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Zum verzweifeln - Marykeri - 27.01.2021 Hallo ihr Lieben, Ich bin neu und auf der Suche nach Rat oder einfach nur zum Austausch hier. Seit vielen Jahren kämpfe ich nun schon mit innerer Unruhe, Herzrasen und anderen unschönen Symptomen. Nach wie vor gehe ich davon aus, dass diese organischer Natur sind, jedoch finden die Ärzte nichts. Es fing an mit 14 Jahren, wo ich plötzlich im Sportunterricht nicht mehr mithalten konnte (normaler BMI), ich habe seitdem einen dauerhaft erhöhten Puls. Mittlerweile bin ich fast 26 und ich war schon bei gefühlt tausend Ärzten. Bisher ohne richtiges Ergebnis. Langzeit-EKGs ergeben nichts, außer die Bestätigung, dass mein Herz zu schnell schlägt. Danke dafür. Vor 4 Jahren kamen dann die Panikattacken dazu. Diese treten häufig unter Stress (auch körperlich, nach einem langen Arbeitstag) und in sozialen Settings auf. Sie äußern sich durch starke Heulkrämpfe, Herzrasen, zittern, Taubheitsgefühle, Schnappatmung etc. Manchmal kommen diese aber auch wie aus dem Nichts und ohne erkennbaren Auslöser, danach bin ich immer sehr erschöpft. Einige weitere Symptome/Diagnosen/Stichworte der letzten Jahre: Fuß-Ödem, Histaminintoleranz, B12 und D3 Mangel, Gastritis, niedriger Blutdruck, erhöhter Cortisol Wert, erhöhter Schilddrüsenwert (T3)... Ich bin mir sicher, dass diese Probleme durchaus psychosomatisch veranlagt sind. Auch bin ich mir jedoch sicher, dass dies nicht alles ist. Ständig leide ich unter Herzrasen und innerer Unruhe, ich kann mich nicht mehr entspannen, was mich verzweifeln lässt. Mir ist dadurch auch oft sehr übel. Mir wurden im Laufe der Jahre bereits Antidepressiva und auch Betablocker verschrieben, die ich jedoch nicht sehr lange eingenommen habe. Ich bin mir unsicher, ob diese Themen hier überhaupt hingehören, aber ich bin mit meinem Latein leider langsam am Ende. Ich war bereits in Therapie. Sollte ich damit wieder anfangen oder hat jemand andere Ratschläge? Natürlich erwarte ich an dieser Stelle keine Diagnose, nur vielleicht ein paar nette Worte.  Habt einen schönen Tag. RE: Zum verzweifeln - Karin - 27.01.2021 Hallo Marykeri, herzlich willkommen bei uns im Forum. Ich würde es auf jeden Fall nochmals mit einer Therapie versuchen. Ansonsten viel raus in die Natur, schöne Dinge tun und dir auch mal etwas gönnen. Vielleicht versuchst du es auch zu oft andren Recht zu machen und kannst nicht nein sagen, das wären auch Punkte, woran du arbeiten könntest. Gruß Karin RE: Zum verzweifeln - Gopi - 27.01.2021 Nun, der "Krankengeschichte" und den Symptome, die Du schilderst, nach zu urteilen könnte es sich schon um eine neurotische Störung handeln könnte. Wenn Du zB vom Kardiologen durchgecheckt bist, und sich keine Diagnose für die Tachykardie findet, dann ist eine psychosomatische Ursache das Wahrscheinlichste. Wobei das nicht heisst, dass diese Symptome nicht da sind oder gar eingebildet sind. Es ist dafür lediglich keine organische Ursache zu finden. Lediglich ein ständig erhöhter T3 Spiegel im Sinne einer Hyperthyreose könnte tatsächlich eine Tachykardie/Unruhe erklären. Das sollte man abklären. Der Rest sind Verlegenheitsdiagnosen , mit ganz großer Wahrscheinlichkeit ohne jede klinische Relevanz, zB Histaminintoleranz mit Gastritis. Ein Klassiker unter der Patienten mit psychosomatischen Störungen. Sowas haben behandelnde Ärzte wohl auch vermutet, wenn sie Dir Antidepressiva verordnet haben (wohl auch aus Verlegenheit). Denn die Aufarbeitung der Geschichte gehört in die Hände einer/s Psychotherapeuten. -Du hast ja bereits erkannt, dass die Episoden aus dem Nichts kommen und Dich schon lange zermürben. Zu akzeptieren, dass es so ist, und dass Du dem Treiben mit rationalem Denken nicht Herr wirst, wäre der erste Rat. -Natürlich kannst Du das auch beobachten, und Dich ablenken und auf einen günstigen Verlauf warten. Aber ich glaube die Tatsache, dass das schon Jahre geht, rechtfertigt die Wiederaufnahme einer Therapie. DAs wäre der zweite Rat. Die kann keine Wunder, darum gehört da eine Portion Geduld dazu. -Parallel und in der Zwischenzeit tu Dir was Gutes, geh raus (siehe Karin´s Eintrag), lenk Dich ab. DAs wäre Rat drei. Aber beachte, dass Du nicht zuviele Dinge unternimmst mit dem Zweck, dass Du die Probleme beherrschen kannst. Das funktioniert , abgesehen vom Runterkommen aus akuten Panikzustaenden, meist nicht. Die Angst/Panik mit rationalem Denken kontrollieren zu wollen, ist eine Illusion. -Schreib ein Tagebuch, das hilft vielen Leuten. Sei versichert, dass es viele Menschen mit ähnlichen Symptomen gibt. DU bist nicht alleine. Und mit etwas Mut zur Akzeptanz der Situation besteht gute Chance , dass es besser wird bzw Du besser damit klarkommst. Oft steckt eine unterliegende , im Unterbewusstsein versteckte Problematik dahinter, die zu verstehen einfach gut tut und die Akzeptanz erleichtert. Du bist mit Deinem Latein nicht am Ende, Du versuchst nur, due Sache mit logischem Denken zu verstehen und einzugrenzen. Daran scheiterst Du naturgemäß und das frustriert Dich. Mit der Zeit erkennst DU , dass die Ursache in Deinem Kopf liegt und Hilfe von ausse da nur bedingt etwas bringt. -Rat null war aber noch die Abklärung der Schilddrüsenstoffwechsellage. Viel Erfolg. |