal“ abgetan, „man ist halt ab und an schon mal etwas aufgedreht“. Im Laufe der Jahre - besonders dann im Berufsleben - wurde aus den moderaten ziemlich ausgeprägte Attacken, welche sich auch länger hielten bzw. zeitnah wieder kamen. Besonders unschön war das bei beruflichen Anlässen (z.B. Dienstreisen). Schon Tage vorher verrückt gemacht, kaum geschlafen, unruhig etc. Während der Reise dann meist der „Höhepunkt“, kaum Schlaf, Kopfkino des Grauens, Ãœbelkeit (teilweise auch mit erbrechen), Kopfschmerzen usw. Da hab ich mir dann schon manchmal gedacht, „also irgendwas stimmt da aber nicht mit Dir“, bin aber schlussendlich drüber hinweg gegangen und habs ausgehalten / weiter gemacht. Bis Ende 2016, da war dann mein Zusammenbruch. Auslöser hierfür war das „lange Sterben“ meines Bruders. Wir haben ihn so lange es ging in der Familie betreut, da er alleinstehend war. Die ganze Sache war sehr kraftraubend und irgendwie bin ich dadurch unbemerkt in eine (Gedanken-)Spirale gekommen: „Wie soll ich das alles schaffen?“ —-> Dadurch die oben beschriebenen Symptome in nie gekanntem Ausmaß â€”-> Fehler auf der Arbeit / im Privaten —-> „Wie soll ich das alles schaffen?“
Als es dann schließlich wirklich nicht mehr ging, bin ich zu meiner Hausärztin. Hier erstmal alles organische abgeklärt, ohne Befund. Zum Glück hat meine Ärztin auch ein profundes psychologisches Wissen, sodass sie schnell die Ursache allen Ãœbels hier vermutete. Sie verschrieb mir Escitalopram und Mirtazapin, eine Psychotherapie hielt sie - damals noch - für nicht angezeigt. Mit den Tabletten ging es mir auch nach einiger Zeit besser, dann jedoch verstarb mein Bruder in 2017 und relativ kurze Zeit darauf mein Vater, womit 2017 für mich gelaufen war. Ab diesem Zeitpunkt (Tod meines Vaters) war Escitalopram in Höchstdosis angesagt und schließlich auch eine Therapie. Hier wurde dann die Diagnose „Angststörung“ gestellt.
Yo, soweit zu meinem Hintergrund (ich hoffe, es ist nicht zu ausufernd). Ich freue mich, hier zu sein, sowie auf den ein oder anderen Austausch.
Liebe Grüße, DarkSky
wenn ich mich vorstellen darf, ich bin 47 Jahre, männlich, und ein Angsthase. Bis ich jedoch zu diesem Eingeständnis gekommen bin, war es ein langer Weg.
Angefangen hat bei mir alles mit moderaten Attacken in der Jugendzeit. Herzklopfen, innere Unruhe, schwitzen. Ich hab das damals noch als „normal“ abgetan, „man ist halt ab und an schon mal etwas aufgedreht“. Im Laufe der Jahre - besonders dann im Berufsleben - wurde aus den moderaten ziemlich ausgeprägte Attacken, welche sich auch länger hielten bzw. zeitnah wieder kamen. Besonders unschön war das bei beruflichen Anlässen (z.B. Dienstreisen). Schon Tage vorher verrückt gemacht, kaum geschlafen, unruhig etc. Während der Reise dann meist der „Höhepunkt“, kaum Schlaf, Kopfkino des Grauens, Ãœbelkeit (teilweise auch mit erbrechen), Kopfschmerzen usw. Da hab ich mir dann schon manchmal gedacht, „also irgendwas stimmt da aber nicht mit Dir“, bin aber schlussendlich drüber hinweg gegangen und habs ausgehalten / weiter gemacht. Bis Ende 2016, da war dann mein Zusammenbruch. Auslöser hierfür war das „lange Sterben“ meines Bruders. Wir haben ihn so lange es ging in der Familie betreut, da er alleinstehend war. Die ganze Sache war sehr kraftraubend und irgendwie bin ich dadurch unbemerkt in eine (Gedanken-)Spirale gekommen: „Wie soll ich das alles schaffen?“ —-> Dadurch die oben beschriebenen Symptome in nie gekanntem Ausmaß â€”-> Fehler auf der Arbeit / im Privaten —-> „Wie soll ich das alles schaffen?“
Als es dann schließlich wirklich nicht mehr ging, bin ich zu meiner Hausärztin. Hier erstmal alles organische abgeklärt, ohne Befund. Zum Glück hat meine Ärztin auch ein profundes psychologisches Wissen, sodass sie schnell die Ursache allen Ãœbels hier vermutete. Sie verschrieb mir Escitalopram und Mirtazapin, eine Psychotherapie hielt sie - damals noch - für nicht angezeigt. Mit den Tabletten ging es mir auch nach einiger Zeit besser, dann jedoch verstarb mein Bruder in 2017 und relativ kurze Zeit darauf mein Vater, womit 2017 für mich gelaufen war. Ab diesem Zeitpunkt (Tod meines Vaters) war Escitalopram in Höchstdosis angesagt und schließlich auch eine Therapie. Hier wurde dann die Diagnose „Angststörung“ gestellt.
Yo, soweit zu meinem Hintergrund (ich hoffe, es ist nicht zu ausufernd). Ich freue mich, hier zu sein, sowie auf den ein oder anderen Austausch.
Liebe Grüße, DarkSky