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Zusammenhang mit Kortison(entzug)? - Druckversion

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Zusammenhang mit Kortison(entzug)? - Lithiuminchen - 22.09.2020

Wunderschönen guten Morgen. 

Ich bin neu hier, habe jedoch schon einige Zeit mitgelesen Smile 
Meine Geschichte ist eine bisschen eine längere, aber ich versuche sie mal etwas zu kürzen: 

Ich bin 27 Jahre alt und bei mir wurde letztes Jahr eine (nicht lebensbedrohliche, aber unangenehme chronische Krankheit) diagnostiziert - die Zeit war natürlich alles andere als schön und verbunden mit vielen Ängsten, Sorgen und Traurigkeit. Damals musste ich erstmals für ca. 6 Monate Kortision einnehmen. 
Kurz nach Absetzen hatte/entwickelte ich eine Angststörung.. im Vordergrund steht bei mir immer die Angst, an einer weiteren schlimmen Krankheit zu leiden. 

Ich war dann auch in Therapie und mir ging es soweit recht gut.. keine Angstattacken mehr und die Sorgen waren auch weniger. Ich würde sogar sagen, dass ich wieder richtig glücklich und ausgeglichen war.  

Nun hatte ich heuer mit Beginn der Coronazeit abermals einen Schub - wieder ganz viele Sorgen und Ängste und wieder Kortison. 
Seit ca. 3 Wochen habe ich das Kortison nun wieder abgesetzt und mir geht es genau gleich wie vor einem Jahr: massive Ängste, die mir den Alltag ziemlich erschweren. Ich fühle mich so zittrig und unsicher und auch meine Hände zittern sehr stark. Verspannungen im Hals/Nacken-Bereich sind sowieso Standard. Gelegentlich höre ich auch ein leises rauschen im Ohr und was jetzt neu hinzukommt: ich hatte bereits zweimal Augenflimmern, welches sich zuerst mit weißen Blitzen ankündigt - beide Male nach ca. 15 Minuten vorbei. 
Ich habe letztes Jahr in der PT die Diagnose "Angststörung" erhalten... also theoretisch WEiß ich, dass mir meine Psyche diesen Streich spielt.. allerdings habe ich ständig diesen, "aber was ist, wenn doch etwas ist..." Gedanken im Kopf.

Ich spüre extrem in meinen Körper hinein und kann mich kaum auf etwas anderes konzentrieren.. ärztlich abklären will ich meine Symptome nicht, weil ich meinen Angstgefühlen irgendwie nicht nachgeben will.. oder sollte ich das zur Beruhigung doch machen? Wobei ich sagen muss, ich komm mir fast dumm vor, wenn ich meinem Hausarzt ALLE meine Symptome aufzählen soll.. 

Ich finde es jedoch irgendwo interessant, dass mein momentaner psychischer Zustand wieder genau nach Absetzen des Cortisons erfolgt... zeitlich genauso wie im letzten Jahr. Hat da irgendjemand vielleicht ähnliche Erfahrung gemacht oder weiß da evtl. mehr? 

Schönen Tag noch und ich freu mich auf Rückmeldungen Smile


RE: Zusammenhang mit Kortison(entzug)? - Potter - 23.09.2020

Guten Morgen Lithiuminchen  Smile

Ich habe leider keine Erfahrungswerte zum beschriebenen, wollte dich aber trotzdem erstmal herzlich willkommen heißen  Smile

Ich kann verstehen, dass du deinen Ängsten nicht nachgeben willst, würde aber immer dazu raten auch körperliche Dinge auszuschließen. Erstrecht, wenn bei dir eine reale Krankheit diagnostiziert wurde und die Symptomatik nach Absetzen vom Kortison schlimmer geworden ist. Es ist denke ich oft eine Gradwanderung bei einer Angststörung - was ist nun körperlich und was macht meine Psyche ? Ich kenne Gedanken wie 'Ich kann doch nun nicht schon wieder zum Arzt gehen, ist wahrscheinlich eh nur mein Kopf'. Aber sicher ist es besser, wirklich auf der sicheren Seite zu sein und alles auszuschließen, um sich dann ganz auf die Psyche konzentrieren zu können. 

Kannst du dir denn vorstellen nochmal in Therapie zu gehen ? 

Ich habe in meinem Leben schon viele Therapien gemacht, bei mir haben die Therapien immer damit geendet, dass ich recht stabil und glücklich war. Irgendwann kamen dann aber wieder Symptome unterschiedlicher Art. Als wenn meine Seele erstmal alles verarbeitet hat, um sich dann nach einiger Zeit wieder bemerkbar zu machen und um zu sagen: 'Alles klar, ich bin nun bereit für den nächsten Schritt, hier ist noch Redebedarf' - Ich will damit sagen, dass es nicht ungewöhnlich ist, dass die Symptome und die Krankheit in Wellen kommt.

Liebe Grüße,

Potter


RE: Zusammenhang mit Kortison(entzug)? - Gopi - 23.09.2020

Guten Morgen,
Wie Potter das schon geschrieben hat, ist es oft ein lebenslanger Prozess, die Beschaeftigung bzw Einfriedung der Angst. Es gibt ja ungluecklicherweise nicht die "eine" Therapie.
Aber bzgl des Hormons Cortisol ist bekannt, dass es psychoativ ist. Daher ist eine Steroidtherapie auch ohne weiteres in der Richtung wirksam. Hochdosiert kann Cortison sogar reaktiv pyschotische Wirkungen auslösen. Wenn man das absetzt, kann das sicher ebenso eine Störung der Psyche bewirken. VOr allem auch dann, wenn man das Absetzen abrupt macht. bei Steroidstosstherapien > 1 Woche ist es noetig, das Steroid schrittweise zu reduzieren (nach Schema). Hat man das über laenger eingenommen (Monate) und setzt es ploetzlich ab, riskiert man eine akute Nebenniereninsuffizienz.
Also, was ich sagen will: die ANtowrt ist ja. Auch das Absetzten von Cortison kann sich psychisch auswirken n.m. E.


RE: Zusammenhang mit Kortison(entzug)? - Lithiuminchen - 23.09.2020

Hallo ihr Lieben,
danke für eure Antworten & die Willkommenswünsche 🙂
Ich hab mich gestern am Abend dazu entschieden wieder Kontakt mit meiner Therapeutin aufzunehmen.. bin zwar ein bisschen enttäuscht, dass es mir gerade nicht selber gelingt diesen Angstkreislauf zu durchbrechen, vor allem da ich keine externen Faktoren finde (außer das Cortison) dem ich dieses Wiederaufflammen der Angst zuordnen könnte. Aber ist halt wohl einfach so.

Termin für Augenuntersuchung und EEG habe ich auch schon, obwohl der Arzt meinte, dass meine Erzählungen nach Migräne klingen habe ich natürlich jetzt schon Panik, dass das EEG zeigen könnte, das was mit meinem Hirn nicht stimmen könnte und ich als sabberndes Häufchen Elend enden werde 🙈

Wobei ich merke, dass es schon allein eine Entlastung ist meine Sorgen und Gedanken hier niederzuschreiben.. so detailiert rede ich nämlich mit meinem Partner nicht darüber, will ich auch nicht.

Also danke nochmal & ich hoff euch gehts allen gut und wir kommen mit unseren Monsterchen zurecht 👻


RE: Zusammenhang mit Kortison(entzug)? - Gopi - 23.09.2020

Ãœbrigens klingt die Symptomatik, die DU an den Augen beschreibst, sehr stark nach sog Flimmerskotomen . AUch okulaere Migraene genannt. DAs hat in der Regel was mit Stress zu tun.
Wozu soll das EEG gut sein?


RE: Zusammenhang mit Kortison(entzug)? - Lithiuminchen - 23.09.2020

Ich weiß nicht.. der Arzt meinte, dass er das machen will.. hat das gar nichts mit Migräne zu tun? Und da rattern die Angsträdchen schon wieder 😅🙈


RE: Zusammenhang mit Kortison(entzug)? - Jasmin1990 - 23.09.2020

Hallo ich weiß nicht ob das hier richtig ist aber ich habe mal eine Frage. Ich nehme seit fünf Tagen Escitalopram und habe seitdem stärkste Kopfschmerzen. Hat denn jemand schon Erfahrung damit und kann mir sagen ob die wieder weg gehen? Bin echt verzweifelt.
Danke schon mal Wink


RE: Zusammenhang mit Kortison(entzug)? - Potter - 23.09.2020

(23.09.2020, 08:55)Lithiuminchen schrieb: Hallo ihr Lieben,
danke für eure Antworten & die Willkommenswünsche 🙂
Ich hab mich gestern am Abend dazu entschieden wieder Kontakt mit meiner Therapeutin aufzunehmen.. bin zwar ein bisschen enttäuscht, dass es mir gerade nicht selber gelingt diesen Angstkreislauf zu durchbrechen, vor allem da ich keine externen Faktoren finde (außer das Cortison) dem ich dieses Wiederaufflammen der Angst zuordnen könnte. Aber ist halt wohl einfach so.

Termin für Augenuntersuchung und EEG habe ich auch schon, obwohl der Arzt meinte, dass meine Erzählungen nach Migräne klingen habe ich natürlich jetzt schon Panik, dass das EEG zeigen könnte, das was mit meinem Hirn nicht stimmen könnte und ich als sabberndes Häufchen Elend enden werde 🙈

Wobei ich merke, dass es schon allein eine Entlastung ist meine Sorgen und Gedanken hier niederzuschreiben.. so detailiert rede ich nämlich mit meinem Partner nicht darüber, will ich auch nicht.

Also danke nochmal & ich hoff euch gehts allen gut und wir kommen mit unseren Monsterchen zurecht 👻

Hall nochmal Lithiuminchen  Smile 
Das klingt doch schon mal super, dass du den Schritt in eine neue Therapie machst - super! Du hast nichts zu verlieren und alles zu gewinne. Auch super, dass du ärztlich deine Symptome nochmal abklären lässt, das klingt alles so als wärst du auf dem richtigen Weg und würdest dich gut um dich selbst kümmern. Ich drücke dir doll die Daumen, dass dadurch bald etwas Entlastung sattfindet und du deinen Ängsten besser gegenüber treten kannst - nur nicht aufgeben Smile

Viele liebe grüße und weiter so  Applaus

Potter


RE: Zusammenhang mit Kortison(entzug)? - Lithiuminchen - 23.09.2020

Vielen Dank lieber Potter!

Ich bin gerade auch wieder sehr zuversichtlich, ich habe in den letzten Tagen wieder sehr viel bewusst an meiner Entspannung "gearbeitet" (allein das Wort zeigt ja schon, dass mit dem Stressmanagement was nicht passt) .. habe meinen Anspruch an den Haushalt etwas zurückgeschraubt, war in der Natur und habe Meditationsübungen gemacht (falls wer will ich kann da einen YT Kanal wirklich seeehr empfehlen.. wenn ich das darf 🤭) und oh wunder die Gedanken kommen tatsächlich zur Ruhe - so angenehm!!
Also an alle: Nur nicht den Mut und die Geduld verlieren!!

Gute Nacht euch allen 🌛


RE: Zusammenhang mit Kortison(entzug)? - Potter - 24.09.2020

Guten Morgen nochmal 

das freut mich sehr zu hören, weiter so!   Smile

Mich würde der Kanal interessieren, weiß aber auch nicht ob man das posten darf  Kratz

Magst du mir eine persönliche Nachricht schicken ? 

Herzliche Grüße, 

Potter