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Ich weiß gerade nicht weiter...
#1
Hallo ihr Lieben,
Ich habe die letzten Tage hier mit gelesen und mich nun entschlossen, da es so akut ist einen Beitrag zu verfassen.
Ich habe seit meinem 18. Lebensjahr (also jetzt 15 Jahre) eine Panikstörung. Meine erste Therapie habe ich damals leider abgebrochen. Die zweite begann ich mit 21, da ich wieder die klassischen Symptome hatte wie Schwindel, Herzrasen und massive Unruhe. Das war eine fast zwei jährige Verhaltenstherapie, die mir wirklich gut geholfen hatte.
Aufgrund einer Burnout-Symptomatik hatte ich 2017 dann nochmal eine Therapie angestrebt. Ich wollte endlich mal die Grundursachen lösen. Ich wurde fast gleichzeitig zu Therapiebeginn auch schwanger und war direkt im Beschäftigungsverbot (arbeite als Krankenpflegerin auf einer Intensivstation). Am 30. Mai 2018 kam dann meine Tochter zur Welt.
Ich denke an meinem jetzigen Zustand gibt es ganz viele Ursachen, die den Rahmen sprengen würde.
Seit der letzten Woche habe ich mir durch Gewichtsabnahme zunehmend Sorgen gemacht. Ein Rundumcheck beim Arzt blieb befundlos. Ich wusste eigentlich auch, dass wahrscheinlich nichts rauskommt. Inzwischen habe ich wieder Herzrasen, massive Unruhe, Schwindel, Ãœbelkeit. Und nun kommt die Angst hinzu es nicht mehr in den Griff zu kriegen. Das es trotz meiner laufenden Therapie so weit kam. Ich hätte ab Montag eigentlich den Start der Kita-Eingewöhnung. Gerade bekomme ich aber kaum den Alltag hin. Ich überlege eine Tagesklinik aufzusuchen, aber ich weiß nicht wie wir das regeln sollen. Ich würde es auch so gerne ambulant und ohne Medis schaffen. Mein Mann ist total überfordert und kann diese Krankheit auch überhaupt nicht verstehen. Weiß jemand wie das mit der Kinderbetreuung akut laufen würde?
Oder Tipps was ich tun kann? Vielleicht doch spätestens Montag nochmal zum Hausarzt und sich eventuell doch was zur Beruhigung verschreiben lassen? Akut zum Psychiater?
Ich weiß nicht weiter. Gerade jetzt müsste ich funktionieren und tue es natürlich nicht. Und dieser Druck macht mir noch mehr Angst und ich bin mittendrin in dieser Spirale.
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#2
Hallo Tweety,

herzlich willkommen bei uns im Forum.
Vielleicht ist das was dir Sorgen macht die Kita. Eventuell möchtest du die Kleine noch nicht da unterbringen. Kann jemand die Kleine betreuen, solange du in der Tagesklinik bist, falls du doch dort hin gehen möchtest.

Gruß
Karin
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#3
Ich glaube nicht, dass das das eigentliche Problem ist. Ich habe zwar auch Respekt vor der Eingewöhnung, hatte mich aber auch sehr darauf gefreut. Was mich gerade so stresst, ist die Erwartungshaltung zu funktionieren und „gesund“ zu sein. Eben weil niemand auf sie aufpassen kann. Meine Mutter könnte es höchstens tageweise aber nicht die ganze Zeit. Mein Mann macht sich auch viele Gedanken wie das funktionieren soll. Was mich wiederum eben stresst ich müsse jetzt funktionieren und tue es natürlich jetzt erst recht nicht.
Und irgendwie komme ich aus diesen Zwangsgedanken und der Spirale nicht mehr raus. Mein Vorschlag war gestern, dass wir am Montag zusammen zum Hausarzt gehen und vielleicht einen Notfalltermin bei einem Psychiater über ihn bekomme. Dann sollte man uns auch sagen können, wie notfalls die Kinderbetreuung funktioniert. Zumindest hoffe ich das.
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#4
Ja, dass mit dem immer funktionieren müssen ist schon sehr schwierig und leider geht das nicht immer und mal fühlt sich dann schlecht. Muss man aber nicht.
Eventuell weiß die Krankenkasse auch einen Rat, wie das mit deiner Kleinen möglich ist, die Tagesklinik zu besuchen. Ich Glaube schon mal gelesen zu haben, dass einige Unikliniken eine Kinderbetreuung anbieten.
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#5
Hallo Tweety,
Ich bin  neu hier in dem Forum und habe mich sehr in dir wiedergefunden weil ich ebenfalls einen kleinen Sohn habe und seit einer Woche kaum in der Lage bin meinen Alltag zu bewältigen. Glücklicherweise kann meine Mutter mich unterstützen da mein Mann die ganze  Woche arbeitet aber ich verstehe sehr gut dass du großen Druck verspürst alles bewältigen zu müssen und eigentlich zu nichts in der Lage bist.  Ich kann dir aber den Rat geben in der nächsten Psychatrie anzurufen und deine Situation zu schildern, meistens bekommt man schon am nächsten  Tag einen Termin bei einem Notfall Psychologen und der kann dir dann auch sagen wie du die Situation mit deinem Kind mi besten regeln kannst und Dir gegebenenfalls Medikamente verschreiben. Ich hatte diesen Notfall Termin auch und mir wurde gesagt dass die Möglichkeit besteht eine Tagesklinik zu besuchen und das Kind parallel unterzubringen) 
Ich hoffe bei dir gibt es die Möglichkeit auch. Ich  wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg für de nächste Zeit. 
Ich habe mich immer gegen Medikamente entschieden aber nehme jetzt seit einer Woche am Abend Opipramol weil ich es als meine einzige Chance sehe zu Hause bei meinem Kind bleiben zu können. Leider wirken sie noch nicht und ich habe ständig das Gefühl dass trotz großer Unterstützung nie wieder alles gut wird besonders weil ich seit neustem den ganzen Tag schwindel verspüre der meine Ängste permanent aufrecht erhält. Kann mir jemand sagen wo ich mich bezüglich Angst und Panikattackem austauschen kann? Liebe Grüße von Josy
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#6
Hallo Tweety und liebes Forum,
ich melde mich heute zum ersten Mal. Mich hat deine Nachricht sehr berührt, Tweety. 
Anfang Mai ging es mir mit einem Burnout sehr, sehr schlecht. Mein Hausarzt hat sofort
reagiert und ich konnte gleich von der Praxis aus zu einem ihm gut bekannten Psychiater kommen.
Dieser hat mir Sertralin verschrieben, was mich wieder stabilisiert hat. Davon abgesehen mache ich
schon seit Oktober letzten Jahres eine tiefenpsychologische Psychotherapie. Hatte schon länger
gemerkt, dass ich Hilfe brauche. Die Therapie ist auf jeden Fall hilfreich und ich habe schon
viel über mich gelernt, aber sie konnte bisher nicht diese schreckliche Unruhe beseitigen, die ich schon fast
mein ganzes Leben habe. Diesbezüglich hat das Sertralin eine echt gute Wirkung, bin so froh darüber!
Ich möchte damit sagen, dass Psychopharmaka sehr wohl ihre Berechtigung haben. Arbeite übrigens
ebenfalls im medizinischen Bereich und sehe täglich, wie viele Patienten diese Medikamente nehmen.
Wir brauchen uns nicht zu schämen und den Helden zu spielen. Wir sind alle nur Menschen!
Ich bin jedenfalls dankbar, dass ich nach relativ kurzer Zeit wieder zur Arbeit gehen konnte. Wollte
es auch so, damit sich nicht eine schier unüberwindbare Hürde aufbaut. Mit meinem Chef habe ich offen
gesprochen und er hat sehr menschlich reagiert. Ich bin jetzt sehr aufmerksam in Bezug auf stressige
Situationen. Fühle natürlich immer noch Druck etc., kann aber dank Sertralin und Therapie besser damit umgehen.
Es würde mich freuen, wenn dir meine Antwort ein bisschen helfen konnte!
Liebe Grüße 
ruhepol
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#7
Danke Josy und ruhepol für eure Erfahrungsberichte!
Ich bin im Moment auch soweit, dass ich Medikamente nehmen würde, wenn sie notwendig sind. Mein Mann (ebenfalls Krankenpfleger) sagt auch ich soll mich nicht so sehr dagegen sträuben.
Ich hoffe sehr, dass wir morgen bei unserem Hausarzt geholfen kriegen. Mein Mann wird zu Hause bleiben, auch wegen unserer Tochter und mich begleiten. Wir hoffen auch einen Notfalltermin bei einem Psychiater zu bekommen für ggf. Medikamente und auch die Ãœberweisung für die Tagesklinik. Ich rechne leider mit Wartezeit und hoffe wir bekommen das irgendwie geregelt. Denn aktuell traue ich mir nicht zu den Alltag mit meiner kleinen Tochter ganz allein bewältigt zu bekommen. Irgendwie muss eine Betreuung dann hoffentlich möglich sein, da mein Mann ja auch irgendwann wieder zur Arbeit muss. Dieser Druck jetzt alles Schuld zu sein ist furchtbar und verstärkt die Angst. Da verstehe ich dich gerade auch so gut Josy. Aber wir schaffen das! Natürlich nicht über Nacht. Aber uns wird es besser gehen und wir können wieder voll mit unserer Familie zusammen sein. Da bin ich sicher.
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#8
Ich habe diese Krankheit bereits einmal für viele Jahre im Griff gehabt, und weiß also, dass man es schaffen kann. Egal wie ausweglos es gerade aussieht.
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