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Angst vor der Angst? Panik vor Situationen, in denen andere etwas davon merken
#1
Hi,

wie viele hier habe ich auch ein Problem mit der Angst. Ich vermute mal, es ist die Angst vor der Angst.

Es fing damit an, dass ich vor etwa 2 Monaten beim Sport plötzlich nur etwas schlechter Luft bekommen habe (bekannte Rückenprobleme), aber daraufhin so auf das Atmen fokussiert war, dass ich mich "veratme" und dann einen Würgereiz bekomme. Sport ging da also nicht mehr.
Daraufhin war ich auch die nächsten Male beim Sport so auf das Atmen fokussiert, dass ich direkt am Anfang diesen Würgereiz bekomme. Allerdings ist das Atmen an sich nicht das zentrale Problem, mich stört mehr, dass die anderen Leute da das mitbekommen, dass etwas nicht stimmt. Das macht dieses "Fokussieren auf das Atmen" noch schlimmer (oder ist der alleinige Grund dafür). Seitdem kann ich also keinen Sport mit anderen Leuten machen, weil ich viel zu fokussiert aufs Atmen bin (bzw Angst davor habe, dass ich wieder diesen Reflex bekomme), Sport alleine (z.B. Fahrrad fahren etc) geht ohne Probleme, bin mir also ziemlich sicher, dass es nichts körperliches ist. 

Das Problem hat sich aber auch auf andere Bereiche ausgeweitet. Wegen eines anderen Hobbys treffe ich mich fast jeden Tag für ~30 Minuten mit 2-10 anderen Leuten. Diese Treffen sind aber leider für mich auch der reinste Horror geworden. Vor allem die Zeit davor macht mich fertig, also wenn ich beispielsweise eine Stunde vorher erfahre, dass wir uns treffen wollen, dann bin ich diese Stunde komplett nervös, kann nicht ordentlich Atmen (ab und zu auch dieser Würgereiz) usw. Im Idealfall endet das ganze, sobald ich dann doch beim Treffen bin und auf etwas anderes fokussiert bin, heißt die Angst nicht mehr im Kopf habe. In letzter Zeit häufiger passiert es aber, dass ich mich dann während des Treffens etwas abkapsel und wie in ein Loch falle. Ich bin nur noch auf meine Nerven und aufs Atmen fokussiert, wirke fast abwesend und kann kaum reden/antworten, weil ich das mit dem Atmen dann nicht hinbekomme. Dadurch wird das ganze dann immer schlimmer, so dass ich manchmal sogar frühzeitig weglaufe. Die Nerven beruhigen sich dann meist innerhalb weniger Minuten. Ich habe da also Angst, dass die anderen etwas von meiner schlechten Lage merken bzw meine Reaktion (Würgereiz) mitbekommen.
Natürlich sind diese Treffen für mich weniger geworden, weil ich mich oft davor drücke. Treffe ich die Leute spontan (also wirklich nur über den Weg laufen, ohne Ankündigung etc), dann ist das Problem auch meistens nicht vorhanden oder deutlich schwächer.

Essen mit der Familie geht auch kaum. Generell habe ich die Probleme wenn nur sehr wenig/selten, wenn ich mit denen etwas mache, aber gemeinsam Essen wird schon schwierig, da ich dann kaum etwas runterbekomme.

Im Moment hat es sich so eingependelt, dass ich am Wochenende kaum Probleme habe, da auch mehrere Stunden mit den anderen verbringe, jedoch ist es unter der Woche kaum ertragbar. Warum es diesen Rythmus hat, kann ich mir nicht erklären. Arbeiten oder so tue ich nicht, bin ein Student mit aktuell Semesterferien, es gibt also kaum einen Wochenrythmus, an dem ich den Problemrythmus festmachen könnte.

Anfangs war ich einmal beim Hausarzt, der hat mir aber nur gesagt, ich soll es mit pflanzlichen Beruhigungsmittel versuchen und hat mir für den absoluten Notfall 6 chemische Beruhigungstabletten mitgegeben. Davon musste ich bisher 2 (4x halbe) für unerträgliche Situationen nehmen. Bin mir aber nicht sicher, ob das pflanzliche Beruhigungsmittel überhaupt noch wirkt oder ob das nur Placebo ist und durch die Dauereinnahme nicht mehr wirkt.

Mich stört momentan diese Unsicherheit, wie ich das Problem wieder loswerde. Früher hat alles ohne Probleme geklappt, warum auf einmal nicht mehr. Ich denke, mit einem Plan, wie ich das Problem loswerde, würde ich mich schon deutlich besser fühlen. Dann habe ich etwas, woran ich mich halten kann und worauf meine Hoffnung liegt. Vielleicht gibt es hier ja jemanden, der mir dabei helfen kann. Ich brauche also weniger Verständnis und mehr einen Lösungsweg.
Vor allem wäre auch sehr hilfreich: Wenn ich mich in so Situationen reinsteigere (beispielsweise so ein Treffen, wo ich mich nur noch auf mich selbst und meine körperliche Reaktion fokussiere und dadurch die Panik in dem Moment immer schlimmer wird), wie werde ich das möglichst sofort wieder los? Einzige Lösung momentan ist das "wegrennen", aber das gefällt mir selbst nicht... Auf etwas anderes konzentrieren hilft nur bedingt: Wenn es unbewusst passiert, klappt es. Mache ich es bewusst, habe ich immer noch im Hinterkopf, warum ich es überhaupt mache, womit das Problem doch nicht verschwindet.

Vielen Dank schon einmal für die Hilfe
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#2
Hallo,

herzlich willkommen bei uns im Forum.
Hast du eventuell Probleme mit dem Studium? Im Moment hast du zwar Semesterferien, aber sonst gehst du ja während der Woche in die Uni.
Irgend etwas, was auf der Stelle hilft gibt es leider nicht. Aber du kannst ja mal unter unserem Erste Hilfe Thema nachsehen, ob etwas für dich dabei ist, was dir hilft. Eventuell solltest du auch mal über eine Therapie nachdenken.

Gruß
Karin
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#3
Danke schon einmal für die Antwort.

Nein, Studium ist eigentlich auch nichts. Bin aufgrund der Entfernung nur selten/unregelmäßig in der Uni und seitdem es das Problem gibt war eigentlich nur die Klausurphase (bei der das Problem sogar weniger war als jetzt, vermutlich bessere Ablenkung) und eben Freizeit.
Ich werde mir das Erste Hilfe Thema morgen einmal gründlich durchlesen, danke.
Therapie habe ich auch schon drüber nachgedacht. Jedoch ist da noch einiges an Hemmung dabei...
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