Wer hat es eigentlich ganz geschafft? - Druckversion +- Forum angst-und-panik.de (https://www.forum.angst-und-panik.de) +-- Forum: Alles zum Thema Angst & Panik (https://www.forum.angst-und-panik.de/forumdisplay.php?fid=3) +--- Forum: Erfolgserlebnisse (https://www.forum.angst-und-panik.de/forumdisplay.php?fid=34) +--- Thema: Wer hat es eigentlich ganz geschafft? (/showthread.php?tid=8378) Seiten:
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Wer hat es eigentlich ganz geschafft? - mustaine - 05.04.2018 Hallo, eine Frage mal in die Runde. Gibt es eigentlich jemanden hier der es geschafft hat? Ich meine jetzt komplett angstfrei, ohne Panikattacken, ohne die ätzenden Symptome? Und ohne Medikamente auskommt? Ich frage deshalb, weil ich so langsam mit meinem Latein am Ende bin. Was hat Euch geholfen? Welche Art Therapie habt Ihr gemacht? Habt Ihr Bücher gelesen? Welche Medikamente habt Ihr genommen? Habt Ihr Euer Leben generell veränder? Wie habt Ihr es geschafft völlig angstfrei zu werden? Ich denke, dass das viele interessiert. Vielen Dank für Eure Hilfe. Lg Patrick RE: Wer hat es eigentlich ganz geschafft? - Karin - 05.04.2018 Hallo Patrick, ob man es schafft, komplett angstfrei zu werden, weiß ich nicht. Aber viele schreiben inzwischen hier nicht mehr. Also nehme ich an, dass es ihnen wieder besser geht. Ich selber bin auch nicht angstfrei, aber inzwischen kann ich gut damit umgehen, falls mal was kommt, da ich weiß, dass das auch wieder verschwindet. meist schon am nächsten Tag. ganz oft sind das auch nur so Momente. Gruß Karin RE: Wer hat es eigentlich ganz geschafft? - Kareena - 09.04.2018 Hallo Patrick, ich kann dir nur weitergeben, was mir meine Therapeutin damals gesagt hat: Das Ziel muss nicht ein angstfreies Leben sein, sondern ein lebenswertes Leben. Ich finde, das ist eine sehr kluge Aussage, weil sie den Druck aus dem ganzen rausnimmt. Ich finde es auch deshalb so toll, weil es hilft diesen Teil anzunehmen und zu akzeptieren. Das ist nun mal das Symptom, mit dem man auf Stress reagiert. Manche haben höllische Migräne, Gastritis, Wutausbrüche, oder neigen zu Depressionen. Bei uns sind es nun einmal die Panikattacken/Angstzustände. Das ist wie eine Kontrollleuchte im Auto. Nichts schlimmes per se, aber man muss sich halt darum kümmern. Aus meiner Erfahrung: Ich habe nie Medikamente genommen, habe 2 Verhaltenstherapien gemacht (mit Abstand von ca. 5 Jahren). Ich war dazwischen über lange Zeit komplett angstfrei. Und wenn die Angst wieder kam, wusste ich genau was ich machen muss und empfand es nicht als belastend oder Katastrophe. Momentan habe ich (ca. 5 Jahre nach der Therapie) wieder eine Angstphase mit regelmäßigen Panikattacken. Deshalb bin ich auch im Forum, der Austausch hilft mir dabei. Ich habe aber auch zurzeit eine anstrengende Phase in meinem Leben. Die Panikattacken sind eine Reaktion darauf. Was mir grundsätzlich geholfen hat ist definitiv die Verhaltenstherapie. Ich habe gelernt, wie ich mit Panikattacken umgehe und mir mein Leben davon nicht vermiesen lasse. Und Sport tut mir auch sehr gut. Ich habe mal wo gelesen, dass sich regelmäßiges Laufen wie ein Antidepressivum im Gehirn auswirkt - und ich kann das absolut bestätigen! Regelmäßiger Sport senkt einfach den Stresslevel im Körper (auch wenn's manchmal ne Ãœberwindung ist) und das senkt das "Risiko" einer Panikattacke massiv. Also, Kopf hoch! Das kommt von jemandem wie mir, die eine Phase hatte, in der ich gar nicht mehr außer Haus gegangen bin und zig Panikattacken täglich hatte. Ich habe gelernt damit umzugehen und mache heute alles, worauf ich Lust habe und lasse mich in nichts einschränken. Das Ziel muss nicht die komplette Angstfreiheit sein, die wird vermutlich immer wieder mal vorbeischauen, wenn es gerade schlecht läuft, aber das ist kein Grund unglücklich zu sein. Das ist wie eine Erkältung. Geht alles vorbei, man muss sich nur etwas darum kümmern. LG Kareena RE: Wer hat es eigentlich ganz geschafft? - Ine-76 - 09.04.2018 Hallo Patrick, ich kann das gut nachvollziehen. Die Gedanken habe ich auch oft. Die Angst kommt und geht wie es ihr passt. Ich habe vor 12 Jahren eine Verhaltenstherapie gemacht. Das war eine Katastrophe. Nachher ging es mir schlechter als vorher. Die Ängste kamen von einem Tag auf den anderen und ich das 3. Mal in meinem Leben eine Panikattacke hatte saß ich schon in der Therapie ohne zu wissen wie ich dahin gekommen bin und wozu. Meine damalige Hausärztin hat dies veranlaßt und ich war nicht freiwillig da. Therapie kann man nicht erzwingen. Nach der therapie kamen die Probleme. Nach bestimmt 3 Jahren erst wurde es immer besser. Es gab immer ein Tief, aber es ließ sich gut leben. Vor 4 Jahren dann kamen die Ängste zurück. Mal mehr ,mal weniger. Seit 2 Jahren sind sie fast unerträglich. In letzter Zeit habe ich viel hinterfragt. Wo kommt der Mist her? Wer ist verantwortlich das es mir so geht? Ist es genetisch bedingt? Eine Krankheit an der ich nichts ändern kann? Therapie oder Entspannungstechniken erlernen?.... Manchmal weiß ich nicht mehr weiter. Jetzt weiß ich man muß die Ängste angehen. Aktiv! Es ist unheimlich schwer. Meine Angst ist sehr zukunftsorientiert geworden was mich stört und sich nicht bekämpfen lässt. So scheint es mir. Du darfst die Angst nur nicht gewinnen lassen. Angstfrei werden daran glaube ich nicht mehr nach 12 Jahren Angst. Aber ich glaube daran das man aktiv werden kann gegen seine Ängste und sich dadurch Erleichterung verschaffen kann. in kleinen Schritten. Ich wünsche dir viel Kraft ein angstfreieres Leben zu führen. LG Ine RE: Wer hat es eigentlich ganz geschafft? - Rakete - 24.04.2018 Hey Patrick, welch Zufall hier mal wieder reinzuschauen. Wie Karin sagt, sobald es einem besser geht ist man hier verschwunden. Also, Panik hab ich garkeine mehr, und die Ängste kommen mal hoch um hallo zu sagen, mehr aber nicht. Klar in bestimmten Situationen ist es schon mal etwas stärker, aber ein wenig Angst gehört ja auch dazu. Hmm, ich hab der Sache irgendwann einfach nicht mehr so viel Beachtung geschenkt und trotzdem gemacht was ich wollte, so hat sich das Stück für Stück aufgelöst. Wenn eine Panikattacke kam hab ich mich hingelegt und einfach gewartet bis es vorbei war und dann weitergemacht. Natürlich ist man danach fix und fertig, aber so what? So hat man halt seine kleinen Zipperlein, aber um so mehr man sich darum Gedanken macht um so schlimmer wird selbst ein kleiner Kratzer. Therapie habe ich gemacht, aber nicht wegen den Ängsten, sondern um Ballast abzuwerfen. Jetzt gehts leichter. M. RE: Wer hat es eigentlich ganz geschafft? - Oyten28876 - 25.04.2018 Hallo Patrick! Ich hatte von 2012 bis 2016 mit Panikattacken und den verbundenen Symptomen wie Schwindel, Ãœbelkeit, Herzrasen, Bluthochdruck zu tun. 225mg Venlafaxin, jeden zweiten Tag Tavor, 3 Blutdrucktabletten und Tabletten gegen den "Zerfall" meiner Leber hab ich genommen. 2 Jahre davon in Therapie die mir nicht wirklich was gebracht haben. Meine damalige Lebenspartnerin hatte es dann vorgezogen sich einen neuen Partner zu suchen und ich stand alleine da. Ich hatte nie das Problem gefunden woher meine Panik kam aber innerhalb kürzester Zeit hatte sich das bestätigt was ich immer geahnt aber nie wahr haben wollte. Sie war weg und mein ganzer Körper hat sich erholt. Sie hatte damals ihre Angststörung in die Beziehung mit hineingebracht und ist schnell mit allem überfordert gewesen. Meine Ärztin meinte das ich mir sie als Lebensaufgabe genommen hatte und damit einfach überfordert war. Ich konnte innerhalb von 2 Monaten meine ganzen Tabletten absetzen. Meine letzte Tavor hab ich genommen als meine Ex 2 Monaten nach der Trennung kam und noch was holen wollte. Ich hab in 3 Monaten 30kg abgenommen und bin täglich beim Sport, hab mein Selbstbewusstsein wieder und viele neue Leute kennengelernt. Selbst den Motorradschein hab ich gemacht, was vorher undenkbar war da ich nicht mal einen Helm aufsetzen konnte. In der Partnerwahl bin ich jetzt vorsichtiger ;-) Alles in allem, mir geht es gut und bin Panik, Angst und Tablettenfrei. RE: Wer hat es eigentlich ganz geschafft? - Mindeed - 08.05.2018 Meiner Meinung nach muss man sein Leben komplett auf den Kopf stellen und sich neue Gepflogenheiten aneignen. Bei mir war es zum größten Teil die Ernährung, mehr Bewegung und tägliche Meditation. Bin schon länger frei von Panikattacken und Angst (in krankhafter Form). Habe nie Medikamente genommen. RE: Wer hat es eigentlich ganz geschafft? - binchen91 - 09.06.2018 (25.04.2018, 11:03)Oyten28876 schrieb: Hallo Patrick! das ist schön zu lesen und motiviert total 😊 ich wünsche dir weiterhin alles gute 😊 RE: Wer hat es eigentlich ganz geschafft? - Ruby - 13.09.2018 Hi Patrick, bin gerade mitten in einer Attacke Deinen Beitrag zu lesen war toll. Es gibt mir Hoffnung. Danke Dir! RE: Wer hat es eigentlich ganz geschafft? - Esther - 04.03.2019 Hi Patrick, ich habe Angst seit über zwanzig Jahren. Mal mehr mal weniger. Habe einiges an Therapien probiert. Ich habe jetzt die emotionale Körperarbeit kennengelernt und jetzt meinen 10 Termin. Und ich war mit meinen Kids alleine im Puppentheater. Mir ist erst nach einer Stunde aufgefallen das ich gar keine Panik hatte..... Ich habe auch einige Sachen ausprobiert die ich sonst immer vermieden habe und es ist um sooo vieles besser geworden! Wenn ich viel Stress hab ist die Angst näher, aber wenn ich relativ entspannt bin ist sie fast ganz weg und ich bin wieder viel mehr unterwegs! Das vermeidungsverhalten wird deutlich weniger  Ich bin hier in Norddeutschland durch Zufall auf WURDE GELÖSCHT gestossen und dankbar sie gefunden zu haben! wenn es dich interessiert kannst ja mal auf ihrer Seite stöbern. Das Gästebuch mag ich sehr LINK WURDE GELÖSCHT Dir weiter viel Kraft und Sonne RE: Wer hat es eigentlich ganz geschafft? - Christian - 12.04.2019 (08.05.2018, 17:41)Mindeed schrieb: Meiner Meinung nach muss man sein Leben komplett auf den Kopf stellen und sich neue Gepflogenheiten aneignen. Bei mir war es zum größten Teil die Ernährung, mehr Bewegung und tägliche Meditation. Bin schon länger frei von Panikattacken und Angst (in krankhafter Form). Habe nie Medikamente genommen. Bei mir ging's ebenfalls ohne Medis. Hatte allerdings keine Panikattacken, sondern sehr unregelmäßig auftretende Verlustängste mit Heulkrämpfen, extreme Schüchternheit und eine leichte Depression mit Antriebsstörung. Wirklich geholfen hat schließlich die konsequente und vor allem tägliche Arbeit mit verschiedenen Vusualisierungstechniken (also im Grunde Hypnose), sowie der Aufbau von Morgenritualen (geführte Meditation) und Abendritualen (Erfolgstagebuch, geführte Meditation). Außerdem habe ich in dieser Zeit Fernsehen, Zeitungen, Social Media etc. komplett gemieden und habe mich vor allem darauf konzentriert herauszufinden, was mir persönlich wirklich gut tut und Spaß macht. Das ging sogar so weit, dass ich Gespräche unvermittelt abgebrochen habe, die sich nur um negativen Mist gedreht haben. Zusätzlich habe ich meine Ernährung von sehr fleischlastig, fettig, viel Zucker (Sehr viel Junk-Food) und Alkohol auf eine ausgewogenere Mischkost umgestellt. Ich esse zwar noch Fleisch, jedoch nur 1-2 mal die Woche. Cola und Limo trinke ich im Grunde gar nicht mehr. Alkohol nur noch selten. Früher hatte ich auch so gut wie keine Bewegung. Gehe jetzt jeden Tag zu Fuß in die Arbeit und oft für Spaziergänge in den Wald, wo ich einfach die Natur genieße. Dazu machen wir mit den Kindern am WE oft kleinere Radtouren oder gehen gemeinsam in den Zoo. Diese Tage, an denen ich nicht die Kraft hatte aus dem Bett zu steigen, habe ich seit knapp 4 Jahren nicht mehr und die kommen auch nicht wieder. Dafür sorge ich. RE: Wer hat es eigentlich ganz geschafft? - Mindeed - 21.04.2019 Hey! Ich bin einer der (gar nicht so) Wenigen, der es wieder herausgeschafft hat. Das man so selten von Erfolgsgeschichten hört liegt nicht daran, dass es sie nicht gibt, sondern das die Leute, die es wieder herausgeschafft haben, einfach ihrer wiedergewonnenen Freiheit nachkommen. Es gibt also keinen Grund zu verzweifeln. Es ist möglich, auch wenn es nicht einfach ist. Man muss schon eine große Opferbereitschaft mitbringen, denn mit den alten Gewohnheiten, die einem die Störung eingebrockt haben, kommt man auch nicht weiter. Man muss sein Leben auf den Kopf stellen. Aber um hier mal Nägel mit Köpfen zu machen, hier mal ein paar Stellschrauben, die mir aus meiner Störung (Emetophobie mit Panikstörung) geholfen haben: -Meditation (war für mich der absolute Game-Changer) Eine Angststörung basiert auf "verkorksten" Denkmustern und durch die Meditation nimmt man genau diesen verkorksten Gedanken die Kontrolle ab -Sport Sport wirkt erwiesenermaßen genauso gut, wenn nicht sogar besser als angstlösende Medikamente -Ernährung 80 % unserer "Wohlfühlhormone" werden im Darm produziert. Wer sich schlecht ernährt, wird sich früher oder später auch schlecht fühlen. Körperlich und geistig. -Konfrontation Einmal in der Angst drin, muss man seinem Gehirn wieder zeigen, dass es eigentlich gar nichts gibt, wovor man sich fürchten muss. Das erfordert Wiederholung, Leidensbereitschaft und Disziplin -Opferrolle ablegen Verantwortung für die eigene Gesundheit und generell für das eigene Leben übernehmen. So hart es klingen mag: niemand ist Schuld außer man selbst. Bin mittlerweile seit über einem Jahr auf der Mission, mein Wissen weiterzugeben. Kann diesen ganzen "Heilung ist nicht möglich. Man kann nur lernen, damit zu leben"-Unsinn nicht mehr hören. Lasst euch da bloß keinen Mist erzählen! Betreibe u. a. einen Blog zum Thema Angststörung und Persönlichkeitsentwicklung und habe ein eBook geschrieben, welches kostenlos zum Download bereitsteht: eBook -> https://bit.ly/2Ig7o89 Blog -> https://bit.ly/2TZjipo mfg Andre RE: Wer hat es eigentlich ganz geschafft? - Karin - 22.04.2019 Hallo Andre, vielen Dank für deinen Beitrag. Der macht sicher ganz vielen Mut. Gruß Karin RE: Wer hat es eigentlich ganz geschafft? - Jillian - 11.07.2019 (05.04.2018, 17:10)mustaine schrieb: Gibt es eigentlich jemanden hier der es geschafft hat? Ich meine jetzt komplett angstfrei, ohne Panikattacken, ohne die ätzenden Symptome? Und ohne Medikamente auskommt?Hallo, Besserung gebracht hat mir, seit ich mir das Recht nehme, mein Wohlbefinden bei mir an erster Stelle zu packen. Es gibt kein "aber ich muss erst doch dies und jenes" mehr, wenn es mir nicht gut geht und ich Erholung, Abstand oder Ruhe brauche, nehme ich mir das, ohne schlechtes Gewissen. Auch gut für mich war, mir selbst kein Druck oder Stress mehr zu machen. Ich erlaube mir, nicht alles können oder schaffen zu müssen. Die Ernährung spielt da natürlich auch mit rein, stark zuckerhaltiges katapultiert den Blutzucker hoch und wenn er wieder abfällt führt das beim Körper zu Stress, Unruhe und schlechter Laune. Ich verbiete mir aber auch keinen Zucker, sondern achte auf einen moderaten Konsum. Eines der wichtigsten Sachen bei mir war, ehrlich zu mir selbst zu sein. Wenn man sich selbst etwas vormacht, kann sich nichts ändern. (21.04.2019, 19:25)Mindeed schrieb: Kann diesen ganzen "Heilung ist nicht möglich. Man kann nur lernen, damit zu leben"-Unsinn nicht mehr hören. Ich weiß nicht ob du es dir vorstellen kannst, aber es gibt auf der Welt auch Angstpatieten, bei denen zwar eine Besserung, aber keine Heilung möglich ist. Hören zu müssen, das es heilbar/therapierbar wäre und wenn es trotz Bemühungen nicht klappt, wird einem unterstellt man bemüht sich nicht genug oder will nichts ändern - Das ist für diejenigen wo es nicht heilbar ist, nur zusätzliche Belastung. Objektiv und sachlich wäre es, wenn du geschrieben hättest das es bei jedem unterschiedlich ist und jedem seine eigene Sache ist. Bei manchen Betroffenen können auch hirnorganische oder neurochemische Gründe für die Angsterkrankung verantwortlich sein. Außer mit unterstützenden Medikamenten kann man in solchen Fällen dann tatsächlich nichts ändern oder heilen. Vom limbischen System oder psychischen Entwicklungsstufen habe ich in deinem Blog auch nichts gefunden. Du kannst ja gerne von dir berichten wie du deine Angst überwunden hast. Aber das muss nicht für alle Betroffenen auch hilfreich sein. Du bist keine medizinische Fachperson und kannst gar nicht pauschal allen Angstpatienten vermeintliche Patentlösungen gegen ihre Erkrankung vorlegen. Es gibt Menschen, die haben ein Trauma hinter sich und du kommst dann mit "ist doch alles ganz einfach" das kommt verspottend rüber. LG Jillian. RE: Wer hat es eigentlich ganz geschafft? - Kathie - 22.07.2019 Hallo Patryk, genauso wie Karin es geschrieben hat. Ich hatte zwischen Mai und Juli eine relativ gute Phase und keine Angstattacken. Nachdem ich am Freitag ziemlich erschöpft war und mich unbedingt zwingen wollte meinen Freund zu begeiten ich es aber nicht konnte fingen wieder die Angstattacken an, aber und das muss ich sagen nicht mehr so heftheftig. Dennoch nutze ich das Forum hier um mich auszutauschen und meine Sorgen zum Ausdruck zu bringen und ob da wirklich was dran ist. Ich habe ein Buch über Ängste u.a. gelesen und das hilft mir damit gut um zu gehen. Nach einer langen Stressphase am Ende letzten Jahres hatte ich meine erste Panikattacke in anwesendheit meines Freundes und mein Kopf suggerierte mir ab da, irgendwas würde mit meinen Gefühlen nicht stimmen , weil ich nämlich geflüchtet bin. Mittlerweile habe ich das Gegenteil erkannt und es ist eher das schlechte Gewissen ihm nicht immer das rund um die Uhr geben zu können, was gerne geben will. Es ist ein Lernprozess. Mit jeder Angstattacke lernt man auch immer besser damit umzugehen, ich denke nicht das man völlig angstfrei wird, aber man wird damit immer besser umgehen können. Ich rede dann mit meinem Freund immer drüber und mache Entspannungsübungen und gehe halt raus oder mache Sport. Iwie sowas. Nicht aufgeben du wirst das schaffen RE: Wer hat es eigentlich ganz geschafft? - Kathie - 22.07.2019 (21.04.2019, 19:25)Mindeed schrieb: Hey! Ich bin einer der (gar nicht so) Wenigen, der es wieder herausgeschafft hat. Das man so selten von Erfolgsgeschichten hört liegt nicht daran, dass es sie nicht gibt, sondern das die Leute, die es wieder herausgeschafft haben, einfach ihrer wiedergewonnenen Freiheit nachkommen. Es gibt also keinen Grund zu verzweifeln. Es ist möglich, auch wenn es nicht einfach ist. Man muss schon eine große Opferbereitschaft mitbringen, denn mit den alten Gewohnheiten, die einem die Störung eingebrockt haben, kommt man auch nicht weiter. Man muss sein Leben auf den Kopf stellen. Aber um hier mal Nägel mit Köpfen zu machen, hier mal ein paar Stellschrauben, die mir aus meiner Störung (Emetophobie mit Panikstörung) geholfen haben: Dein Beitrag finde ich sehr gut. gerade der Punkt "-Konfrontation: Einmal in der Angst drin, muss man seinem Gehirn wieder zeigen, dass es eigentlich gar nichts gibt, wovor man sich fürchten muss. Das erfordert Wiederholung, Leidensbereitschaft und Disziplin" Ist u.a. auch bei mir sehr schwierig, erst einmal wieder von einer Attacke eingeholt muss man ich ihr schnell entgegenstellen damit sie sich im Kopf nicht manifestiert. Aber mit Durchhaltevermögen wird es klappen. LG Kathi RE: Wer hat es eigentlich ganz geschafft? - Tobias - 16.09.2020 Mindeed schrieb:Hey! Ich bin einer der (gar nicht so) Wenigen, der es wieder herausgeschafft hat. Das man so selten von Erfolgsgeschichten hört liegt nicht daran, dass es sie nicht gibt, sondern das die Leute, die es wieder herausgeschafft haben, einfach ihrer wiedergewonnenen Freiheit nachkommen. Es gibt also keinen Grund zu verzweifeln. Es ist möglich, auch wenn es nicht einfach ist. Man muss schon eine große Opferbereitschaft mitbringen, denn mit den alten Gewohnheiten, die einem die Störung eingebrockt haben, kommt man auch nicht weiter. Man muss sein Leben auf den Kopf stellen. Aber um hier mal Nägel mit Köpfen zu machen, hier mal ein paar Stellschrauben, die mir aus meiner Störung (Emetophobie mit Panikstörung) geholfen haben: Hallo Andre, das liest sich echt super, danke dafür. Zur Meditation: was genau hast du gemacht? Also, wie hast du meditiert? Mit Anleitung (und wenn ja, was für eine)? Mit Musik? Falls jemand dahingehend Empfehlungen für mich hat, bin ich sehr dankbar. Viele Grüße, Tobias RE: Wer hat es eigentlich ganz geschafft? - schlumpffine - 15.04.2021 Hier ist schon lange nicht mehr geschrieben worden, aber ich finde gerade diesen Teil im Forum ganz wichtig um denen die noch am Anfang stehen Mut zu machen und natürlich auch denen die schon lange dabei sind. Die Angst komplett los werden, da geb ich Karin recht geht glaub ich nicht denn sie ist ja nun mal ein Teil von uns. Auch ich bin heute nicht Angstfrei und auch bei mir klopft sie immer mal wieder an. Aber was ich definitiv sagen kann, dass es trotzdem ganz viel Erfolgserlebnisse gibt. Wenn sie heute bei mir anklopft schaffe ich es durchaus ihr zu sagen, danke für deinen Besuch aber heute hab ich leider keine Zeit. Das wäre vor einigen Jahren überhaupt nicht möglich gewesen. Sie hätte nicht angeklopft sie wäre einfach rein gekommen und hätte sich breit gemacht und ich hätte Probleme gehabt sie wieder raus zu schmeißen. Heute weiß ich genau was zu tun ist und wenn sie es doch mal schafft als ungebetener Gast sich einzunisten dann hält sie mich auf ärgert mich bis ich entscheide so vielen Dank für deinen Besuch aber ich suche mir meinen Besuch gerne alleine aus. Was ich damit sagen will ist, sie wird nie ganz verschwinden aber das ist heute auch nicht mehr mein Ziel, mein Ziel ist wieder bestimmen zu können wann sie geht. Gerade wenn man am Anfang steht denkt man das hört nie auf aber ich kann heute ganz klar sagen das man sehr gut lernen kann mit ihr umzugehen und viel schneller erkennen kann was zu tun ist. Die Angst hat nicht nur negative Seiten, sie hat mich auch vieles gelehrt. Sie hat mir gezeigt was wichtig in meinem Leben ist welche Menschen ich in meinem Leben haben möchte und wer nur Energievampier ist. Sie hat mir gezeigt wenn sie anklopft hab ich irgendwo nicht aufgepasst mein Eigenschutz zu ziehen. Daher kann ich heute sagen sich mit all dem auseinander zu setzen trotzdem immer weiter zu laufen und dadurch wieder Stärke zu gewinnen ist ein riesen Erfolg. RE: Wer hat es eigentlich ganz geschafft? - Gopi - 15.04.2021 Den Beitrag möchte ich gerne unterschreiben :-) RE: Wer hat es eigentlich ganz geschafft? - Karin - 15.04.2021 Schön,dass du wieder im Forum bist, Schlumpffine. Das hast du gut und völlig richtig geschrieben. Dankeschön. |